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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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mit meinem Leben glücklich bin, wie es ist, doch ich möchte mehr. Ich wünschte, ich könnte mit nur einem Mann zusammen sein ... einem Ehemann, den ich lieben kann. Ich wollte das muntere Leben des Freudenmädchens, aber für die wahre Liebe würde ich es sofort aufgeben. «
    Lily wusste nicht, was sie erwidern sollte. Solange sie sich erinnerte, hatte Fanny Liebe als närrische Schwäche verteufelt, was gewiss auch an ihrem Gewerbe lag. Kurtisanen können sich kaum den Luxus echter Liebe leisten.
    Zum Glück musste sie gar nichts sagen, denn Fanny fuhr mit einem verbitterten Lachen fort: »Vielleicht dachte ich bei der Arbeit an meinem Buch einfach zu viel über die Suche nach einem Bräutigam nach. Habe ich dir übrigens erzählt, dass dem Verleger mein Manuskript gefällt? «
    Fast hatte Lily schon wieder vergessen, dass Fanny sich bemühte, ihr Einkommen mit Schreiben aufzubessern. »Nein, du hast mir nur gesagt, dass du die letzten Korrekturen vornahmst«, murmelte sie.
    » Ratgeber für heiratswillige junge Damen von einer anonymen Dame«, zitierte Fanny. Ein trauriges Lächeln huschte über ihre Lippen. »Ich bin eindeutig keine Dame mehr. Und es scheint mir recht arrogant, mir anzumaßen, anderen Rat bei der Suche nach einem Bräutigam zu erteilen, wenn ich es nicht einmal für mich selbst schaffe.«
    Lily drückte ihr die Hände. »Du gehst entschieden zu hart mit dir ins Gericht. Immerhin konntest du Roslyn sehr gute Ratschläge erteilen, und dank ihnen heiratet sie den Duke of Arden.«
    »Ich hatte jedoch wenig Einfluss darauf, dass sie sich ineinander verliebten. Arden verlor sein Herz an Roslyn, weil er ihren Verstand und ihr charmantes Wesen mochte, nicht zu vergessen ihre Schönheit.«
    Lily tätschelte Fannys Knie und stand auf. »Nun, ich denke, in einem Punkt hast du Recht: Du bist derzeit niedergeschlagen, weshalb du dir erlaubst, in Selbstmitleid zu schwelgen. Wir müssen uns etwas ausdenken, wie wir deine Melancholie vertreiben. Was für einen Ehemann wünschst du dir, Fanny?«
    Fanny blickte verwirrt auf, während Lily sich wieder in ihren Sessel setzte. »Wie bitte? «
    »Vielleicht solltest du deinen eigenen Rat annehmen und dir einen Bräutigam erobern. Ich bin gern bereit, dir zu helfen, so gut ich kann.«
    Fanny machte große Augen. »Du, Lily? Du willst mir helfen, einen Ehemann für mich zu finden?
    Lily lächelte. »Ich weiß. Es strapaziert die Vorstellungskraft und verstößt gegen meine sämtlichen Prinzipien. Aber ich ertrage es nicht, dich so betrübt zu sehen. « Sie wurde ernst. »Was ist mit Basil? «
    »Was soll mit ihm sein? «, fragte Fanny stirnrunzelnd.
    »Du magst ihn, obgleich ihr zwei immerfort streitet.«
    »Ich mag ihn nicht genug, um ihn zu heiraten, gütiger Himmel! Bist du von Sinnen? Basil ist die unausstehlichste, ärgerlichste Kreatur auf Erden! «
    »Für dich schon. Ich würde jedoch vermuten, dass er sich absichtlich so gibt, um deine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Andernfalls würdest du ihn gar nicht beachten.«
    Ungläubig schüttelte Fanny den Kopf. »Nein, Basil ist ärgerlich, weil er nun einmal Basil ist. Er sieht mich nicht als liebenswerte Frau ... « Ihre Gewissheit schwand merklich. »Oder doch? «
    »Nun, ich kann nicht behaupten, seine Gefühle zu kennen, doch bedenke ich, wie er dich bisweilen anschaut, wenn du es nicht merkst, würde ich sagen, er betet den Boden an, auf dem du wandelst. «
    Fanny starrte Lily mit offenem Mund an. Anscheinend war ihr dieser Gedanke nie gekommen.
    »Empfindest du auch nur den Hauch romantischer Zuneigung für ihn?«, bohrte Lily weiter. »Ich weiß, dass du seine Gesellschaft genießt, allein wegen eurer gemeinsamen Kindheitserinnerungen. Du und Basil, ihr wart früher die besten Freunde. «
    »Ja, ich denke, ich genieße seine Gesellschaft«, antwortete Fanny gedankenverloren, ehe sie ihren Mund zu einem ironischen Schmunzeln verzog. »Bei Basil habe ich jedenfalls das Gefühl, ganz ich selbst sein zu können, statt stets auf der Hut zu sein. Er sieht mich nicht als wertvollen Besitz oder eine Ware, die zum Verkauf steht.«
    Lily musste ihr zustimmen. Fanny wurde von der Hälfte aller Männer in London begehrt, wohingegen Basil sich weder von ihrer Schönheit noch von ihrer glamourösen Aura beeindrucken ließ. »Bei ihm kannst du ehrlich sein«, bemerkte sie.
    »Ja«, bestätigte Fanny bedächtig. »Bei meinen Gönnern habe ich immerzu witzig, charmant und betörend zu sein.«
    »Aber bei Basil kannst du sagen,

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