Sanft kommt der Tod
verdächtigst ihn, dass er diesen Lehrer ermordet hat?«
»Seit gestern diese Lehrer. Der bisherige Hauptverdächtige wurde inzwischen nämlich ebenfalls umgebracht. «
»Ah.« Er war eindeutig nicht auf dem neusten Stand, es war höchste Zeit, sich wieder in ihre Arbeit einzuklinken, merkte er. »Tja, warum beginnen wir den Tag nicht so, wie wir ihn oft beenden?«, meinte er deshalb.
»Ich dachte, das hätten wir gerade getan. Schließlich warst du es, der eben auf mir gelegen hat, oder etwa nicht?«
»Wenn ich mich recht entsinne, ja. Aber ich meinte nicht mit Sex, Lieutenant, obwohl das eine wunderbare Art ist, alles Mögliche zu beenden oder zu beginnen. Erzähl mir von dem Fall.«
Während sie duschten, sich anzogen und sich in ihr Büro begaben, klärte sie ihn über den Stand der Dinge auf.
Sie betraten das Büro, und als sein Handy klingelte, sah er kurz auf das Display und steckte es dann einfach wieder ein.
»Willst du sie jetzt einfach ignorieren?«, fragte Eve.
»Erst mal ja. Dann hast du also die Theorie, dass Straffo Foster ermordet hat, weil der etwas von dem Verhältnis wusste«, meinte er.
»Ich würde es nicht als Theorie bezeichnen. Es wäre nur eine Möglichkeit. Genauso möglich wäre es, dass Straffos Frau die Taten aus demselben Grund begangen hat. Oder dass es Mosebly war, weil Foster auch von ihrer Affäre etwas mitbekommen hat.«
»Dafür, dass es eine Schule ist, scheint es eine regelrechte Brutstätte illegitimer Verhältnisse zu sein.«
»Es ist immer noch nicht ausgeschlossen, dass Williams Foster getötet hat, um seine Karriere und seinen Ruf zu wahren. Und dass entweder einer der beiden Straffos oder Mosebly die Sache durch den Mord an Williams abgerundet hat. Ich wollte gestern Abend noch die Wahrscheinlichkeit dieser verschiedenen Möglichkeiten ausrechnen, bevor du mir dazwischenkamst.«
»Und ich soll für dich überprüfen, ob Straffo die Schule an den Tagen der beiden Morde unbemerkt hätte betreten und verlassen können.«
»Falls der Pfeil in seine Richtung weist, wäre es mir eine Hilfe, wenn ich ihn in der Tasche hätte.«
»Köcher«, stellte Roarke geistesabwesend fest. »Man bewahrt Pfeile in einem Köcher auf. Ich werde die Security der Schule überprüfen, nur hat der Täter meiner Meinung nach durch die Reihenfolge dieser beiden Morde das Pferd von hinten aufgezäumt. Weil schließlich bei den drei von dir genannten Möglichkeiten Williams die größere Bedrohung für die Leute war.«
»Das weiß ich, aber ich habe bisher keinen Beweis und noch nicht mal ein Indiz dafür, dass Williams irgendwem damit gedroht hat, die Verhältnisse auffliegen zu lassen, bis er am Morgen seines Todes mit Mosebly gesprochen hat. Es wäre also durchaus vorstellbar, dass Foster den Stein ins Rollen gebracht hat. Und dann hat Williams gesagt: >Zur Hölle mit dem Kerb und hat ihn umgebracht. Oder ...«
»Einer der beiden Straffos oder diese Mosebly ist in Panik ausgebrochen und hat ihn um die Ecke gebracht.« Roarke dachte kurz darüber nach. »Zu viele Indianer und zu wenige Häuptlinge.«
»Wie bitte?«
»Es gibt jede Menge Verdächtige, aber keiner von ihnen hätte einen echten Grund gehabt.«
»Ja. Das ist im Moment mein Hauptproblem. Foster. Ich finde einfach kein starkes, eindeutiges Motiv. Nicht wirklich. Deshalb gehe ich die schwammigen Motive durch. Er war eine grundehrliche Haut, aber er war niemand, der anderen Ärger machen wollte. Ich habe einen Zeugen, der die beiden am Morgen von Fosters Tot im Lehrerzimmer gesehen hat. Meiner Meinung nach hätte sich Foster nicht noch nett mit Williams unterhalten, wenn es zwischen ihnen beiden richtig Ärger gegeben hätte, aber genau das hat er getan.«
»Du hast gesagt, Foster hätte Williams bei Mosebly gemeldet, weil er diese Laina Sanchez belästigt hat«, rief Roarke ihr in Erinnerung.
»Ja, aber das war ein Klaps auf die Hand, mehr nicht. Foster hatte ihm bereits vor Längerem gesagt, dass er die Finger von der Köchin lassen soll. Und das hat er getan. Damit war das Problem gelöst. Ich weiß, dass Foster Mosebly und Williams bei ihren neckischen Spielchen im Schwimmbecken gesehen hat, und er hat seiner Frau erzählt, er hätte Williams mit jemandem gesehen, mit dem er nicht hätte zusammen sein sollen. Aber er hat nicht erzählt, mit wem Williams zusammen war, und hat auch nicht davon gesprochen, dass er deshalb irgendwen zur Rede stellen will.«
Roarke trat vor die Tafel mit den Fotos und sah sich die Aufnahme
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