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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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fuhr. »Wie viele Personen kennen den Sicherheitscode?«, fragte er.
    »Sechs … vielleicht auch sieben. Leute, die hier arbeiten«, erwiderte Jenna.
    Turnquist nickte und leerte seinen Kaffeebecher. »Ich habe ein Namensverzeichnis.«
    »Fax mir das auch, und ändere den Code jeden Tag.«
    »Jeden Tag?«, wiederholte Jenna bestürzt.
    »Ganz recht.«
    »Ich rufe Wes Allen, damit er das regelt«, sagte Turnquist.
    Carter rieb sich das Kinn und kratzte seinen Bart. »Willst du es nicht lieber mit jemand anderem versuchen?«, schlug er mit gefurchter Stirn vor.
    Turnquist kniff die Augen zusammen. »Stimmt was nicht mit Wes Allen?«
    »Er hat viel zu tun – zusätzlich zu seinen eigenen Geschäften kümmert er sich auch noch um das Theater.« Carter nahm seine Jacke vom Stuhl und zog sie an.
    »Wes würde sich schon die Zeit dafür nehmen«, warf Jenna ein, die einen Unterton heraushörte, den sie nicht verstand. Dann fiel ihr ein, dass Rinda gesagt hatte, zwischen ihrem Bruder und dem Sheriff habe es früher einmal böses Blut gegeben. Wegen Carters Frau oder so.
    Turnquist entschied: »Dann rufe ich diesen Bekannten von Harrison, Seth Whitaker.«
    »Den kenne ich kaum.« Carter warf Jenna einen Blick zu.
    »Ich kenne ihn – er scheint in Ordnung zu sein«, sagte sie.
    Turnquist nickte. »Ich verbürge mich für ihn.«
    »Er hat schon mal für Sie gearbeitet?« Carter musterte Jenna.
    »Ja, als die Pumpe eingefroren war.«
    »Dann lassen Sie sich von ihm zeigen, wie das elektronische Schloss programmiert wird, und ändern Sie selbst täglich den Code. Die Einzigen, die ihn jeweils kennen, sollten Sie, die Kinder und Turnquist sein.« Carter nickte Jake zu und schloss seinen Reißverschluss.
    »Und Hans und Estella«, ergänzte sie.
    »Nein. Die beiden lassen Sie rein. Der Elektriker, also dieser Whitaker, soll es so einrichten, dass Sie das Tor vom Haus aus öffnen können.«
    »Das könnte eine Weile dauern.« Sie fragte sich, wie die Mädchen mit dem ständig wechselnden Code zurechtkommen sollten.
    »Dann suchen Sie sich jemand anderen. Eine Firma, die den Toröffner heute oder morgen installiert.« Er sah Jenna an und setzte seinen Hut auf. »Das ist ja nicht für immer«, versicherte er, schon auf dem Weg zur Tür. »Nur so lange, bis wir diesen Dreckskerl haben.«

    Knapp eine Stunde später rief Rinda an. Offenbar mit den Nerven am Ende, sagte sie mit zitternder Stimme alle Aktivitäten im Theater ab – Tanzunterricht, Sprechtraining, sogar die Proben für die bevorstehende Aufführung. »Es wäre einfach zu unpassend, zu respektlos«, flüsterte Rinda mit plötzlich zugeschnürter Kehle, als sei sie den Tränen nahe. »Du hattest Recht – wir hätten gestern Abend bleiben sollen, bis Lynnettas Mann kam. Wir hätten sie niemals allein lassen dürfen.«
    »Du weißt ja gar nicht, ob das etwas geändert hätte. Wenn der Dreckskerl, der sie entführt hat, es auf sie abgesehen hatte, hätte er eine andere Möglichkeit gefunden, sie zu erwischen.«
    »Herrgott, wer ist der Kerl?« Sie räusperte sich. »Er hat gewartet, bis wir fort waren, und dann zugeschlagen, nicht wahr? Er muss das Theater beobachtet haben. Vielleicht hat er sogar einen Schlüssel.« Sie steigerte sich in ihre Erregung hinein, redete immer lauter. »Er hat nicht auf gut Glück gehandelt, Jenna. Das war geplant. Da bin ich mir ganz sicher. O Gott, warum sollte jemand ausgerechnet Lynnetta etwas zuleide tun wollen?«
    »Ich weiß es nicht.« Jenna lehnte sich mit der Hüfte an den Küchentresen und starrte ins Feuer. Sie konnte sich keinen Menschen vorstellen, dem daran gelegen sein könnte, der Frau des Predigers etwas anzutun.
    Rinda schniefte und fragte dann: »War Carter schon bei dir?«
    »Ja, heute Morgen.«
    »Hier war er auch und hat alle möglichen Fragen gestellt. Gerade ist er gegangen. Er oder ein Beamter von der Staatspolizei will mit allen Mitgliedern der Theatertruppe sprechen – mit den Schauspielern, Bühnenarbeitern, dem Hausmeister, mit allen eben. Sogar mit Scott, ob du es glaubst oder nicht.«
    Jenna glaubte es durchaus, äußerte sich aber nicht dazu. Rinda war ohnehin schon verärgert, und ihr Kummer war im Begriff, in Wut umzuschlagen.
    »Ich kann nicht fassen, was hier passiert«, gestand Rinda. »Ich hoffe – das heißt, ich bete –, dass Lynnetta gesund und munter wieder auftaucht. Vielleicht war ihr Verschwinden nur ein großer Irrtum …« Doch die Verzweiflung und der Schmerz in ihrer Stimme

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