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Sanft sollst du brennen

Sanft sollst du brennen

Titel: Sanft sollst du brennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ignorieren, schaute sie aus dem Fenster und tat so, als sei sie fasziniert von der Landschaft. Sie fuhren an einem alten, verlassenen Obststand vorbei, und kurz darauf kam ein kleiner See in Sicht.
    »Weißt du, was ich interessant finde?«, sagte Dylan. »Du behauptest ständig, unsere Nacht in Boston wäre ein Fehler gewesen.«
    »Das stimmt auch. Und es darf nicht noch einmal passieren. In Boston waren die Umstände ungewöhnlich, aber jetzt ist ja alles wieder normal.«
    »Das findest du normal?« Er lachte.
    »Anscheinend muss ich dir meine Handlungsweise noch einmal erklären«, sagte sie spitz.
    Er stöhnte.
    »Du willst mir doch nicht etwa schon wieder diesen Vortrag halten?«
    Er machte sie langsam wütend.
    »Müsste ich das denn?«, fragte sie.
    »Na, du scheinst zumindest Spaß daran zu haben.« Bevor sie etwas erwidern konnte, fuhr er fort: »Interessant finde ich allerdings, dass ich dich zwar nicht anfassen darf, du dich aber aufregst, wenn du glaubst, ich würde mit einer Freundin telefonieren. Das ist doch ein Widerspruch, oder?«
    Sie musste endlich aufhören, sich von ihm in die Defensive drängen zu lassen.
    »Du flirtest eben gerne«, sagte sie. »Mir ist das egal. Aber du weißt ebenso gut wie ich, dass eine Beziehung mit mir eine Katastrophe wäre. Letztendlich würdest du dich schrecklich fühlen, weil du mich verletzt hast, und ich würde mich schrecklich fühlen, weil du mich verletzt hast, und es ist einfach den ganzen Aufwand nicht wert.«
    »Dieses Mal hast du vergessen, Jordan zu erwähnen.«
    Verwirrt fragte sie: »Was meinst du mit ›dieses Mal‹?«
    »Als du mir das letzte Mal erklärt hast, dass eine Beziehung mit dir nicht funktionieren würde, stand Jordan ganz oben auf der Liste der Gründe.«
    »Ich habe das alles schon einmal gesagt?«
    »So in etwa.«
    Das nahm ihr den Wind aus den Segeln.
    »Dann sollte ich es wohl nicht mehr wiederholen. Ich schätze Jordans Freundschaft. Habe ich das erwähnt?«
    »Ja, klar. Du hast mir auch gesagt, dass du keine Peinlichkeit zwischen uns wolltest.«
    »Du hast also zugehört und alles verstanden?«
    »Ja«, erwiderte er. »Und ich stimme dir zu. Wir werden besser kein Paar.«
    Einerseits war sie erleichtert, weil er ihr zustimmte, aber musste es unbedingt so schnell gehen?
    Ach, sie war unlogisch. Aber sie wusste nicht, was sie dagegen tun sollte.
    Erschöpfung und Stress. Das waren die Hauptgründe für ihr widersprüchliches Verhalten.
    »Kein Wunder!«
    »Wie bitte?«
    Na toll. Jetzt dachte sie auch noch laut.
    »Ich bin gestresst, und das ist kein Wunder. Weißt du auch, warum?«
    Bevor er dazu kam, etwas zu sagen, fuhr sie fort: »Weil irgendwo da draußen jemand versucht, mich um die Ecke zu bringen.«
    »Katie!«
    »Ich bin müde«, sagte sie. »Seit ich aus Boston gekommen bin, komme ich mir vor wie ein Sandsack. Ich glaube, es ist langsam an der Zeit zurückzuschlagen.«
    Dylan nickte zustimmend. »Freut mich zu hören. Solange du weißt, wen du schlägst.«
    »Oh, da könnte ich mir ein paar Personen vorstellen.«
    Schweigend fuhren sie eine Zeit lang, dann fragte Kate: »Warum kann ich mein Handy nicht benutzen?«
    »Ich bin vielleicht übervorsichtig, aber seit ich gehört habe, dass Jackman seine Finger in der Geschichte hat, will ich kein Risiko eingehen. Ein Handy ist leicht zu orten, und wenn man die richtige Ausrüstung hat, kann man Anrufe ohne Weiteres zurückverfolgen.«
    »Du hast mir erzählt, Jackman sei ein Kredithai. Hat er denn so einen langen Arm?«
    »Er ist mehr als nur ein Kredithai, und wenn er nicht ans Ziel kommt, dann greift er auf Leute zurück, die das für ihn erledigen.«
    Der Mann klang wie ein Monster. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. »Hast du jemandem gesagt, wo wir übernachten?«
    »Nein, keiner Menschenseele. Ich dachte, wir fahren am besten nach Charleston und ich suche uns ein Hotel am Stadtrand.«
    »Je näher wir an Silver Springs sind, desto lieber ist es mir.«
    »Wir müssen uns überlegen, wie wir es morgen machen wollen. Wir können nicht nach Savannah zurückfahren.«
    »Nein, das können wir nicht«, stimmte Kate zu. »Aber bevor ich nicht die Papiere unterschrieben habe …«

28
    Das Hotel war ausgebucht, aber es gelang Dylan trotzdem, ein schönes Zimmer für sie zu ergattern, und zwar ohne seinen Ausweis zu zeigen, soweit Kate sehen konnte. Sie wartete in der Lobby und beobachtete den Meister bei der Arbeit. Am Empfang stand eine junge Frau, und Dylan brachte sie in

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