Sanfte Eroberung
denn er klang beinahe wütend. »Ginge Fleurs Salon?«
»Ja.«
Lily führte ihn dorthin, fragte sich derweil aber, was seinen Zorn erregt haben mochte. Und sie spannte unwillkürlich jeden Muskel an, als sie drinnen waren und Heath die Tür hinter ihnen zuknallte. Gerade nach der letzten Nacht wollte sie nicht wieder mit ihm allein sein.
Doch offensichtlich hatte er nicht im Sinn, die gestrigen Erlebnisse zu wiederholen. Sein Blick lähmte sie buchstäblich, bevor er auf sie zutrat, um nur wenig vor ihr stehen zu bleiben. Trotz seiner beängstigenden Haltung reagierte ihr Körper sofort auf seine Nähe.
»Du hast Adas Verführungsversuch initiiert, nicht wahr?«, fragte Heath sehr streng. Als sie schwieg, zuckte sein Wangenmuskel. »Spar dir die Mühe, es zu leugnen, meine Süße! Ada hat gestanden.«
Es brauchte einen Moment, aber dann begriff Lily. »Du hast sie überredet, es dir zu erzählen! Mit deinem Charme hast du ihr ein Geständnis entlockt.«
»Ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage«, entgegnete er nicht amüsiert.
»Wie bist du darauf gekommen? «
»Mir schien ihr Verhalten selbst für ihre Verhältnisse ein wenig zu unverblümt. Und ich habe gelernt, Fallen zu erkennen.«
»Ah, natürlich, verzeih mir!«, spottete Lily. »Dir werfen sich die Frauen ja seit Ewigkeiten zu Füßen! Und all die Sorge um ihren verletzten Knöchel, die zarte Massage waren natürlich nur gespielt, weil du mich provozieren wolltest? «
»Ja, denn ihr Knöchel ist vollkommen unversehrt. «
Lily ballte unwillkürlich die Fäuste, als sie sich an ihre Eifersucht von eben erinnerte. Und Heath hatte sie willentlich befeuert, indem er vorgab, sich um die andere wunderschöne Frau zu sorgen.
Offenbar war er mit seinen Zurechtweisungen noch nicht am Ende. »Du gibst zu, dass du Adas kleinem Plan zugestimmt hast. Was ich wissen möchte, ist, war um! «
»Ich würde meinen, das ist offensichtlich«, konterte Lily, die sich unter seinem bohrenden Blick zunehmend unbehaglich fühlte.
»Soweit Ada sagt, wolltest du beweisen, dass ich wie dein verstorbener Vater bin - allzeit gewillt, alles zu jagen, was Röcke trägt.«
»Ja, zum Teil.«
Ihre Antwort entzündete Funken in seinen Augen. »Und du dachtest, du würdest mich los, indem du mich mit einer anderen verkuppelst? Verdammt nochmal, Lily! «
Als sie angesichts seiner Wut zusammenzuckte, biss Heath sichtlich angestrengt die Zähne zusammen. »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? Hast du ernstlich geglaubt, sie könnte mich von dir abbringen? Dass ich jemals eine andere Frau wollen würde, wenn ich dich haben könnte?«
Lily schlang die Arme um ihren Oberkörper, weil sie fröstelte. »Ehrlich gesagt, ja. Ich dachte, wenn sie deine körperlichen Bedürfnisse befriedigt, würdest du mich nicht mehr begehren.«
»Verdammt Lily ... «, fluchte er und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ich will nicht nur das Bett mit dir teilen, sondern dich zu meiner Frau! Wäre der körperliche Akt alles, was ich möchte, könnte ich beliebig viele willige Frauen finden, die mir zu Diensten wären. «
»Ich weiß«, sagte Lily kleinlaut.
»Und ich bin durchaus imstande, mir selbst eine Mätresse zu suchen, wenn ich eine wünsche, ohne deine Hilfe. Vor allem aber missfällt mir deine Täuschung. «
Lily ging zum Sofa und setzte sich. »Es tut mir leid. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass Ada dich zu verführen versucht. Außerdem « , Lily nagte unsicher an ihrer Unterlippe, »habe ich nicht bedacht, welches Risiko sie auf sich nimmt. Sie hat einen neuen Gönner, und es könnte ihre Chancen ruinieren, sollte er herausfinden, dass sie dich bezirzen wollte. «
Zu Lilys Erleichterung war Heaths Tonfall weniger barsch, als er fragte: »Ist das der Grund, weshalb du uns gestört hast? Weil du dich sorgtest, sie könnte ihren Gönner verlieren? «
»Nun ... nicht ganz genau.«
»Welcher dann, ganz genau? «
Lily wagte es, zu Heath aufzusehen. Er wirkte immer noch wütend. »Ich ... wollte nicht, dass du sie küsst.«
Einen Moment lang sah er sie schweigend an, dann wurden seine Züge merklich weicher. »Du warst eifersüchtig.«
Lily fühlte, wie ihre Wangen sich verräterisch röteten, deshalb senkte sie den Kopf. »Ja.«
Stille trat ein. Dann kam Heath zu ihr und setzte sich neben sie. »Ich schätze, ich sollte mich geschmeichelt fühlen - und ermutigt Ich muss Fortschritte in meinem Werben machen, wenn du eifersüchtig geworden bist. «
Bei seinem Anflug von
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