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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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zusammenhanglos. Sie wusste, dass einige Zeit vergangen war; ob Minuten, Stunden oder Tage hätte sie jedoch nicht sagen können. Die kurzen wachen Momente waren ihr verschwommen im Gedächtnis geblieben. Vage erinnerte sie sich, entführt worden zu sein, allerdings ohne zu wissen, von wem – war das wirklich geschehen? Und sie erinnerte sich bruchstückhaft daran, wie jemand sie ausgezogen hatte, doch auch diese Erinnerung war traumähnlich, unwirklich. Dann hatte das Ungeheuer ihr nicht nur die Haare geschoren, sondern auch die Zähne abgeschliffen … Sie tastete mit der Zunge über ihre Schneidezähne, schmeckte Blut und fand nur spitze kleine Stummel, wo vorher die Zähne gewesen waren.
    O Gott … Es war kein Traum gewesen.
    Und wo befand sie sich jetzt? Wieso lebte sie noch?
    Sie fühlte sich schwerelos, fror jedoch erbärmlich … Die Haut am ganzen Körper fühlte sich an wie mit Eis überzogen. Schatten huschten um sie herum, verschwommene Farben, die in der dunklen Endlosigkeit weder Form noch Bedeutung hatten.
    Wo bin ich?
    Wo zum Teufel bin ich?
    Das hier kann nicht sein. Darf nicht sein. Es ist absurd!
    Sie strengte ihre Augen an, doch die huschenden Schatten blieben gestaltlos. Sie lauschte angespannt auf jedes Geräusch, vernahm jedoch nur die klagende Melodie einer Ballade, die ihr bekannt vorkam, eines Songs, den sie hätte erkennen müssen.
    War es nur Einbildung, oder spürte sie tatsächlich, dass in der dunklen Umgebung Bosheit lauerte, etwas oder jemand Böses sie beobachtete?
    Sie zitterte, versuchte, sich zu konzentrieren, sich zu erinnern … klar zu denken. Trotz der Kälte. Trotz der Angst, die sie zu überwältigen drohte.
    Mach schon, Sonja! Was um alles in der Welt geht hier vor?
    Erinnerungsbruchstücke, scharfe Scherben wie von zersplitterten Eiszapfen stachen in ihr Gehirn.
    Himmel, es ist so kalt!
    Sie bewegte sich, und alles um sie herum verschob sich. Spuren von trübem Licht umspielten gespenstisch ihren nackten Körper – ja, nackt, dachte sie verzweifelt, und ein neues Grauen begann in ihrem Hirn zu pulsieren. Jeder Zentimeter ihrer Haut war entblößt und kälter als je zuvor in ihrem Leben. Sie rang nach Luft und hatte das Gefühl, als würde die Flüssigkeit, in die sie fast gänzlich eingetaucht war, sie von außen nach innen einfrieren.
    Nicht in Panik geraten! Überleg lieber, wie du hier rauskommst.
    Ihr war, als stünde sie aufrecht, wenngleich sie keinen Druck unter den beinahe tauben Füßen spürte … eher so, als ob sie frei schwebte. Ohne von Seilen oder Drähten gehalten zu werden.
    O Gott, das hier ist ein grauenhafter Trip … wie schlechtes LSD. Denk nach, Sonja, denk nach!
    Sie schloss ganz fest die Augen, versuchte, klar zu denken, hoffte, dass die verzerrten Bilder verschwanden, doch als sie die Augen wieder öffnete, hatte sich nichts verändert.
    Unter Aufbietung sämtlicher Kraftreserven neigte sie den Kopf und blickte auf ihre Füße hinab. Auf ihre nackten Füße. Ihre nackten, erfrorenen Füße, die auf nichts standen. Die reglos hinunterhingen. Was zum Teufel …? Ihr Herz krampfte sich zusammen, als sie versuchte, sich zu konzentrieren und wieder geradeaus zu blicken auf die verzerrten Bilder, das merkwürdige Spiel des spärlichen Lichts. Es war, als sei sie in einem großen Tank gefangen … in einem riesigen Glasbecken, das mit einer klaren, halb flüssigen Substanz gefüllt war, wie Wasser kurz vor dem Gefrieren, und sie wurde doch von irgendwelchen Riemen gehalten, Riemen, die mit einer Art riesigem Hebekran verbunden waren – einem mechanischen Arm, über ihrem Kopf ausgestreckt. Sie konnte diese Riemen nur nicht spüren, weil ihr so furchtbar kalt war. Was ist das hier? Irgendeine verrückte Science-Fiction-Scheiße? Verzweifelt versuchte sie, mehr von ihrer Umgebung zu erkennen. Der Wassertank selbst stand in einem verdunkelten Raum, einer riesigen Lagerhalle mit schwachem Licht, erfüllt von gespenstisch huschenden Schatten. Durch das gewölbte Glas sah sie Frauen, weich angestrahlt und unbeweglich, in merkwürdigen Posen, einander gegenüber aufgestellt. Die Schaufensterpuppen! Sie standen auf der Bühne, doch der Zahnarztstuhl und der Bohrer waren weggeräumt worden.
    Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Sie erinnerte sich noch daran, dass er den Tropf gelegt, ihr etwas gespritzt hatte, bevor sie das Bewusstsein verlor, und dann … dann war sie hier aufgewacht.
    Immer noch rieselte Musik, eine klagende Melodie aus

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