Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
drei zur Schnecke machen.«
    Und genau das tat er.

20
    Dylan rief Nate an und erzählte ihm von Kates Plänen, nach Savannah zu fahren.
    »Mir gefällt die Vorstellung, dass sie Silver Springs verlässt«, sagte Dylan zu ihm, »auch wenn es nur für ein, zwei Tage ist. Es ist ein spontaner Entschluss, und nur wenige Personen wissen davon.«
    »Ist der Brief ganz überraschend gekommen?«
    »Ja. Kate und ihre Schwestern haben von diesem Verwandten nie etwas gehört, also ist es schon merkwürdig, dass er sich gerade jetzt meldet.«
    »Ich lasse ihn überprüfen und sage Ihnen Bescheid, wenn ich was finde. Halten Sie mich auf dem Laufenden. Und ich rufe Chief Drummond an und kündige Sie an. Sie stehen dann allerdings unter seinem Kommando.«
    »Das wird zur Abwechslung mal ganz interessant sein. Was ist mit dem FBI?«
    »Ich sage dem zuständigen Agenten, wo Sie hinfahren.«
    »Wissen Sie nicht, wer zuständig ist?«
    »Nein, es kommen drei Kandidaten infrage, aber wahrscheinlich ist es dieser Kline aus Georgia.«
    Man merkte Nate deutlich an, dass er Vorbehalte gegen das FBI hatte. Dylan konnte es ihm nicht verdenken. Kein Detective mochte es, wenn man ihn aus seinen eigenen Ermittlungen hinausdrängte.
    Kate saß auf der Treppe und wartete, bis Dylan seinen Anruf beendet hatte. Sie war so erschöpft, dass sie kaum die Augen aufhalten konnte.
    Er überprüfte noch einmal die Türschlösser und ergriff dann seinen Kleidersack.
    »Was sitzt du da?«, fragte er.
    Sie gähnte. »Ich will dir zeigen, wo das Gästezimmer ist.«
    »Du siehst völlig erledigt aus. Du hast wohl nicht viel geschlafen letzte Nacht, oder?«
    »Letzte Nacht war ich im Krankenhaus.«
    »Ach so, ja. Kate, du solltest wirklich ins Bett gehen.«
    Sie führte ihn die Treppe hinauf ins Gästezimmer. Es war die erste Tür rechts, direkt gegenüber ihrem Zimmer. Sie öffnete die Tür und trat einen Schritt zur Seite, damit er eintreten konnte. »Du hast dein eigenes Badezimmer. Es ist …«
    »Ich finde es schon. Gute Nacht.«
    Und damit schlug er ihr die Tür vor der Nase zu.
    Kate blieb stehen und starrte auf die Tür. Was war das denn jetzt? Er war nicht ungezogen oder wütend gewesen. Nein, er hatte sogar gelächelt.
    Sie kam sich plötzlich ziemlich blöd vor. Sie hatte erwartet, dass er versuchen würde, sie zu küssen, aber das war ihm anscheinend gar nicht in den Sinn gekommen.
    Sie ging in ihr Zimmer und schloss die Tür. Na gut. Ihre Erklärung hatte offensichtlich ihren Zweck erfüllt. Und das hatte sie doch gewollt, oder? Warum hatte sie denn auf einmal so schlechte Laune? Und warum hatte er eigentlich nicht widersprochen, als sie zu ihm gesagt hatte, er sollte einfach wieder seiner Wege gehen? Kein einziges Wort des Protests war über seine Lippen gekommen.
    Während sie sich die Zähne putzte und sich bettfertig machte, ging ihr sein Verhalten nicht aus dem Kopf. Frauen gab es wie Sand am Meer, und Dylan war ein solcher Playboy, dass er an jedem Finger zehn hatte.
    Kate versuchte, seine Eroberungen mit Abscheu zu betrachten, aber es gelang ihr nicht. Also versuchte sie es mit Zorn. Dylan war ein arroganter Blödmann. Wie konnte er es wagen, einfach so vor ihrer Tür aufzutauchen? Für wen hielt er sich? Er kam einfach und riss alles an sich.
    Allerdings musste sie zugeben, dass sie sich sicherer im Haus fühlte, seitdem er da war. Und was er zu Isabel über Sicherheit gesagt hatte, hatte seine Wirkung auf sie nicht verfehlt. Zuerst hatte er ihnen allen einen Vortrag darüber gehalten, wie sträflich leichtsinnig sie sich verhielten, aber dann hatte er sich besonders an Kates jüngere Schwester gewandt. Als er fertig war, wusste Isabel alles über Riegel und Schlösser, was man wissen musste. Von nun an würde sie nicht mehr sorglos über den Campus spazieren, ohne auf ihre Umgebung zu achten. Er hatte sich absolut klar ausgedrückt, ihr jedoch keine Angst gemacht. Kate hatte beobachtet, wie gebannt Isabel seinen Ausführungen gelauscht hatte.
    Eigentlich war er sogar sehr lieb gewesen. Das machte es für sie nicht einfacher. Wie sollte sie diese Beziehung jemals auf einer platonischen Ebene halten und ihn vergessen, wenn er sich so liebevoll um sie und ihre Schwestern kümmerte?
    Warum hatte sie bloß mit ihm geschlafen? Das war ein großer Fehler gewesen. Und zu allem Überfluss hatte sie dann auch noch ihre tolle »Es-hat-mir-nichts-bedeutet« -Rede gehalten.
    Sie ging ins Bett und zog die Decke hoch.
    Und wie hatte er darauf reagiert?

Weitere Kostenlose Bücher