Sanft sollst du brennen
kannst herein.«
Er musterte sie von Kopf bis Fuß. Sein Blick fiel auf ihre Beine.
Kate schluckte. Warum war sie nur so nervös? Sie hatte doch schon mit ihm geschlafen. Schließlich hatten sie sich beide schon nackt gesehen.
Direkt vor ihr blieb er stehen. Er umfasste ihre Hüften und zog sie an sich. Dann beugte er sich zu ihr herunter, und sie dachte schon, er würde sie wieder küssen. Aber das sollte sie ihm nicht erlauben. Sie hob ihm ihr Gesicht entgegen.
»Dylan, ich glaube nicht …«
»Was? Ich wollte mir nur mal deine Prellungen aus der Nähe ansehen. Der blaue Fleck auf deiner Stirn wird langsam blasser.«
Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. Sie kam sich vor wie ein Idiot. »Ja, es ist schon besser«, stammelte sie.
»Noch was«, sagte er, als sie sich an ihm vorbeidrängen wollte.
»Ja?«
Sie blickte zu ihm auf. Und dann küsste er sie. Es war nur eine rasche Berührung, und doch durchfuhr es sie wie ein Stromstoß.
Sie wollte mehr. Aber sie ließ sich nichts anmerken. »Dieser Kuss …«
»Hat er dir nicht gefallen?« Er ließ ihr keine Zeit zum Antworten. »Ja«, sagte er. »Mir auch nicht.«
Und bevor sie wusste, wie ihr geschah, nahm er sie in die Arme und küsste sie wieder. Der Kuss war so leidenschaftlich, dass sie ihn einfach erwidern musste. Sie hatte das Gefühl, unter seiner Berührung zu zerschmelzen, und alles fühlte sich so richtig an.
Abrupt beendete er den Kuss. Sie taumelte rückwärts, aber er hielt sie fest und lächelte. »Der Kuss hat mir viel besser gefallen.«
Ein einziger Kuss, und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. »Ich weiß nicht, wie du das machst«, flüsterte sie rau.
»Das ist ganz einfach. Ich drücke meine Lippen auf deine, und meine Zunge …«
»Ach du liebe Güte. Ich habe dich nicht nach deiner Kusstechnik gefragt. Ich weiß nicht, wie du es immer schaffst, in mir …«
»Solches Verlangen zu wecken?«
»Nein, solche Verwirrung zu stiften«, sagte sie erbost.
»Na, das ist ja interessant. Gut zu wissen.«
Er ging ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie versuchte, ihm wenigstens ein bisschen böse zu sein, aber es gelang ihr nicht. Unwillkürlich musste sie lächeln, und weil ihr plötzlich die Knie weich wurden, sank sie aufs Bett.
Es war lieb von ihm, dass er sich um Isabel kümmerte. Und er verhielt sich auch ihr gegenüber so fürsorglich. Sie dachte daran, wie er sie in den Armen gehalten hatte, als sie an seiner Schulter geweint hatte, wie er sie berührt hatte.
Er war stark und konnte doch sanft sein. Er war entschlossen, nahm sich aber trotzdem die Zeit zuzuhören. Er war freundlich, klug und sexy und …
»Oh nein«, stöhnte sie.
Sie hatte sich verliebt.
Die Wahrheit erstaunte sie. Wann war das denn geschehen? Musste sie sich ausgerechnet den größten Casanova von allen aussuchen? Wieder stöhnte sie.
Sie griff zum Handy, um Jordan anzurufen. Es war eine automatische Reaktion, dass sie ihre beste Freundin anrufen wollte, um ihr Herz auszuschütten. Dann jedoch fiel ihr ein, dass sie niemanden anrufen durfte – und Jordan schon gar nicht, weil sie Dylans Schwester war.
Sie würde schweigend leiden müssen. Sie drehte sich auf den Bauch und vergrub ihr Gesicht in den Kissen.
»Kate, willst du dich ersticken?«
Das schien ihr ein guter Plan zu sein. Lachend setzte sie sich auf. »Wenn ich nachdenke, lege ich mir immer ein Kissen aufs Gesicht.«
Er trug Khakishorts, die tief auf seinen Hüften saßen. Sein Bauch war flach und hart. Er war sexy, keine Frage. Sie wich seinem Blick aus, sonst würde er am Ende noch merken, dass sie ihn attraktiv fand.
Sie ergriff einen Notizblock mit Stift, der auf dem Nachttisch lag. »Ich schreibe die Namen der Leute auf, die mich gerne umbringen möchten.«
Er streckte sich auf dem Bett aus und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Würde es nicht schneller gehen, wenn du die Namen der Leute aufschreibst, die dich nicht töten wollen?«
»Das ist nicht komisch«, erwiderte Kate. »Die Menschen sind gerne in meiner Gesellschaft. Doch«, beharrte sie, als er ihr einen skeptischen Blick zuwarf.
Aber sie war jetzt nicht zu Neckereien aufgelegt. Sie begann Namen aufzuschreiben, und in null Komma nichts hatte sie zwei Seiten gefüllt und begann mit der dritten. Sie hielt inne. Sicher, der Notizblock war nicht groß, aber zweieinhalb Seiten? Ach du liebe Güte!
»Kate, was ist los?«
»Mir ist gerade aufgefallen, was ich hier mache. Wenn mir jemand vor
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