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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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Ich bin raufgegangen, um Rayleen vom Streit der Eltern abzulenken, aber sie saß am Schreibtisch in ihrem Spielzimmer und hat wie jeden Tag vor dem Abendessen ihre Hausaufgaben gemacht. Dabei hat sie Musik gehört.« Cora tippte sich an die Ohren. »Sie hatte ihr Headset auf, hat also den Streit zwischen ihren Eltern nicht gehört.«
    »Und heute Morgen?«
    »War die Stimmung immer noch gespannt. Genau wie gestern beim Abendessen. Allerdings haben die beiden das Thema nicht angesprochen, solange Rayleen und ich am Tisch saßen.« Cora blickte auf die Tüten, die sie hatte fallen lassen, als sie hereingekommen war. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich die Taschen, während wir uns unterhalten, in die Küche bringe und auspacke?«
    »Nein. Das ist okay.« Eve gab Peabody ein stummes Signal und hob dann selbst eine der Tüten auf. »Die hier nehme ich.«
    Durch eine offene Bogentür gelangte man ins Esszimmer, das überwiegend schwarz und silberfarben eingerichtet war, und von dem aus man auf eine breite Terrasse kam. Die Küche lag direkt daneben und wies dieselben Farben sowie ein paar leuchtend blaue Tupfer auf.
    »Mrs Straffo hat Rayleen heute in die Schule gebracht.« Eve stellte ihre Tüte auf der breiten, verchromten Arbeitsplatte ab.
    »Vielen Dank fürs Tragen. Ja, sie hat sie heute zur Schule gebracht.« Cora fing an, Vorräte in schwarz schimmernden Schränken und dem riesigen, silbrigen Kühlschrank zu verstauen. »Manchmal bringt einer von den beiden Rayleen morgens weg. Obwohl das für gewöhnlich vorher abgesprochen wird. Die beiden sind wirklich rücksichtsvoll und geben mir immer rechtzeitig Bescheid, damit ich meine freie Zeit verplanen kann. Aber heute hat mir die gnädige Frau erst Bescheid gesagt, nachdem Mr Straffo bereits gegangen war.«
    Sie machte die letzte Schranktür zu. »Kann ich Ihnen oder Ihrer Partnerin etwas anbieten, Lieutenant? Vielleicht einen Tee?«
    »Nein, danke.«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, mache ich mir eine Tasse. Ich bin nämlich ziemlich aufgeregt. Jetzt ist noch ein Lehrer tot, haben Sie gesagt. Und nicht nur aller guten, sondern auch aller schlechten Dinge sind immer drei.« Während sie sich den Tee bestellte, sah sie Eve mit einem treuherzigen Lächeln an. »Ich weiß, dass das ein Aberglaube ist. Aber trotzdem. Oh Gott, Rayleen. Soll ich sie vielleicht aus der Schule abholen? Andererseits sollte ich die gnädige Frau jetzt nicht alleine lassen.«
    »Die Schule wollte ihren Vater verständigen.«
    »Also gut, das ist sicher das Beste.« Sie zog die Tasse aus dem AutoChef und stieß einen Seufzer aus. »Was für ein fürchterliches Durcheinander.«
    »Wie ging es Mrs Straffo, als sie heute früh wieder nach Hause kam?«
    »Sie sah ziemlich schlecht aus und meinte, sie fühle sich nicht wohl.« Cora glitt auf einen Hocker an dem kurzen Tresen und trank dort den ersten Schluck von ihrem Tee. »Sie hat mich gebeten, ein paar Besorgungen zu machen, und meinte, sie wollte nicht gestört werden, damit sie in Ruhe schlafen kann. Also habe ich ihr einen Tee gekocht und mich auf den Weg gemacht.«
    »Machen Sie oft Besorgungen für sie?«
    »Oh ja. Das gehört zu meinen Aufgaben. Womit ich nicht sagen will, dass ich mich hier halb totarbeiten muss, denn das muss ich ganz sicher nicht.«
    Eve dachte an den aufwändigen Spiel-und Schlafbereich im mittleren Stock. »Aber Sie verbringen viel Zeit mit Rayleen.«
    »Oh ja, das tue ich. Was mir große Freude macht. Zumindest meistens«, schränkte Cora lachend ein. »Aber die gnädige Frau überlässt mir nicht Rayleens Erziehung, falls Sie wissen, was ich damit sagen will. Es gibt andere Frauen, die so was tun. In dieser Familie verbringen sie sehr viel Zeit miteinander - sie spielen miteinander oder gehen gemeinsam die Hausaufgaben durch. Die gnädige Frau ist wirklich reizend und unglaublich freundlich, genau wie der gnädige Herr. Trotzdem muss ich sagen, dass er meiner Meinung nach diesen Mann nicht hätte vertreten sollen, wenn das seine Frau so aufregt. Und jetzt ist der Mann tot. Sie hat mir erzählt, er wäre tot, als ich sie ins Bett gebracht habe. Das arme Lamm. All das hat sie total erschüttert.«
     
    Als sie das Penthouse wieder verließen und Peabody erklärte, dass Mosebly mit einem Gespräch auf der Wache einverstanden war, überlegte Eve, ob sich nicht noch jemand anderes an diesem Tag erschüttern ließ.
    Auch ihre eigenen Nerven waren angespannt und drohten zu zerreißen, als sie in ihre Abteilung kam. Mehrere

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