Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)
Hollywoodprinzessin, die aus ihrer Stiftung an das örtliche Theater ein paar Glitzersteine vermisste.
»Ich glaube nicht, dass derjenige zufällig gerade dieses Bild ausgewählt hat«, gab sie zu und fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. »Das macht die Sache ja gerade so unheimlich.«
»Aber die Musik, die Sie gehört haben, stammte aus einem anderen Film?«
»Aus White Out . Der Song war ein Hit. Der Film ist nie in die Kinos gekommen.« Sie räusperte sich und berichtete dann hastig von dem Unfall, der der Filmproduktion ein Ende gesetzt hatte. Carter erinnerte sich, über die Lawine und die Tragödie gelesen zu haben. Als er Jenna jetzt ansah, bemerkte er den Schmerz in ihren Augen und die hängenden Schultern, und ihm wurde klar, dass sie den Verlust ihrer Schwester, die während der Dreharbeiten ums Leben gekommen war, nie verkraftet hatte. Es war ein idiotischer Unfall gewesen; Sprengstoff, der in einer späteren Szene hätte zum Einsatz kommen sollen, war unerklärlicherweise zu früh explodiert und hatte eine mörderische Lawine ausgelöst. Jennas Schwester hatte den Hunderten Tonnen tosend niedergehenden Schnees und Eises mitten im Weg gestanden. Sie hatte keine Chance gehabt. Jenna, so vermutete er, machte sich Vorwürfe, weil sie ihre jüngere Schwester nicht hatte retten können.
Er stellte noch ein paar Fragen, und ihr Gespräch war fast beendet, als BJ an die Tür klopfte. »Hast du mal eine Minute Zeit?«, fragte sie durch den Türspalt. Sie lächelte nicht, wie man es sonst bei ihr gewohnt war.
»Wir sind hier fast fertig.«
Jenna erhob sich. »Ich will Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Bitte lassen Sie mich wissen, wenn ich noch irgendetwas tun kann.«
»Das hier behalte ich«, sagte er und deutete auf die Klarsichthülle. »Geben Sie inzwischen bitte gut Acht auf sich. Schließen Sie immer das Haus und alle Fahrzeuge ab.«
»Okay.«
»Ich melde mich bei Ihnen. Geben Sie Bescheid, wenn Sie etwas Neues erfahren, wenn Sie Post oder Anrufe erhalten, die Sie beunruhigen, oder wenn Ihnen noch etwas einfällt, was hilfreich sein könnte.«
»Mach ich.«
»Sie haben doch eine Alarmanlage?«
»Ja.«
»Schalten Sie sie ein. Sie sollten auch überlegen, ob Sie sich nicht einen Wachhund zulegen wollen.«
»Ich habe einen Hund.«
Er erinnerte sich, den uralten Köter beim Theater im Auto gesehen zu haben. Eine Sekunde lang erwog er, ihr zu raten, das Tier durch ein jüngeres, fähigeres zu ersetzen, das wenigstens noch hören konnte, doch er beschloss, lieber den Mund zu halten. »Gut.«
Er stand auf und schob die Hände in die Hosentaschen. »Hören Sie, Sie sollten wirklich besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen, ja? Für sich selbst und für Ihre Kinder. Ich werde dafür sorgen, dass auf der Straße zu Ihrem Haus nachts Streife gefahren wird, aber leider muss ich Ihnen gestehen, dass meine Leute ohnehin schon Überstunden machen. Sie selbst sind also aufgerufen, für Ihre Sicherheit zu sorgen und auf der Hut zu sein. Vielleicht überlegen Sie sich, ob Sie nicht einen Bodyguard anheuern wollen und einen … etwas aggressiveren Hund.« Ohne die Spur eines Lächelns hob er die Plastikhülle hoch. »Ich lasse das hier im Labor untersuchen. Vielleicht finden wir Fingerabdrücke oder andere Hinweise. Möglicherweise sind auch die Art von Papier, die verwendet wurde, die Tinte und der Druckertyp aufschlussreich.«
»Danke.«
Es klang aufrichtig. Vielleicht hatte er sie falsch eingeschätzt, als er sie auf Anhieb in seinen geistigen Mülleimer für vorurteilsbehaftete Klischees entsorgt hatte, denen zufolge sämtliche Hollywoodstars Egozentriker waren. »Ich halte Sie auf dem Laufenden.«
»Gut.« Sie nickte knapp und verließ hastig das Büro. Er blickte ihr nach in der Gewissheit, dass er sie nicht zum letzten Mal gesehen hatte. Erstaunlicherweise störte ihn diese Vorstellung nicht allzu sehr.
Jenna Hughes war nun einmal eine überaus faszinierende Frau.
15. Kapitel
Ä rger?«, erkundigte sich BJ und blickte Jenna nach, die eilig zwischen den Schreibtischen hindurch dem Ausgang zustrebte.
»Immer.« Auch Carter musterte das Gesäß der berühmtesten Einwohnerin von Falls Crossing. Obwohl unter mehrfachen Lagen von Fleece verborgen, war doch zu erkennen, wie fest und überaus feminin ihr Hinterteil war. Er riss sich von dem Anblick los, ahnte aber, dass BJ sein prüfender Blick nicht entgangen war. »Also, was gibt’s?«
»Charley Perry. Offensichtlich genießt er
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