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Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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haben. Unser Vater wurde enterbt, als er Mutter heiratete, und ich habe kein Interesse daran, irgendjemanden aus dieser Familie kennenzulernen.«
    »Aber eine von uns muss dorthin fahren, und ich finde, das solltest du sein«, sagte Isabel hitzig. »Vielleicht will dieser Mann uns ja um Verzeihung bitten. Er hat schließlich geschrieben, es sei sehr wichtig. Und das scheint auch zu stimmen, denn er will uns schon morgen Nachmittag treffen.«
    »Ach, wir sollen also alles stehen und liegen lassen und auf der Stelle nach Savannah fahren? Das glaube ich nicht. Ich fahre nicht.«
    »Wohin?«, fragte Dylan.
    Niemand antwortete ihm. Die Schwestern redeten alle gleichzeitig. Es war laut und chaotisch, ein bisschen so wie bei ihm zu Hause, deshalb fühlte er sich auch sofort heimisch. Er lehnte sich an den Türrahmen, verschränkte die Arme und wartete darauf, dass sie zum Ende kamen. Und dann würde er ihnen die Hölle heiß machen, weil sie die Türen nicht verschlossen. Sämtliche Türen, von der Hintertür bis zur Haustür, hatten offen gestanden.
    Kiera gähnte.
    »Ich kann nicht fahren«, sagte sie. »Isabel und ich haben keine Zeit mehr. Wir hätten gestern schon aufbrechen müssen.«
    »Und wir sind nur wegen dir geblieben. Du musstest dich ja wieder in die Luft jagen lassen«, ergänzte Isabel.
    »Soll das ein Scherz sein? Ich …«
    Isabel warf Kiera einen Blick zu. »Könntest du mich nicht am College absetzen und wieder …«
    Kiera schüttelte den Kopf.
    »Ich habe keine Zeit. Ich muss zurück. Ich habe in Winthrop gerade noch genug Zeit, um dir bei der Suche nach deinem Zimmer zu helfen und die Sachen aus dem Auto auszuladen. Und danach muss ich rund um die Uhr arbeiten.«
    »Siehst du, Kate? Du bist die Einzige von uns, die hinfahren kann.«
    »Ich fahre aber nicht.«
    »Du bist so stur«, murmelte Isabel. Sie schubste Kiera an. »Sag ihr, dass sie fahren soll.«
    Kiera lachte. »Wie soll ich das denn machen?«
    Isabel wandte sich zu Dylan. »Was ist mit Ihnen? Sie können sie bestimmt dazu bringen zu fahren.«
    »Nein, das könnte er nicht«, sagte Kate mit Nachdruck.
    »Wohin denn überhaupt?«, fragte Dylan noch einmal.
    Schnell brachte ihn Isabel auf den neuesten Stand.
    »Wir kennen niemanden aus der Familie unseres Vaters«, sagte sie. »Und das wäre eine wundervolle Gelegenheit, etwas über sie zu erfahren. Kate muss einfach dorthin fahren. Wir wissen ja noch nicht einmal, wie viele Tanten, Onkel und Vettern wir haben.«
    »Warum sollte ich den Wunsch haben, sie kennenzulernen?«, meine Kate. »Es ist ja noch nicht einmal einer zu Dads oder Moms Beerdigung gekommen.«
    »Tut mir leid, Isabel, aber ich bin auf Kates Seite. Wenn sie nicht dorthin fahren will, dann braucht sie das auch nicht«, warf Kiera ein. »Es sei denn …«
    Isabel unterbrach sie. »Dieser Mann, dieser Compton MacKenna, vielleicht will er uns ja etwas geben, das unserem Vater gehört hat. Wenn du nicht hinfährst, werden wir nie erfahren, warum er unbedingt mit uns sprechen will.«
    Kate ignorierte Isabel.
    »Es sei denn, was?«, fragte sie Kiera.
    »Bis jetzt wollte keiner von ihnen etwas mit uns zu tun haben, und auf einmal doch. Möchtest du nicht gerne wissen, warum? Außerdem wäre es eine großartige Gelegenheit, ein paar medizinische Daten zu erfragen. Wir wissen schließlich nicht, welche Erkrankungen in der Familie liegen.«
    »Du kannst mir ja eine Liste vorbereiten, damit ich nicht vergesse, die richtigen Fragen zu stellen. Ich könnte mir auch die Zähne der Leute angucken und dir anschließend Bericht erstatten.«
    »Nein, ich meine das ernst, Kate. Medizinisch gesehen wissen wir nichts über unsere Familie väterlicherseits. Es wäre wirklich gut, wenn wir uns ein bisschen schlaumachen könnten, aber wenn du absolut nicht hinfahren willst, dann lass es eben.«
    Isabel hob frustriert die Hände und wandte sich zum Gehen. Aber Dylan hinderte sie daran.
    »Setz dich hin«, sagte er. »Ich möchte mit euch reden. Und vor allem mit dir«, fügte er hinzu.
    »Ja, Sir.«
    »Bitte, überleg es dir, Kate«, bat Kiera. »Es könnte wirklich so viele Lücken in der Familiengeschichte schließen.«
    Kate seufzte. »Okay, okay. Ich fahre.«
    »Gut. Dann kann ich ja ins Bett gehen«, erklärte Kiera.
    »Noch nicht«, sagte Dylan.
    Niemand würde ins Bett gehen, bevor er ihnen nicht klargemacht hatte, dass sie viel mehr auf ihre Sicherheit achten mussten.
    »Wolltest du etwas?«, fragte Kate.
    »Ja, ich wollte etwas. Ich wollte euch

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