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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Jenna Hughes seinen Anteil an dem jeweiligen Gespräch verfolgt und mitbekommen, dass die Polizei vor gravierenden Problemen stand. Selbst die starrsinnige Rinda hatte begriffen, dass angesichts dessen das verschwundene Kleid warten konnte. Carter musste sich auf die lebensbedrohende Situation einrichten, die das Unwetter mit sich brachte. Quer stehende LKW, Rettungshubschrauber, die Verletzte ins Krankenhaus brachten, und eine noch nicht identifizierte Leiche, die am Catwalk Point gefunden worden war, hatten Vorrang vor den verschwundenen Kostümen eines ehemaligen Hollywoodstars.
    Ein paar Männer in Skikleidung verließen das Café, als Shane eintrat. Das Canyon Café war klein, die Einrichtung bestand nur aus ein paar Sitznischen und Tischen und einer langen Theke mit Barhockern, die gewöhnlich von Einheimischen besetzt waren. Das kleine Lokal war seit über fünfzig Jahren eine Institution in Falls Crossing und berühmt für sein ganztägiges Frühstück, große, fettige Hamburger, Zwiebelringe und dicke keilförmige Stücke hausgemachter Pasteten.
    Shane bestellte einen Cheeseburger mit Pommes und Kaffee zum Mitnehmen, wobei er die Flirtversuche der Kellnerin ignorierte. Sobald er das Gewünschte bekam, verlor er keine Zeit mehr, sondern ging nach draußen, wo die Temperaturen anscheinend erneut gesunken waren. Der Wind war noch rauer, so scharf, dass er durch Leder und Knochen drang. Eiszapfen hingen von den Dachrinnen der Häuser – lange, klare Dolche, die ihn an den Tag erinnerten, als David vorschlug, die Fälle zu ersteigen.
    Carter war damals sechzehn gewesen, ein dummer Junge. Sie waren alle beide dumm gewesen, selbstherrliche Schwachköpfe, dachte er ärgerlich, während er die Stufen zum Gerichtsgebäude emporstieg. Mit zusammengebissenen Zähnen ging er in sein Büro, ließ die Tür einen Spalt offen, wählte die Nummer der städtischen Polizei und hinterließ auf Wade Winkles Anrufbeantworter die Nachricht, er möge sich des »Verbrechens« im Theater annehmen. Noch während er redete, streifte er Jacke und Schulterhalfter ab.
    Er hätte gern gewusst, was Winkle unternehmen würde, wenn er überhaupt etwas tat.
    Nicht sein Problem.
    Sein bisheriger Kontakt mit Jenna Hughes hatte ihm voll und ganz gereicht.
    Er ließ sich auf seinem Stuhl nieder, riss die kleinen Ketschup-Beutel auf und träufelte Ketschup über seine Pommes frites. Sie waren kalt und schlapp, aber er war so hungrig, dass es ihn nicht störte. Er hatte gerade mal drei Bissen von seinem Cheeseburger gegessen, als BJ anklopfte und eintrat. »Ist es nicht ein bisschen spät fürs Mittagessen?«, fragte sie und lehnte sich mit der Hüfte an seinen Schreibtisch.
    »Ich hatte zu tun.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und legte den Cheeseburger auf die weiße Papiertüte mitten auf dem Schreibtisch. »Verbrecherjagd im Columbia Theater in the Gorge.«
    »Im Theater?«
    »Frag lieber nicht danach«, sagte er und sah erneut Jenna Hughes vor sich. Wie bereits viel zu häufig in den vergangenen paar Stunden. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und schob BJ die Tüte mit den Pommes zu. »Bedien dich. Gibt’s was Neues?«
    »Die Staatspolizei überprüft alle Lieferanten von Dental-Alginat und Latex und dehnt die Suche nach vermissten Personen aus. Außerdem ist es im Gespräch, die I-84 zu sperren, wenn das Wetter sich nicht ändert.«
    »Dachte ich’s mir.« Alles wurde immer schlimmer.
    »Ein paar Snowboarder werden oben im Meadows-Skigebiet vermisst«, berichtete sie weiter, während sie von den Pommes frites probierte.
    Er machte sich wieder über seinen Cheeseburger her, hörte ihr dabei jedoch aufmerksam zu.
    »Die Bergwacht sucht nach ihnen. Und in Hampton gibt es bereits Stromausfälle. Die Leitungsmasten brechen unter dem Gewicht des Eises.«
    »Klingt, als ob der Spaß gerade erst anfängt«, bemerkte er und schob eine herausgerutschte Zwiebelscheibe zurück in das Brötchen.
    »O ja … uns steht noch einiges bevor.« Sie richtete sich auf und streckte sich, ließ den Kopf kreisen, um ihren verspannten Nacken zu lockern, und sah aus dem Fenster. »Möchte wissen, wann endlich Schluss ist mit diesem Wetter.«
    »Nie.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte sie mit einem freudlosen Lachen zu. »Der Sturm dürfte bald losbrechen.« Ein Anflug von Verzweiflung schwang in ihrer Stimme mit. Carter konnte seine Kollegin gut verstehen. Er hatte das Gefühl, ehe die Temperaturen wieder anstiegen, würde die Lage in Falls

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