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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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vergangenen paar Tagen gesehen hatten.
    »Also muss er sie in dem Zeitraum entführt haben, nachdem ich gegangen war und bevor ich zurückkam, um Allies Rucksack zu suchen«, folgerte Jenna, und ihr Magen krampfte sich zusammen. Wenn du mit Rinda doch bloß geblieben wärst, bis Lynnetta mit ihrer Arbeit fertig war!
    »Oder er war noch mit ihr im Theater, als Sie zurückkamen.«
    Jenna wand sich innerlich und dachte an das Gefühl, das sie die ganze Zeit über gehabt hatte, während sie nach dem Rucksack suchte: ein Gefühl, als sei sie nicht allein, als sei jemand in der Nähe, der leise atmete, sich geräuschlos bewegte. Die bloße Vorstellung, dass er ihr womöglich genauso nahe gewesen war wie Carter jetzt … Und sie hatte dem Kater die Schuld gegeben. Mit zitternden Händen schenkte sie Kaffee ein und trug die Becher zum Tisch, dann nahm sie dem Sheriff gegenüber Platz. Während Carter Notizen machte und zwischendurch von seinem Kaffee trank, berichtete Jenna alle Einzelheiten vom Vorabend, an die sie sich erinnerte, einschließlich des unheimlichen Gefühls, dass sich jemand im Theater aufhielt. Sie erzählte auch das Wenige, was sie über Lynnetta Swaggart wusste – dass sie gläubig war, verheiratet mit einem Prediger, den Jenna zwar ein paar Mal getroffen hatte, aber nicht wirklich kannte, dass Lynnetta einen Sohn hatte, der mit Josh Sykes befreundet war, und dass sie eine großartige Näherin war, die für die Truppe Kostüme schneiderte oder änderte. Jenna schätzte Lynnetta auf etwa achtunddreißig, doch sie sah jünger aus, besaß Tatkraft für fünf und arbeitete in Teilzeit als Buchhalterin für einen Wirtschaftsprüfer am Ort.
    »Und ihr Privatleben?«
    »Ich glaube nicht, dass sie unglücklich war. Zumindest hat sie sich nie beklagt.« Jenna hatte aus Lynnettas Mund nicht ein einziges Mal einen Hinweis darauf gehört, dass sie unzufrieden war mit ihrem Leben, ihrem Mann, ihrer Arbeit oder selbst mit ihrem Sohn Ian. Jenna wusste überhaupt herzlich wenig über die Frau. Allerdings hatte Lynnetta einmal einen Bruder erwähnt, der in der Gegend von Cincinnati lebte.
    »… und das ist so ziemlich alles«, schloss sie und rieb sich die Arme, als sei ihr plötzlich kalt. Sie fühlte sich schrecklich. Verantwortlich. Obwohl sie es besser wusste.
    Ihr Kaffee stand unberührt vor ihr.
    »Haben Sie schon irgendwelche Hinweise?«, fragte sie, als Carter seine Aufzeichnungen beendet hatte.
    Er zögerte, und sie rechnete schon mit dem Standardspruch, dass er nicht über den Fall reden dürfe. Stattdessen blickte er finster in seine Tasse und trank dann einen großen Schluck. »Bisher nicht. Aber ich wollte Sie noch etwas anderes fragen.«
    »Nur zu.«
    »Kannten Sie in Hollywood auch Maskenbildner?«
    »Natürlich. Eine ganze Menge.«
    »Ich denke an die Art Masken, die perfekt über den Kopf eines Schauspielers passen und ihn drastisch verändern, wobei die eigenen Gesichtszüge aber doch erhalten bleiben. Die Art von Masken, für deren Herstellung ein Abdruck von der betreffenden Person genommen wird.«
    »Ja … Die Monster-Macher. Es gibt Firmen, die so etwas herstellen. Robert, mein Exmann, hat während seiner Horrorfilm-Phase mit mehreren zusammengearbeitet«, antwortete sie, in Gedanken immer noch bei Lynnetta. »Wieso?«
    »Ach, nur so eine Theorie. Ziemlich weit hergeholt.« Und offenkundig eine Theorie, in die Carter sie nicht einweihen wollte. »Könnten Sie mir eine Liste der Firmen geben, die an Ihren Filmen mitgearbeitet haben, und außerdem von allen, die Sie in der Branche kennen?«
    »Klar.«
    »Glaubst du, Jennas Stalker ist ein Maskenbildner aus Hollywood?«, fragte Turnquist.
    »Ich weiß nicht, wer er ist, möchte aber jede Möglichkeit in Betracht ziehen.« Er trank seinen Kaffee aus, als sein Handy klingelte. »Carter.« Seine Miene wurde, wenn möglich, noch finsterer, während er dem Anrufer lauschte. »Ich bin gleich da«, sagte er und legte auf. »Ich muss los. Ein Möchtegern-Eiskletterer ist von den Pious Falls gestürzt. Sieht aus, als hätte er sich das Becken zertrümmert.« Er fuhr sich mit den Fingern durch das dichte Haar. »Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir die Namen der Masken-Firmen aufschreiben würden.«
    »Wir faxen sie dir«, versprach Jake. Im nächsten Moment sah er Hans Dvoraks Wagen ans Tor rollen und anhalten. Hans kurbelte das Fenster herunter und gab den Code ein. Das Tor öffnete sich.
    Carter beobachtete, wie der Pick-up des Verwalters durchs Tor

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