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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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halb zugewandt, der Hauch eines Lächelns spielte um ihre Mundwinkel. In ihren grünen Augen blitzte es ein wenig keck; durch die ernste Fassade schimmerte etwas Schelmisches durch. Glänzendes schwarzes Haar rahmte kokett ihr Gesicht. Obwohl das Bild nur Kopf und Schultern zeigte, weckte es das Gefühl, dass sie nackt vor der Kamera stand, dass sie sich über den kühnen Betrachter lustig machte.
    Carters Magen krampfte sich zusammen.
    Er verspürte Lust, ein leises Begehren, genau das, was das Foto, wie er sehr wohl wusste, bewirken sollte. Das und die Vorstellungen, die nicht nur einen Mann im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, sondern auch einen gestörten Geist zu intimen Gedanken über Jenna Hughes verführten, dazu, sich auszumalen, wie es wäre, mit ihr Sex zu haben.
    Eine beängstigende Vorstellung.
    Und nun zu seinem Problem.
    Er ging mehrere Seiten durch, las ein paar Informationen über sie, überflog einige Foreneinträge und surfte weiter. Ohne größere Schwierigkeiten fand er das Foto von Jenna, das für die Werbung zu Resurrection verwendet worden war – die gleiche sinnliche Aufnahme, die irgendein Spinner kopiert, bedruckt und an sie gesendet hatte.
    Es war nicht schwer, das Bild herunterzuladen.
    Das konnte jeder Sechsjährige.
    Bis Carters Glas leer war, hatte er ein Dutzend Seiten angesehen, doch das war nur die Spitze des Eisbergs. Er gab ein paar Zeilen von dem Gedicht ein, erhielt aber kein brauchbares Ergebnis und gab dann auf. Jenna Hughes hatte ein ernstes Problem, ja, aber das hatten viele andere Menschen auch. Er dachte an Lester Hatchell, und seine Miene verdüsterte sich.
    Was war mit Sonja geschehen?
    Autos mitsamt Fahrer verschwanden auch bei einem Schneesturm nicht einfach so.
    Oder doch?
    Er ging in die Küche und schenkte sich einen zweiten großzügigen Drink ein. Der Wind tobte, rüttelte an den Fenstern, heulte in den Bäumen und peitschte starr gefrorene Äste gegen die alten Holzwände. Herrgott, er hasste die Kälte.
    Wie oft hatte er schon mit dem Gedanken gespielt, in eine wärmere Gegend zu ziehen?
    Nach Tempe in Arizona, nach Sonoma in Kalifornien oder nach Taos in New Mexico. Er hatte sich Literatur über mehr als ein Dutzend Städte im Südwesten besorgt, die Pros und Kontras eines Umzugs der Sonne entgegen abgewogen und den Plan doch nie in die Tat umgesetzt. Es schien ihm fast, als sei es ihm vom Schicksal bestimmt, hier zu bleiben, als seien die unsichtbaren Fesseln, die ihn an Falls Crossing banden, stark wie Stahlkabel.
    Als er sich mit dem neu gefüllten Glas wieder an seinen Schreibtisch gesetzt hatte und sich gerade erneut auf den Monitor konzentrieren wollte, fiel sein Blick auf einen Fotowürfel, der seit ewigen Zeiten unter seiner Schreibtischlampe lag und nie wahrgenommen wurde. Er war ein Geschenk von Carolyn zum ersten Hochzeitstag, und unter den Plastikflächen befanden sich verblasste Fotos von ihm als bedeutend jüngerem Mann, einem viel weniger erschöpften Mann, einem Mann, der das Lächeln noch nicht verlernt hatte. Sechs Fotos. Alle zeigten ihn, vier davon mit Carolyn zusammen, ein anderes mit David, als sie noch schlaksige junge Burschen auf der High School waren, und das letzte war ein Gruppenfoto mit Rinda Allen, ihrem Bruder Wes, Carolyn und noch ein paar anderen. Sie hatten Silvester gefeiert, trugen alle alberne kleine Hütchen und bliesen in lächerliche Krachmacher.
    Diese Neujahrsparty lag so weit zurück.
    Auch damals war der Winter hundekalt gewesen.
    Carter schloss für eine Sekunde die Augen. Versuchte, Carolyns Gesicht heraufzubeschwören. Doch alles, woran er sich erinnerte, waren Bilder von Fotos oder Videofilmen, die sich im Lauf der Jahre angesammelt hatten. Wohl wissend, dass es ein Fehler war, ging er dennoch zum Schrank im Flur, schob ein paar Werkzeuge beiseite und holte eine alte Pappschachtel hervor. Darin befanden sich Videoaufnahmen aus einem Leben, das er vor langer Zeit geführt hatte. Er griff wahllos eine Kassette heraus und ging ins Wohnzimmer. Nur eine Sekunde lang zögerte er, bevor er sie in den Videorekorder schob und den Fernseher einschaltete.
    Wenige Sekunden später war sie da.
    Sein Herz krampfte sich zusammen.
    Sie lachte, ihr blondes Haar lugte unter einer roten Strumpfmütze hervor, der Schal löste sich, und sie rutschte aus, als sie durch den Schnee lief und eilig geformte Schneebälle auf den Mann hinter der Kamera warf.
    »Nicht … Shane, wag es nicht«, befahl sie und lachte, als das Bild

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