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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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er?«, fragte Jenna. Eine Gänsehaut lief über ihren Rücken.
    »Im Haus.«
    Jennas Eingeweide krampften sich zusammen. Rinda. »Aber dort war ich gerade, ich habe es von oben bis unten durchsucht. Hör mal, du musst jetzt ganz tapfer sein. Lass mich mal kurz los.«
    »Nein!«
    »Ich muss im Haus anrufen und das Gewehr aufheben. Komm schon, Allie … Ich bin ja bei dir.« Behutsam löste sie sich aus der Umklammerung ihrer Tochter und bückte sich, um die Flinte aufzuheben. »Du hältst die Taschenlampe, okay?«
    »J-ja.«
    Mit unsicheren Fingern zog Jenna das Handy aus ihrer Tasche und klappte es auf. Der Akku ging zur Neige, doch sie tippte die Kurzwahl für ihr Haus ein.
    Das Rufzeichen ertönte.
    Was war das für ein Geräusch? Seit Allie still war, hörte sie es. Plopp, Plopp … als ob etwas tropfte.
    Das Rufzeichen ertönte zum zweiten Mal.
    Und dieser Geruch … Was zum Kuckuck war das für ein Geruch? Kupfer? Eisen? Irgendetwas Metallisches.
    Das Rufzeichen ertönte zum dritten Mal. Warum meldete Rinda sich nicht? Panik schnürte ihr die Kehle zu. Hatte Allie Recht? War das Ungeheuer in ihrem Haus und wartete auf sie?
    O nein, bitte, nicht Rinda. »Nun melde dich schon!«
    Nach dem vierten Klingeln hörte sie ihre eigene Stimme vom Anrufbeantworter. »Rinda, nimm endlich ab!«, flüsterte sie, während die Ansage lief. »Nimm den verdammten Hörer ab!« Critter sprang jaulend um sie herum, und schließlich gab sie es auf. Sie unterbrach die Verbindung und wählte stattdessen Carters Handy an.
    »Carter.« Er meldete sich nach dem vierten Klingeln.
    »Jenna hier. Komm schnell. Cassie und Turnquist sind nicht hier. An der Scheune hab ich Blut gesehen und …«
    Plopp!
    »Was? Ich bin in fünf Minuten da!«
    »Dann könnte es zu spät sein!«, entgegnete sie. In diesem Moment fiel ihr der Boden auf: Dort, wo der Strahl der Taschenlampe auf die Dielen fiel, bildeten Pfoten- und Fußabdrücke ein wirres rotes Muster … »O Gott«, flüsterte sie, klemmte das Handy zwischen Ohr und Schulter ein, nahm ihrer Tochter die Taschenlampe aus der Hand und folgte mit dem schwachen Lichtstrahl der Reihe der blutigen Pfotenabdrücke nach hinten zur Wand, wo sich auf den uralten Bodendielen langsam eine große, dunkle Lache ausbreitete.
    Kaltes Grauen packte sie. Sie schluckte krampfhaft und ließ den Strahl der Taschenlampe langsam aufwärts wandern. Da sah sie einen Körper von einem Querbalken hängen.
    Ihr Schrei gellte durch die Scheune, ihr Gesicht verzerrte sich vor Entsetzen, als sie das Opfer erkannte. Jake Turnquist, nackt und verstümmelt, war wie ein Reh auf einer Jagd ausgeweidet worden. Sein Leichnam war weiß, ausgeblutet, der Länge nach aufgeschlitzt. Eingeweide lagen noch dampfend in einem grotesken Haufen auf dem Boden.
    Jenna ließ das Handy fallen. Allie klammerte sich an sie und schrie erneut wie eine Wahnsinnige.
    Jennas Magen hob sich.
    Sie würgte heftig bei dem grauenhaften Anblick.
    Was für ein Schlächter hatte das getan? Befand sich Cassie etwa in seiner Gewalt? Schwer atmend kämpfte sie gegen das betäubende Grauen an, tastete auf dem Boden nach dem Handy, griff dabei in die Lache, und ihre Hände wurden klebrig vom Blut des Bodyguards. »Shane!«, schrie sie, doch die Verbindung war abgebrochen. Sie packte das schlüpfrige Handy, das Gewehr und die Taschenlampe und fasste Allies Arm, wobei sie alles mit Blut besudelte. »Nichts wie raus hier.« Sie zog ihre Tochter mit sich zum hinteren Ausgang. Wenn sie die Garage erreichten und den Jeep …
    Sie schob die große Tür auf und trat hinaus in die stille Nacht. Ohne Allie loszulassen, schaltete Jenna die Taschenlampe aus und rannte los durch den knietiefen Schnee. Im Laufen wählte sie mit einer Hand auf dem Handy die Notrufnummer. Je mehr Polizisten sie herbeirufen konnte, desto besser. Critter rannte hechelnd hinter ihnen her durch den unablässigen Schneefall.
    Rinda! Sie konnte Rinda nicht allein lassen!
    Doch der Dreckskerl hatte Cassie.
    Sie glaubte nicht, dass er sich im Haus aufhielt – als sie herausgekommen war, hatte sie keine frischen Spuren im Schnee gesehen, die in diese Richtung führten. Die kalte weiße Decke war unberührt bis auf Jennas eigene Spur, deren Konturen unter dem frisch gefallenen Schnee bereits nur noch unscharf zu erkennen waren.
    Halte durch, Jenna. Reiß dich zusammen. Du musst eine Möglichkeit finden, Allie aus der Gefahrenzone herauszuhalten, während du Cassie suchst.
    Wie? O Gott, wie denn nur?

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