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Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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aufgebracht. Ich hatte keine Ahnung, dass meine Mutter …«
    »Ja?«
    Sie wollte auf keinen Fall Dylan gegenüber etwas Negatives über ihre Mutter sagen.
    »Dass meine Mutter so zu kämpfen hatte. Es war sehr unsensibel von mir, das nicht zu bemerken. Ich glaube auch, ihr war gar nicht bewusst, dass meine Firma dazugehörte, als sie ihren gesamten Besitz als Sicherheit verpfändete.«
    »Und was willst du jetzt machen?«, fragte Dylan.
    Sie hatte zwar schon Pläne, wollte sie aber vor den beiden Männern nicht diskutieren. So antwortete sie nur: »Ich muss ein paar Veränderungen vornehmen. Aber ich habe ja noch drei Wochen Zeit.«
    Nate stellte ihr noch ein paar Fragen und dankte ihr dann für ihre Mithilfe. Dylan brachte ihn hinaus. In der Einfahrt redeten die beiden noch etwa zehn Minuten miteinander. Dann holte Dylan seine Reisetasche aus dem Kofferraum. Kate hielt ihm die Tür auf, als er wieder ins Haus kam.
    »Wo schlafe ich?«, fragte er und wandte sich zur Treppe.
    »Auf jeden Fall alleine«, erwiderte sie.
    »Okay.«
    Er stellte die Reisetasche ab, ergriff ihre Hand und zog sie ins Wohnzimmer. Dort ließ er sie zwar los, baute sich aber so vor ihr auf, dass sie nicht an ihm vorbeischlüpfen konnte.
    »Was ist mit dir los? Und tu bloß nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich rede.«
    Der Mann konnte sehr einschüchternd sein. Er bekam dann so einen Ausdruck in den Augen.
    »Es ist … schwierig … nach Boston«, stammelte sie.
    »Warum?«
    »Warum? Weil du mich wahnsinnig machst.«
    »Kate, das ist dummes Zeug. Wieso mache ich dich wahnsinnig?«
    »Du bist hergekommen«, flüsterte sie. »Und das solltest du nicht. In Boston, an dem Abend, an dem du mir Gesellschaft geleistet hast, da habe ich dich bedrängt …«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Du hast mich bedrängt?«
    »Nicht so laut, bitte«, flüsterte sie. »Bedrängt, verführt, nenn es, wie du willst.«
    Sie versuchte, ihm zu entwischen, aber er drängte sie nur noch näher an die Wand.
    »Du hast mich verführt?«
    »Ja«, erwiderte sie. »Absichtlich. Das hätte ich nicht tun sollen, aber ich habe es getan.«
    Sie schob sich die Haare aus der Stirn und blickte ihn an. Er stand so dicht vor ihr, dass sie seine Hitze spüren konnte. Plötzlich überfiel sie das Verlangen, ihn zu küssen.
    Vergiss es, sagte sie sich.
    »Versuch doch, mich zu verstehen«, sagte sie. »Ich hatte all diese schrecklichen Nachrichten zu verdauen, und dazu kam das Gefühl, alles wächst mir über den Kopf. Und dann war da noch Jordans Operation, und ich hatte solche Angst um sie, und danach …«
    »Ja?«
    »Ich bin eben ein bisschen durchgedreht. Du warst da und ich – verstehst du?«
    »Du hast mich verführt?« Er unterdrückte ein Lächeln.
    »Ja.« Warum verstand er denn nicht, was sie ihm sagte? Hatte er den Abend schon wieder vergessen?
    »Ich habe den ersten Schritt getan und dich angemacht.«
    »Und du sagst, du hast mich verführt, weil du so am Boden zerstört warst?«
    Hatte sie das nicht gerade gesagt? »Ja.«
    Jetzt lächelte er nicht mehr. »Wahrscheinlich war es ein großes Glück für mich, dass ich derjenige war, der mit Pizza vor deiner Tür stand. Sag mir doch: Wenn Nick an meiner Stelle gewesen wäre, hättest du ihn auch verführt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Er ist ja verheiratet. Und du nicht.«
    Sein Gesichtsausdruck verriet ihr, dass ihm nicht gefiel, was er hörte.
    Blöd, dachte sie. Aber wenigstens war sie ehrlich gewesen.
    »Was passiert ist, war ein Fehler«, fuhr sie fort. »Ich hätte dich nicht …«
    »Anmachen dürfen?«
    Sie nickte. »Genau.«
    »Ich fand es toll. Du nicht?«
    »Brauchst du eine Bestätigung?« Er blickte sie so finster an, dass sie versuchte, seine Stimmung zu heben. Sie war überrascht, als er nickte.
    »Ja, ich denke schon.«
    »Es war wundervoll, aber …«
    »Jetzt bedauerst du es?«
    »Dylan, versuch mich doch zu verstehen. Ich hätte dich nicht so anmachen dürfen. Du bist der Bruder meiner besten Freundin. Ich komme oft nach Boston, und ich möchte nicht, dass es peinlich ist, wenn wir uns begegnen.«
    »Wie hast du dir das denn gedacht?«
    Sie drückte gegen seine Brust in der Hoffnung, dass er zurückweichen würde, aber er rührte sich nicht vom Fleck.
    »Antworte mir«, befahl er.
    »Ich hatte gehofft, ich könnte nach Hause fahren und …«
    »So tun, als ob es nie passiert wäre?«
    »Ja.« Sie lächelte erleichterte. Endlich hatte er es kapiert.
    »Du machst das nicht

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