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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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sie sich erfolglos, die Erinnerung an seine Liebkosungen abzuschütteln. Sie steckte geradezu in einem Dilemma. Leider konnte sie nicht umgehend aus London fliehen, um Heath aus dem Weg zu gehen. Zwar würde sie nach der Soiree nicht länger als Lehrerin gebraucht, doch hatte sie sich bereiterklärt, dieses Brautwerbungsspiel mit ihm durchzuführen, und die Ehre gebot, es bis zum Ende durchzustehen, zumal er seinen Teil des Handels erfüllt und geeignete Herren zu der Soiree geladen hatte. Außerdem waren die Schulden ihrer Freundinnen bei O'Rourke nach wie vor nicht beglichen.
    Fest stand, dass sie es sich nicht leisten konnte Heath gegenüber nachgiebiger zu werden, als sie es ohnehin schon war. Vor allem musste sie mit Idiotien aufhören wie dem Wunsch, seine Geliebte zu sein.
    Besser sollte sie sich auf die verstörende Möglichkeit vorbereiten, dass er ihr Spiel gewann. Ihm blieb noch eine ganze Woche, um die restlichen zwei Punkte zu ergattern und mit ihnen das Recht, sie öffentlich weitere drei Monate lang zu umwerben.
    Was bedeutete, dass sie unbedingt anfangen sollte, eine emotionale Barriere zwischen ihnen zu errichten. Andernfalls machte sie sich viel zu verwundbar.
    Lily überlegte noch, wie sie sich besser vor ihm schützte, als sie zum Frühstück hinunterging. Zu ihrer Überraschung traf sie Fleur, Chantel und Ada Shaw bereits im Speisesalon. Es kam selten vor, dass die älteren Schönheiten vor zehn Uhr aufstanden.
    Ada strahlte wie ein Honigkuchenpferd, während die beiden ehemaligen Kurtisanen entzückt lächelten.
    »Unsere Soiree war ein großer Erfolg, Lily«, sprudelte Fleur sofort los. » Vierzehn unserer Mädchen konnten sich mit neuen Gönnern verabreden.«
    »Ja«, stimmte Ada begeistert ein, »und ich kann die größte Eroberung von allen vorweisen! Ich habe einen reichen Earl kennengelernt, der mich zu seiner Mätresse machen will.«
    »Und ich glaube«, ergänzte Chantel glücklich, »dass Lord Poole sich wieder für mich interessiert. Sollte ich meine Karten richtig ausspielen, könnte ich Poole überreden, etwas zu unserem Schuldenfonds beizusteuern.«
    »Du vergisst, dass es Karten waren, die uns überhaupt in diese Lage brachten«, bemerkte Fleur trocken.
    »Aber natürlich vergesse ich es nicht«, konterte Chantel pikiert. »Ich habe schlicht einen bildhaften Ausdruck benutzt. Oder bist du nur eifersüchtig, dass ich nach all den Jahren wieder einen Verehrer gefunden habe? «
    Fleur gab einen verächtlichen Laut von sich. »Selbstverständlich nicht! Ich neide dir deinen Verehrer nicht, meine Liebe, schon gar nicht, da es sich um einen handelt, der alt und fett ist und knirscht, wenn er sich verbeugt. Poole trägt mehr Korsetts als ich!«
    Als Chantel gekränkt schmollte, mischte Lily sich hastig ein, indem sie ihre Freude ob der gelungenen Soiree äußerte. Zum Glück lenkte dies die beiden Kurtisanen ab, die sich sogleich überschlugen, zu beteuern, wie glänzend der Abend verlaufen wäre und welche Schülerinnen die Chance bekamen, ihre Umstände deutlich zu verbessern, indem sie in höhere Kreise der Halbwelt aufstiegen.
    Bis Fleur und Chantel ihr Frühstück beendet und den Speisesalon verlassen hatten, waren sie beide wieder beste Freundinnen.
    Allein mit Ada, schickte Lily ein kurzes Dankgebet gen Himmel, dass die beiden anderen am Vorabend zu beschäftigt gewesen waren, um ihre frühzeitige Abwesenheit zur Kenntnis zu nehmen. Sie wollte ihnen nämlich nicht gestehen müssen, was für skandalöse Dinge sich zwischen Lord Claybourne und ihr in ihrem Schlafzimmer zugetragen hatten, während unten noch die Soiree andauerte.
    Folglich war sie mit ihren Gedanken weit, weit weg, als Ada das Wort ergriff.
    »Lord Claybourne scheint ziemlich angetan von Ihnen, Miss Loring.«
    »Warum sagst du das? «, fragte Lily, die an ihrem Kaffee nippte.
    »Er hat uns andere nicht einmal angesehen, solange Sie in der Nähe waren ... und auch nicht, wenn Sie nicht da waren. «
    »Ich wünschte, er würde auch einmal andere Damen ansehen«, murmelte Lily vor sich hin.
    »Ja, wirklich?« Ada klang überrascht. »Möchten Sie, dass er andere Damen anschaut?«
    Erst jetzt begriff Lily, dass sie es ausgesprochen hatte, und bemerkte, dass Ada sie aufmerksam beobachtete.
    »Die meisten Damen«, erzählte Ada, »würden ihre Seele verkaufen, um von einem solch prächtigen Herrn beachtet zu werden.«
    Lily, die spürte, wie sie errötete, widmete sich rasch ihrem Toast, den sie sehr sorgfältig mit

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