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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Liste derjenigen vor, die Jennas Filme ausgeliehen hatten. Wes Allen stand ganz zuoberst. Wes Allen war Künstler, hatte sich allerdings nie mit Maskenbildnerei beschäftigt, soweit Carter wusste, und Wes Allen hatte auch nie in Kalifornien gelebt. Aber er hatte seine Schwester und seinen Neffen besucht, als sie noch in der Nähe von L.A. wohnten.
    Carter lehnte sich zurück und lauschte dem Knistern des Feuers im Holzofen. Er musste auf der Hut sein und durfte nicht zulassen, dass seine Wahrnehmung durch seine persönliche Abneigung gegen Wes Allen getrübt wurde. Wenn er diesen Mann mit den Verbrechen in Verbindung brachte, musste das aufgrund von Tatsachen geschehen, nicht wegen privater Rachegelüste.
    Dann untersuch das Beweismaterial!
    Er straffte sich und klopfte mit dem Radiergummi am Ende seines Bleistifts auf den Schreibtisch. Seine Gedanken drehten sich im Kreis, und er wandte sich Jenna Hughes zu. Schön. Intelligent. Sexy. Und jetzt eine Zielscheibe.
    Der Verehrung?
    Oder für einen Mord?
    Er zog die Tastatur zu sich heran, klickte seine Favoriten-Liste im Web ab und suchte ihren Namen. Wieder einmal. Mit einem Mausklick ließ er ihr Bild auf dem Monitor erscheinen. Unwillkürlich spürte er eine gewisse Spannung im Schritt, als er langsam ein Bild nach dem anderen betrachtete. Jedes einzelne war hinreißend, lauter Fotos von der Art, die sexy, dabei trotzdem unschuldig und zugleich rätselhaft wirken sollte.
    Trotzdem bot der Bildschirm nur eine platte, armselige Replik von der lebendigen, wirklichen Frau.
    Carter kaute auf seinem Kaugummi, der inzwischen jeglichen Geschmack verloren hatte, dachte länger an Jenna, als gut für ihn sein konnte, und kam am Ende zu dem Schluss, dass BJ Recht hatte: Er war scharf auf Jenna.
    Auf einen Hollywoodstar.
    Nicht anders als hundert Millionen andere Männer auch.
    Von denen einer sie belauerte.
    Möglichweise Wes Allen.
    Wen konnte er ohne weiteres von der Liste der Verdächtigen streichen? Der Sheriff spie den Kaugummi in den Abfallkorb, öffnete die oberste Schreibtischschublade und kramte darin, bis er eine kleine Pappschachtel gefunden hatte. Darin lagen auf weicher Watte drei Ringe. Sein Ehering und Carolyns Verlobungs-Set, einschließlich eines einkarätigen Diamanten.
    Ohne den Schmuck zu beachten, hob er die Watte an. In der Schachtel lag ein einzelner abgenutzter Schlüssel, der zu einem altmodischen Schloss gehörte. Ein Schlüssel, den er nie benutzt hatte, obwohl er wieder und wieder in Versuchung geraten war.
    Ohne lange zu überlegen, steckte Carter den Schlüssel in seine Brieftasche. Für alle Fälle.
    In diesem Augenblick klingelte sein Handy.
    Er drückte die Taste, um den Anruf anzunehmen, den Blick noch immer auf die Bilder auf seinem Monitor gerichtet. Die Bilder von Jenna Hughes.
    »Shane Carter.«
    »Sheriff, hier ist Dorie.« Die Kollegin von der Telefonzentrale wirkte atemlos und schwer erschüttert.
    Carter machte sich auf das Schlimmste gefasst.
    »Ja?«
    »Wir haben gerade einen Notruf erhalten«, teilte sie ihm mit. »Derwin Swaggarts Frau ist verschwunden.«
    »Lynnetta?« Die Zeit schien stillzustehen.
    »Genau.«
    »Teufel.« Carter wusste auf Anhieb, dass eine weitere Frau entführt worden war. »Wie lange wird sie schon vermisst?«
    »Erst seit ein paar Stunden, aber Swaggart ist außer sich vor Sorge. Er hat bereits die städtische Polizei angerufen, aber er will, dass Sie sich auch darum kümmern, deshalb informiere ich Sie. Ich weiß, die vierundzwanzig Stunden sind noch nicht um, aber ich dachte mir, Sie würden es erfahren wollen.«
    »Richtig gedacht«, bestätigte Carter und sah im Geiste die zierliche kleine Frau des Predigers vor sich, eine liebenswürdige Person mit einem übermäßig frommen und strengen Ehemann und einem rebellischen Sohn. »Wo wurde sie zuletzt gesehen?«
    »Im Columbia Theater.«
    Wo er gewesen war.
    Wo Jenna gewesen war.
    »Ich habe schon eine Streife hingeschickt. Sie haben sich noch nicht gemeldet.«
    »Danke, Dorie.« Er schob seinen Stuhl zurück und griff nach seinem Halfter. »Bin schon unterwegs.«

34. Kapitel
    N icht Lynnetta … O Gott, bitte nicht Lynnetta.
    Jenna wäre womöglich zusammengebrochen, wenn Carter sie nicht am Arm gefasst und gestützt hätte. »Es tut mir Leid«, sagte er. Es war sechs Uhr morgens, und sie standen in ihrer Küche. Der Kühlschrank summte, im Kamin brannte zischend und knisternd ein Feuer, das den Raum mit dem Geruch von Holzrauch erfüllte. Doch über

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