Sanft sollst du brennen
einfach nur Zeit geben, dich zu beruhigen. Sie glaubt bestimmt, du seist sauer auf sie, weil sie sich eingemischt hat.«
»Indem sie dich zu mir geschickt hat?«
»Ja.«
»Ich muss zugeben, dass ich eine Zeit lang sehr irritiert war. Ich fand es einfach nicht gut, dass Jordan mir ihren Bruder geschickt hat, damit er sich um mich kümmert. Ich weiß – sie hat dich geschickt, weil du Detective bist und weißt, wie du dich in dieser Situation zu verhalten hast, aber ich werde ihr trotzdem die Meinung sagen. Dass sie dir das aufgehalst hat …«
»Ich lasse mir von Jordan nichts vorschreiben.«
Ha. Natürlich tat er das, aber das würde Kate ihm besser nicht unter die Nase reiben.
Genau wie ihre Schwester Sydney erreichte Jordan bei ihren Brüdern alles, was sie wollte. Wenn Betteln nicht half, versuchte sie es mit Schuldgefühlen. Sie beherrschte auch noch andere Techniken, aber Schuldgefühle funktionierten am besten.
Kate war dankbar, dass Dylan bei ihr war. Oh, natürlich waren Nate und die anderen Detectives in Charleston fähige Männer, aber sie fühlte sich einfach wohl bei Dylan. Sie vertraute ihm voll und ganz.
Dylans Handy klingelte. Er warf einen Blick auf das Display, und als er die Nummer sah, lächelte er. Das war vermutlich eine seiner Frauen, seinem idiotischen Grinsen nach zu urteilen.
Mürrisch schaute Kate aus dem Fenster. Innerlich jedoch schimpfte sie sich aus. Was hatte sie mit seinem Liebesleben zu schaffen?
Anscheinend weit mehr, als sie wollte, musste sie zugeben.
»Hi, Süße, was gibt’s?«, sagte er ins Telefon.
Süße? Er nannte sie Süße? Kate hätte ihm am liebsten das Handy aus der Hand gerissen und es aus dem Fenster geworfen. Ob das der Süßen wohl gefallen hätte?
Sie verschränkte die Arme und blickte aus dem Fenster, als ob sie gar nicht zuhören würde. Meistens redete die Frau, aber ab und zu warf Dylan ein aufmunterndes oder lobendes Wort ein.
»Das freut mich … und jetzt denkst du … ja, natürlich, du kannst mich jederzeit anrufen … nein, nein, du machst das toll. Ich rufe dich bald wieder an. Und pass gut auf dich auf.«
Kate hätte sich am liebsten übergeben. Wie viele Frauen saßen wohl ständig neben dem Telefon und warteten sehnsüchtig auf seinen Anruf? Ich rufe dich bald wieder an. Wie oft hatte er das schon versprochen? Tat er es dann auch? Wahrscheinlich nicht.
Du liebe Güte, sie war ja eifersüchtig!
»Kate?«
»Ja?« Sie fuhr herum.
»Isabel lässt dich grüßen.«
»Wie?« Wenn sie gestanden hätte, wäre sie umgefallen. »Wieso Isabel?«
»Sie lässt dich grüßen. Was ist los mit dir? Warum bist du so schreckhaft?«
Wenn er wüsste. »Nein, es ist alles in Ordnung.«
»Dein Gesicht ist ganz rot.«
»Warum hat Isabel dich angerufen?«
»Ich hatte ihr meine Handynummer gegeben«, erwiderte er. »Und sie wollte mir nur sagen, dass sie den Riegel an der Tür ausgewechselt hat.« Lächelnd fügte er hinzu: »Er war wohl kaputt, und sie ist in einen Eisenwarenladen gegangen und hat alles gekauft, was sie brauchte. Ihre Zimmergenossin war ganz beeindruckt, weil sie den Riegel alleine ausgetauscht hat.«
»Oh. Ich dachte …«
»Was?«
Das würde sie ihm im Leben nicht sagen.
»Warum hat sie mich nicht angerufen? Ich habe ihr doch eben erst eine Nachricht hinterlassen. Hat sie sie erwähnt?«
»Ja, ich soll dir ausrichten, es täte ihr leid, dass sie nicht gastfreundlicher waren.«
Kate lachte.
»Gastfreundlich? Das sieht Isabel ähnlich, so etwas zu sagen. Sie denkt wahrscheinlich, sie wären netter gewesen, wenn ich ihnen etwas zu trinken angeboten hätte.«
»Unterschätz sie nicht, Kate. Unter ihren blonden Haaren steckt ein scharfer Verstand. Und sie wird bestimmt mal jede Menge Herzen brechen.«
»Ich mache mir Sorgen um sie«, gestand Kate. »Sie ist zu vertrauensselig.«
»Wäre es dir lieber, sie würde zynischer?«
»Ach, meinst du, so wie ich?«
»Du bist nicht zynisch. Du hast Angst.«
»Wovor?«
»Vor mir.«
»Ha!« Na, das war ja mal eine intelligente Antwort. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass Isabel am Telefon war?«
Er grinste. »Weil ich nicht wollte.«
»Warum nicht?«
»Es hat mir zu viel Spaß gemacht zu sehen, wie du dich aufregst.«
War ihre Körpersprache so leicht zu lesen?
»Warum sollte ich mich denn aufregen?«, fragte sie leichthin.
»Du hast gedacht, ich rede mit einer Freundin.«
Kate schwieg. Sie sagte besser nichts mehr.
»Du gibst es also zu?«
Entschlossen, ihn zu
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