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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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nicht, dass da draußen ein Verrückter herumläuft und Frauen entführt?«, knurrte Jenna. Ohne Rindas Antwort abzuwarten, rannte sie die Treppe hinauf, wobei sie immer zwei Stufen auf einmal nahm. Das schwache Licht ihrer Taschenlampe hüpfte vor ihr auf und ab. Sie holte die Flinte unter dem Bett hervor und nahm die Patronen aus dem Nachttisch. Nachdem sie das Gewehr geladen und gesichert hatte, eilte sie zurück ins Erdgeschoss, wo Rinda Holz auf das ausbrennende Feuer legte. Die Glut schimmerte rot auf, und ein paar Flammen begannen an den neuen Fichtenkloben zu lecken.
    »Ich komme mit.«
    »Nein.« Jenna sah ihre Freundin wild entschlossen an. »Das kommt nicht infrage. Bleib hier. Ich habe mein Handy. Wenn ich dich brauche, ruf ich dich an.«
    »Sofern es funktioniert.«
    »Ja.«
    »Versprich mir, dass du keine Dummheiten machst«, verlangte Rinda mit einem Blick auf die Flinte. Sie hockte auf der Kamineinfassung, und die Glut in der Feuerstelle hinter ihr begann zu knistern und zu zischen und warf goldene Lichtflecken durchs Zimmer. »Versprich mir, dass du dir Shanes Rat zu Herzen nimmst.«
    »Ich werde meine Kinder finden«, sagte Jenna. »Das verspreche ich dir und sonst nichts.«
    Rindas Blick wanderte erneut zu der Flinte. »Mit einem Gewehr?«
    »Zu unserer Verteidigung. Und falls irgendein Mistkerl meine Mädchen in seiner Gewalt hat.«
    Rinda schnaubte durch die Nase. »Kannst du überhaupt mit dem Ding umgehen?«
    »Gut genug«, erwiderte Jenna und stapfte hinaus in die Nacht. Tosender Wind schlug ihr entgegen, Schnee und Graupel fielen in schrägen Bahnen vom Himmel, und irgendwo, o Gott, irgendwo da draußen waren ihre Kinder.

    »Sheriff Carter?«, übertönte eine Männerstimme das statische Knistern der Handyverbindung. Carter kehrte dem Wind und den Unfallwagen, einem eingeknickten Sattelschlepper und einem völlig zusammengedrückten Kleinwagen, den Rücken zu. Sanitäter versorgten die Überlebenden, der Gerichtsmediziner war zu dem Toten gerufen worden. »Hier spricht Officer Craig von der Polizei von Oregon. Wir waren auf dem Weg zum Grundstück der Hughes’, sind aber jetzt hier auf dem Highway mit einem Unfall befasst. Zwei Verletzte, einer davon lebensgefährlich verwundet. Eine Frau in den Wehen. Der Notarzt ist auf dem Weg, aber es dauert bestimmt noch eine halbe Stunde, bevor wir hier wegkommen.«
    Verdammt! Carter warf einen Blick auf die Uhr. Der Einsatzwagen hätte inzwischen längst bei Jenna sein sollen.
    »Ich habe Verstärkung angefordert, aber die Dienststelle ist ohnehin schon völlig überlastet.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Carter.
    »Wir kommen, so schnell wir können.«
    »In Ordnung.«
    Carter beendete das Gespräch und ging zurück an die Unfallstelle, wo Lieutenant Sparks sich Notizen machte. »Brauchst du mich hier noch?«, fragte er, woraufhin Larry den Kopf hob und ihn abschätzend aus dunklen Augen musterte.
    »Was gibt’s?«
    Carter erklärte es ihm, und Sparks nickte. »Ich komme hier allein klar. Fahr schon los.«
    Das ließ Carter sich nicht zweimal sagen. Er sprang in seinen Chevrolet Blazer und fuhr davon, so schnell er es bei diesen Straßenverhältnissen wagte. Die Scheibenwischer schoben den Schnee vom Glas, der Polizeifunk knisterte, sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Halte durch, Jenna , dachte er und nahm sich vor, diesem nutzlosen Mistkerl, der sich Bodyguard nannte, gründlich die Meinung zu sagen und ihn dann zu feuern. Was dachte Turnquist sich nur?
    Sein Handy klingelte. Er hoffte inständig, es möge keinen weiteren Notfall geben, der ihn hinderte, auf schnellstem Weg zu Jenna zu fahren. »Carter«, meldete er sich.
    »Hi, ich bin’s, BJ. Ich bin gerade zu einem Unfall auf der 84 gerufen worden, aber ich wollte dich vorher noch wissen lassen, dass ich eine Entsprechung gefunden habe.«
    »Eine Entsprechung?«, wiederholte er und krampfte die Hände fester ums Lenkrad.
    »Nicht viel, aber du hattest Recht. Ein Angestellter von Hazzard Brothers hat gleich nach der Arbeit an White Out die Firma verlassen. Er war Maskenbildner und auch für den technischen Kram zuständig, und er wurde bei der Explosion verletzt, hätte beinahe ein Bein verloren. Hat eine stattliche Summe Schmerzensgeld kassiert, fast eine Million Dollar, und ist dann von der Bildfläche verschwunden. Sie haben mir die damalige Nachsendeadresse gegeben – in Medford, ob du es glaubst oder nicht –, aber die ist längst nicht mehr aktuell.«
    »Mavis Gette wurde

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