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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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gesagt, er ist aalglatt. Er hat versucht, den Haftbefehl umgehend aufheben und die Beweismittel für unzulässig erklären zu lassen. Dabei muss ihm bewusst gewesen sein, dass er gegen Reo keine Chance hat. Er hat also von Anfang an nicht gerade Bestleistungen erbracht.«
    Roarke griff nach ihrem Kaffeebecher und genehmigte sich einen Schluck. »Eine ausnehmend hübsche Form der Rache«, stellte er beinahe anerkennend fest.
    »Weshalb also hätte er den Kerl ermorden sollen, statt weiter aktiv dazu beizutragen, dass er hinter Gitter kommt?«
    Roarke stellte ihren Becher wieder fort und klopfte mit dem Zeigefinger gegen das Grübchen in der Mitte ihres Kinns. »Du drehst dich im Kreis, Lieutenant.«
    »Ja, ich drehe mich im Kreis, weil das noch nicht alles ist. Weil noch mehr dahintersteckt.« Sie stand entschlossen auf. »Ich brauche meine Tafel.«
    »Du hast sie sicher noch nicht auf den neusten Stand gebracht.« Er baute sich vor ihr auf und zog sie an seine Brust. »Weil dich das alles Zeit gekostet hat.« Froh, dass sie sich an ihn schmiegte, küsste er sie zärtlich auf die Stirn. »Weil dich das, was sich zwischen uns gedrängt hat, wertvolle Zeit gekostet hat.«
    »Die hole ich jetzt einfach nach.« Sie beide würden sie jetzt nachholen, verbesserte sie sich. Denn schließlich waren sie ein Team.
    Sie schlang ihm die Arme um die Taille und sah in sein lächelndes Gesicht. »Was hältst du von der Security in der Akademie?«
    »Ein ziemlich einfaches System. Du hattest recht. Man kann relativ problemlos durchschlüpfen.« Arm in Arm wandten sie sich ihrer Tafel zu. »Eine Waffe reinzuschmuggeln, wäre etwas schwieriger, aber nicht unmöglich, und ein Mensch alleine würde beim Betreten des Gebäudes kaum Aufsehen erregen, wenn er wüsste, wie er sich verhalten muss.«
    »Das ist schon mal etwas.«
    »Ich werde mir die Disketten aus den Kameras ansehen, um zu gucken, ob jemand sie für ein, zwei Sekunden ausgeschaltet hat.«
    »Das kann auch McNab machen. Du hast schließlich selber alle Hände voll zu tun.«
    »Ich bin dir etwas schuldig.«
    »Oh.« Peabody trat durch die Tür. »Tut mir leid. Hi. Schön, Sie beide zu sehen«, stellte sie mit einem breiten Grinsen fest.
    »Lassen Sie den Mantel an, wir fahren nämlich sofort los. Bis später«, sagte Eve zu Roarke, bevor plötzlich sein Mund auf ihren Lippen lag.
    »Oh«, wiederholte ihre Partnerin.
    »Bis später, Lieutenant. Guten Morgen, Peabody. McNab.«
    »Hi! Wie geht's?«
    »Sprich nicht mit ihnen«, wies Eve ihren Gatten rüde an. »Sonst erbetteln sie nur wieder irgendwelche Teilchen oder so. Sie beide kommen mit. Und hören Sie auf zu grinsen«, wies sie die Kollegen an und marschierte aus dem Raum. »Was, wenn Sie eine Lähmung kriegen und den ganzen Tag so gucken? Ein schrecklicher Gedanke«, fügte sie hinzu.
    »Wir sind einfach gut gelaunt. Weil bei Ihnen offenkundig wieder Friede, Freude, Eierkuchen herrscht.«
    »Weitergehen«, sagte sie zu McNab, auch wenn sie selbst ihr Tempo etwas verlangsamte. »Lassen Sie uns das Thema damit abschließen, dass ich Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung danke.«
    »Dafür sind Freunde und Partner schließlich da.«
    »Ja, trotzdem danke.« Als sie an den Fuß der Treppe kamen, blieb Eve stehen. »Sie beide gehen schon mal vor. Ich komme sofort nach.« Sie nahm ihren Mantel vom Treppenpfosten, zog ihn an und wandte sich an Summerset, der lautlos im Foyer erschienen war. »Er ist wieder okay. Wir sind wieder okay. Sie wird kein Problem mehr für ihn sein.«
    »Und für Sie auch nicht?«
    »Für mich auch nicht.«
    »Das höre ich sehr gern.«
    »Ich weiß. Das ist sehr nett.«
    »In Erwartung Ihrer Abfahrt habe ich das schreckliche Vehikel, das Sie noch zu Schrott fahren müssen, vor das Haus gebracht. Ich hoffe, dass es die Einfahrt nicht mehr lange verschandeln wird.«
    »Leck mich doch am Arsch, du elendige Vogelscheuche.«
    Er sah sie lächelnd an. »Es ist wirklich wieder alles normal.«
    Sie lachte schnaubend auf und marschierte aus dem Haus.
     
    Straffo machte ihnen persönlich auf. Er hatte keinen Kollegen als Rechtsbeistand herbeizitiert. Anscheinend ließ es sein Stolz nicht zu, dass er seine juristischen Angelegenheiten von jemand anderem klären ließ.
    Es überraschte Eve ein wenig, dass er seine Frau, das Kind und das Au-pair nicht fortgeschickt hatte. Doch auch das verbot ihm offenbar sein Stolz. Er wollte ihnen zeigen, dass er diesem lächerlichen Treiben umgehend ein Ende machen

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