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Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
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vor der Tür waren angemessen arrogant, gleichzeitig aber so effizient, dass die Überprüfung von Eves Ausweis schon nach wenigen Sekunden abgeschlossen war.
    Eine junge Frau mit einem hübschen, sommersprossigen Gesicht und karottenrotem Haar machte die Tür der Wohnung auf. Ihr irischer Akzent war mindestens so dick wie eine Scheibe braunen Brots.
    Eves Magen zog sich kurz zusammen, denn als sie die Stimme hörte, dachte sie unweigerlich an Roarke.
    »Die gnädige Frau wird sofort bei Ihnen sein. Sie und Rayleen frühstücken nur noch schnell zu Ende. Was kann ich Ihnen bringen? Kaffee, Tee?«
    »Nichts, danke. Aus welchem Teil von Irland kommen Sie?«
    »Aus Mayo. Waren Sie schon mal dort?«
    »Nicht wirklich.«
    »Es ist einfach wunderschön, wenn Sie also jemals die Gelegenheit bekommen, die Gegend zu besuchen, sollten Sie es tun. Warten Sie, ich nehme Ihnen Ihre Mäntel ab.«
    »Nein danke.« Eve folgte ihr den breiten Flur hinab, aus dem man über eine Treppe in die obere Etage und durch eine Reihe hübscher Bogentüren in Räume mit riesengroßen Fenstern kam. »Wie lange arbeiten Sie schon für die Straffos?«
    »Seit sechs Monaten. Bitte machen Sie es sich bequem.« Sie wies auf die beiden identischen, schlanken Sofas mit den weichen Gelkissen. An der Wand stand ein eleganter, leuchtend weißer Kamin, die gespenstisch blau flackernden Flammen passten farblich zu den Stoffen in den Raum. Die Tische waren durchsichtige Würfel, in denen eine Reihe üppig rankender Grünpflanzen gedieh.
    »Sind Sie sicher, dass ich Ihnen nichts Heißes zu trinken bringen kann? Draußen ist es heute schließlich bitterkalt. Ah, da kommt ja die gnädige Frau. Und da ist auch unsere Prinzessin.«
    Allika war blond wie ihre Tochter, nur wies ihr weich schwingender Bob dazu noch elegante Strähnchen auf.
    Ihre Augen hatten die Farbe reifer Blaubeeren und ihre Haut war weiß und weich wie Milch. Sie trug einen eng anliegenden Pulli, der zu ihren Augen passte, sowie eine schmal geschnittene, graue Hose, die zwei lange, wohlgeformte Beine vorteilhaft zur Geltung kommen ließ.
    Sie hielt ihre Tochter an der Hand.
    Rayleen strahlte wie ein Honigkuchenpferd. »Mom, das sind die beiden Polizistinnen, die in der Schule waren. Lieutenant Dallas und Detective Peabody. Sind Sie hier, um uns zu sagen, dass Sie rausgefunden haben, was mit Mr Foster passiert ist?«
    »Die Ermittlungen in diesem Fall sind noch nicht abgeschlossen. «
    »Rayleen, geh jetzt bitte mit Cora in den Flur und zieh deinen Mantel an. Du willst doch nicht zu spät in die Schule kommen.«
    »Kann ich nicht bleiben und auch mit den beiden Polizistinnen sprechen? Das wäre wie ein Arztbesuch und würde nicht als unentschuldigtes Fehlen gelten.«
    »Heute nicht.«
    »Aber ich bin diejenige, die ihn gefunden hat. Ich bin eine Zeugin.« Obwohl Rayleen sichtlich schmollte, umfasste Allika ihr Gesicht, küsste sie auf beide Wangen und schob sie Cora hin.
    »Sei ein braves Mädchen, und geh mit Cora. Wir sehen uns dann, wenn du aus der Schule kommst.«
    Rayleen stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Ich wünschte, ich könnte bleiben und mit Ihnen reden«, sagte sie zu Eve, ging dann aber folgsam aus dem Raum.
    »Sie kommt wirklich unglaublich gut mit dieser furchtbaren Sache zurecht. Trotzdem hatte sie letzte Nacht Albträume. Auch wenn das sicher schrecklich von mir ist, wünsche ich mir die ganze Zeit, ein anderes Kind hätte ihn gefunden und nicht sie. Gibt es irgendwelche Neuigkeiten? Etwas, worüber Sie nicht vor Rayleen sprechen wollten?«
    »Können Sie uns sagen, ob Sie, Ihre Tochter oder Ihr Mann irgendwelche Probleme mit Mr Foster hatten?«
    »Probleme? Nein. Er war Rayleens Lieblingslehrer. Sie war seine beste Schülerin. Rayleen ist ein außergewöhnliches Kind. Sie war in seinem Fach die Beste ihrer Klasse. Genau wie in Literatur und Computerwissenschaft. Sie liebt die Schule.«
    »Wann haben Sie Mr Foster zum letzten Mal gesehen?«
    »Äh, auf dem letzten Elternabend, hm, im November. Nein, nein, tut mir leid, das wird auf der Weihnachtsfeier gewesen sein. Am letzten Schultag vor den Ferien fallen immer die letzten beiden Stunden aus, dann werden die Eltern eingeladen, das Schulorchester spielt und die Kinder singen etwas vor. Manchmal ist das wirklich interessant«, fügte sie lachend hinzu. »Danach gibt es Erfrischungen. Ich habe ihn auf der Feier gesehen, kurz mit ihm gesprochen, und Rayleen hat ihm eine Kleinigkeit geschenkt. Einen Kaffeebecher, den sie in

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