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Sanfte Selbstbehauptung

Titel: Sanfte Selbstbehauptung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Berckhan
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können oder wollen, sagen Sie ihm das. Zeigen Sie aber zugleich auch Verständnis für seine Situation und seinen Wunsch. Wenn Sie Ihr Verständnis ausdrücken, dann tun Sie das ohne Sarkasmus und ohne bitteren Unterton. Sprechen Sie in einfachen, klaren Sätzen. Beispielsweise so:
    • »Ich habe gehört, dass die Sache für Sie wirklich wichtig ist. Leider kann ich Ihnen da im Moment nicht weiterhelfen. Mein Terminkalender ist bereits voll.«
    • »Ich habe verstanden, dass du mit deinen Freunden bis Mitternacht in die Disco gehen willst. Und ich möchte, dass du spätestens um zehn Uhr zu Hause bist, auch wenn alle deine Freunde länger ausgehen dürfen.«
    • »Für Sie ist es wichtig, die Zusage so früh wie möglich zu bekommen. Das kann ich gut verstehen. Für mich sieht die Situation so aus: Ich brauche noch mindestens zwei Tage Zeit, um den Antrag zu lesen und zu bearbeiten.«
    • »Es leuchtet mir ein, dass du unseren Keller zu einer Werkstatt umbauen willst. Aber damit bin ich nicht einverstanden. Das Geld, das der Umbau kostet, möchte ich lieber für eine neue Couch und eine neue Waschmaschine ausgeben.«
    Die meisten Menschen können ein Nein sehr viel besser verkraften, wenn sie zugleich das Gefühl haben, dass sie mit ihren Anliegen gehört und akzeptiert wurden. Mit dem Verständnis für den anderen wird die Person bejaht, auch wenn man die Sache, um die es geht, ablehnt. So kommt das Nein weniger hart daher; es fühlt sich freundlicher an. Und das kann der Gesprächspartner besser verkraften als eine schroffe Abfuhr.

So verhindern Sie, dass Sie überrumpelt werden
    Für viele Menschen, die bisher immer schnell Ja gesagt haben, ist der Schritt zum Nein manchmal viel zu groß. Oft wäre ein kleiner Schritt viel passender. Zwischen dem Ja und dem Nein gibt es eine Mitte, einen Nullpunkt. In dieser Mitte gibt es kein automatisches Ja mehr, aber auch noch kein Nein. Diese Mitte ist die Bedenkzeit. Eine Besinnungspause.
    Wenn Sie nicht mehr automatisch Ja sagen, aber auch nicht gleich Nein sagen wollen, ist die Bedenkzeit genau das Richtige für Sie. Sie denken in Ruhe nach und überlegen, welche Vor- und Nachteile Ihre Antwort haben könnte. Wie lange Sie überlegen, ist dabei Ihre Sache.
     
    Sie haben das Recht, in aller Ruhe
nachzudenken, bevor Sie Ja
oder Nein sagen.
     
    »Bitte Bedenkzeit« ist auch die passende Antwort, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie von Ihrem Gesprächspartner überrumpelt werden. Also wenn der andere drängelt oder massiv auf Sie einredet. Da steht plötzlich Ihr bester Freund im Türrahmen und braucht ganz schnell viel Geld. Das Geld will er von Ihnen leihen und zwar gleich. Oder Ihr Chef braucht sofort Ihre Zusage, dass Sie am Freitag Überstunden machen werden. Oder Ihre Schwester hat Sie ganz selbstverständlich dazu eingeteilt, dass Sie am Hochzeitstag Ihrer Eltern die Festrede halten. Das ist schon alles geplant und Sie... Stopp! Hier besteht Überrumpelungsgefahr.
    Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen. Wenn es jemand wahnsinnig eilig hat und alles ganz dringend ist, tun Sie am besten Folgendes: Überprüfen Sie, ob es sich wirklich um einen Notfall handelt. Schauen Sie sich genau um:
    • Brennt das Haus?
    • Oder liegt jemand da, der gerade verblutet?
    Wenn nein, dann müssen Sie auch nicht gleich aufspringen und die Sache übernehmen. Wenn es kein echter Notfall ist, nehmen Sie sich Zeit zum Nachdenken. Ziehen Sie sich zurück, bevor Sie Ja oder Nein sagen. So wie Sie das Recht haben zu atmen, so haben Sie auch das Recht, in Ruhe nachzudenken, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
     
    Falls Sie unter Druck gesetzt werden,
ist die beste Antwort: »Darüber werde
ich nachdenken.«
    Selbstbehauptungsstrategie: Nehmen Sie sich Bedenkzeit
    1. Mit Ihrem Schutzschild und Ihrer königlichen Muthaltung sorgen Sie dafür, dass die Hektik und der Druck anderer Leute nicht auf Sie überspringen.
    2. Wenn jemand Sie um etwas bittet oder etwas von Ihnen verlangt, nehmen Sie sich zuerst die nötige Bedenkzeit. Statt gleich Ja oder Nein zu sagen, antworten Sie beispielsweise so:
    • »Das ist eine wichtige Frage. Darüber werde ich nachdenken.«
    • »Das lass ich mir durch den Kopf gehen.«
    • »Die Sache ist mir so wichtig, dass ich zuerst darüber nachdenken möchte, bevor ich Ihnen antworte.«
    • »Ich überleg mir das.«
    • »Dafür brauche ich ein wenig Bedenkzeit.«
    • »Interessanter Vorschlag. Aber bevor ich etwas dazu sage, möchte ich eine

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