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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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gestern etwa auch nichts gegessen?«, fragte sie.
    »Nein.«
    Wieder lächelte sie. Es war einfach nett zu wissen, dass auch er gelitten hatte, überlegte sie, rollte sich dann aber auf den Bauch, stützte sich auf ihren Ellenbogen ab und sah auf ihn herab. »Also, lass uns das Essen nachholen, okay?«
    Sie stellten die Teller zwischen sich aufs Bett und schaufelten Eier in sich hinein, als würde das Zeug innerhalb der nächsten Stunde auf die Liste verbotener Nahrungsmittel gesetzt.
    Sie hatte wieder Farbe im Gesicht, bemerkte er. Auch die dunklen Schatten, die Zeichen der Verletztheit, die in ihrem Blick gelegen hatten, waren nicht mehr da.
    Dann sah sie ihn an, und ihr Blick drückte etwas völlig anderes aus.
    »Was?«
    »Auch wenn ich das Thema nicht noch einmal aufwärmen will, möchte ich noch was erwähnen, was mir aufgefallen ist.«
    »Also gut.«
    »Das rote Kleid.«
    »Verdammt.«
    »Nein, nein.« Sie fuchtelte wild mit ihrer Gabel, denn sie war entschlossen, diese Unterhaltung hinter sich zu bringen, ohne dass es abermals zu einem Streit oder zu einer emotionalen Krise kam. »Hör mir einfach zu, okay? Du hast gesagt, sie hätte ein rotes Kleid getragen, als du sie zum ersten Mal gesehen hast. Glaubst du etwa, dass es ein Zufall war, dass sie ein rotes Kleid anhatte, als sie dir nach all der Zeit plötzlich wieder über den Weg gelaufen ist?«
    »Nun, ich wage zu bezweifeln, dass sie all die Jahre rote Kleider anhatte, für den Fall, dass sie mich zufällig irgendwo trifft.«
    »Du denkst nicht wirklich nach. Du hast immer noch Scheuklappen auf, wenn es um Magdalena geht. Nicht sauer sein.«
    »Es fällt mir wirklich schwer, das nicht zu sein.« Leicht verärgert pikste er eine Bratkartoffel auf. »Worauf willst du hinaus?«
    »Dass sie das Ganze inszeniert hat. Sie war nicht zufällig um diese Zeit in einem verdammten roten Kleid in diesem Restaurant. Sie wusste, dass du dort warst, und wollte dich überraschen. >Erinnerst du dich, Schatz? Erinnerst du dich noch an mich?<«
    »Tja, woher hätte sie wissen sollen, wo ...« Plötzlich brach er ab, und sie sah, dass er die Scheuklappen verlor.
    Sie brauchte ihre gesamte Willenskraft, um nicht aufzuspringen und einen Siegestanz auf der Matratze zu vollführen. Doch sie schaffte es, sich zu beherrschen, und gratulierte sich dazu.
    »Du hast gesagt, sie wäre gut, und wahrscheinlich hast du ihr sehr viele Dinge beigebracht. Du kanntest den Typen, mit dem sie an dem Abend essen war, weil du ab und zu Geschäfte mit ihm machst. Wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt, ist es nicht besonders schwer herauszufinden, wann es Reservierungen in irgendwelchen Restaurants unter deinem Namen gibt.«
    »Sie hätte es rausfinden können.«
    »Danach ruft sie dich in aller Frühe hier zu Hause an, ihr trefft euch zum Mittagessen und sie bittet dich um der alten Zeiten willen um einen geschäftlichen Rat. Ich wette, sie hat sich wortreich dafür entschuldigt und erklärt, wie sehr sie sich für ihr Verhalten damals schämt.«
    Sie machte eine Pause, kam dann aber zu dem Ergebnis, dass die Wunde immer weiter schwären würde, wenn sie nicht auch noch das Letzte sagte, was ihr durch den Kopf gegangen war. »Du willst mir doch wohl nicht erzählen, sie hätte sich nicht an dich herangemacht. Oder zumindest das Terrain sondiert.«
    »Wobei das Terrain nicht gerade empfänglich war.«
    »Wenn es das gewesen wäre, hätte ich sie schon längst in einem der Gewässer auf diesem Terrain ersäuft.«
    »Liebling, das ist einfach typisch ... du.«
    »Das solltest du lieber nicht vergessen«, warnte sie, bevor sie, da sie ihren gebratenen Speck bereits verschlungen hatte, noch ein Stück von seinem Teller stahl. »Das hat ihr sicher einen ziemlichen Schlag versetzt. Ebenso wie die Tatsache, dass ich die totale Anti-Magdalena bin.«
    »Wie bitte? Du bist was?«
    Kopfschüttelnd kaute Eve auf ihrem Speck herum. »Das ist zu kompliziert, um es zu erklären. Also vergiss es einfach, ja? Aber nachdem du ihr Angebot, dir ihre Titten anzusehen, ausgeschlagen hast ...«
    »Dabei sind sie, wenn ich mich recht entsinne, wirklich schön.«
    »Vorsicht.« Als er grinste, wurde ihr vor lauter Freude warm ums Herz. »Also, was hat sie getan, nachdem du ihr großzügiges Angebot ausgeschlagen hast?«
    »Sie hat ihre bittere Enttäuschung in einem Wodka-Martini ertränkt.«
    »Nein. Meine Güte. Sie hat sich auf mich gestürzt und mir ein paar gezielte Seitenhiebe verpasst. Zum krönenden Abschluss kam

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