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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Claybourne zusammen, stimmt's?« Als Lily erschrak, lächelte Fanny spöttisch. »Die Kutsche seiner Lordschaft fuhr vorbei. Ich erkannte sein Wappen auf der Tür. «
    »Mein Zusammensein mit ihm ist wohl kaum ein Verbrechen, Fanny.«
    Ihre Freundin seufzte. »Nein, dennoch sorge ich mich um dich. Was genau hast du mit ihm gemacht, meine Liebe? Deine Wangenröte verrät, dass ihr über das bloße Werben hinaus seid. Ihr seid Geliebte geworden, habe ich Recht?«
    »Nun ... ja«, gestand Lily, die Fanny nicht belügen konnte. »Heute Abend war das erste Mal, wenn du es wissen willst. Sorgen brauchst du dir übrigens keine zu machen, denn es wird nichts weiter geschehen. Ich bot Heath an, seine Mätresse zu werden, damit er die Idee aufgibt, mich zu heiraten. Er hat entschieden abgelehnt.«
    »Oh, Lily! « Fanny klang weniger schockiert als unglücklich, was Lily verblüffte.
    »Was ist los, Fanny? Gerade du solltest doch meinen Wunsch nach Unabhängigkeit verstehen. Als Mätresse könnte ich eine Freiheit genießen, wie ich sie als Ehefrau niemals hätte.«
    »Ich weiß, und ich fühle mich schrecklich, weil ich dich zu solchem Denken verleitete. Mein Einfluss auf dich zeitigt verheerende Folgen, wie ich sehe. Niemals hättest du Claybourne einen derart skandalösen Vorschlag unterbreitet, wärst du nicht mit mir befreundet. «
    Lily begriff überhaupt nichts mehr. »Dich trifft keinerlei Schuld. Und seit wann denkst du auf einmal so anständig und vornehm? «
    »Seit du auf die abscheuliche Idee kamst, in meine Fußstapfen zu treten. Glaube mir, Lily, du willst niemandes Mätresse sein. Solch ein Leben wünschst du dir nicht! «
    »Ich habe keineswegs behauptet, deinem Gewerbe nachzugehen, Fanny. Ich wollte lediglich meine Beziehung zu Claybourne auf eine Affäre beschränken, statt ihn zu heiraten.«
    »Sei es drum, ich glaube, du würdest einen schrecklichen Fehler begehen.«
    Lily musterte schweigend das wunderschöne Gesicht ihrer Freundin. Bei allen Einwänden verschwieg Fanny ihr etwas. Ihre Stimme klang wahrhaft verzweifelt und sie hörte sich sehr traurig an. Unlängst hatte sie davon gesprochen, dass sie einsam wäre, wie Lily sich erinnerte ...
    »Fanny, meine Liebe, was bekümmert dich? «
    Zu ihrem Schrecken bemerkte Lily, wie Fanny mit den Tränen rang. Eine kullerte ihr über die Wange, und sofort sprang Lily von ihrem Sessel auf und kniete sich vor die Freundin, um ihre Hände zu ergreifen.
    »Was habe ich gesagt, das dich zum Weinen brachte? «
    »Es ... war nichts, was du gesagt hast«, stammelte Fanny und wischte sich die Augen. »Es ist nichts, ehrlich! Ich schwelge schlicht in Selbstmitleid.«
    »Warum, Fanny? Weil du einsam bist? «
    Fanny kniff die bebenden Lippen zusammen und nickte zaghaft. »Ja, vermutlich. Und weil ich nicht weiß, wozu Mick noch fähig ist. Wäre ich klug, würde ich seinen Antrag annehmen.«
    »Du kannst doch nicht denken, dass es klug wäre, diesen Grobian zu heiraten! «
    »Zumindest würde ich als Micks Frau finanzielle Sicherheit genießen. «
    Lily musste an sich halten, um nicht zu scharf zu
    erwidern: »Du fühlst dich bloß verwundbar, weil du deine sämtlichen Ersparnisse hergegeben hast, um die ersten zehntausend Pfund Spielschulden zu begleichen.«
    »Mag sein, aber ich weiß, wie mein Los aussieht, wenn ich älter werde und meine Schönheit schwindet. Ich sehe die Straßendirnen in Covent Garden, die sich billig verkaufen, um Essen zu haben, und dennoch reicht es kaum.« Fanny erschauderte. »Ich will nicht so enden.«
    »Deine Umstände sind ganz andere, Fanny. Du bist die begehrteste Frau in ganz London.«
    Am Moment, ja. In ihrer Zeit waren Fleur und Chantel ebenfalls die Königinnen der Stadt, und sieh sie dir heute an! Sie sind ganz allein. Nun ... Chantel hat Lord Poole, was aber auch nicht lange andauern könnte.« Fanny schniefte dezent. »Wenn ich alt werde, habe ich niemanden. Meine Familie und meine früheren Freunde haben mich verstoßen - mit Ausnahme von dir und deinen Schwestern.«
    Lily brach es das Herz, ihre Freundin so zu sehen. »Du weißt, dass du immer auf uns zählen kannst. Und du hast viele andere enge Freunde. Fleur und Chantel sind wie eine Familie für dich. «
    »Ja, sie sind jetzt meine Familie. Aber das ist nicht dasselbe wie ein Ehemann und Kinder.«
    »Du wünschst dir einen Ehemann und Kinder?«, fragte Lily verwirrt.
    Fanny brauchte einen Moment, ehe sie antwortete: »Ich glaube ja, Lily. Ich versuche, mir einzureden, dass ich

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