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Sanfte Selbstbehauptung

Titel: Sanfte Selbstbehauptung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Berckhan
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da raus.
     
    6. Lassen Sie sich nicht austricksen
    Meinen Sie es tatsächlich ernst mit Ihrer neuen Abgrenzung? Nun, das kann von Ihren Mitmenschen ganz einfach getestet werden. Da tut jemand nicht das, was er oder sie gemäß der neuen Vereinbarung zu tun hat. Das Geschirr wurde nicht abgewaschen, die Tochter wurde nicht vom Kindergarten abgeholt, das Sitzungsprotokoll wurde glatt vergessen. Und immer gibt es dafür eine gute Erklärung. Sie bekommen eine dramatische Geschichte zu hören, warum das nicht geklappt hat. Damit wird an Ihrer neuen Abgrenzung gerüttelt. Wie standfest sind Sie eigentlich? Oder anders gefragt: Kann man Sie mit vielen Worten oder einer tollen Story austricksen? Sie bestehen diesen Test, indem Sie die Verantwortung an den Betreffenden zurückgeben. Machen Sie Ihrem Gegenüber Folgendes klar: »Das ist die Vereinbarung und wie du das erledigst, ist allein deine Sache.« Punkt. Bleiben Sie bei dem, was vereinbart wurde. Dadurch zeigen Sie, dass Sie sich selbst und den anderen ernst nehmen.
    Nein sagen und Grenzen ziehen ist eine Sache. Eine andere Sache ist es, konsequent zu bleiben. Die nächste Selbstbehauptungsstrategie beschäftigt sich nur damit. Es geht um Ihre Hartnäckigkeit, um Ihre Fähigkeit, energisch und nachdrücklich das zu vertreten, was Sie für richtig halten. Dabei müssen Sie sich nicht aufregen oder laut werden. Sie können Ihre Hartnäckigkeit mit einer ruhigen Gelassenheit kombinieren. Wie Sie das schaffen, steht auf den nächsten Seiten.

Die vierte Selbstbehauptungsstrategie: Die höfliche Hartnäckigkeit
     
     
     
    Wahrscheinlich ist Ihnen das auch schon aufgefallen. Manchmal kommen Ihre Worte einfach nicht an. Sie reden wohl überlegt, in deutlichen Sätzen und trotzdem passiert nichts. Und das, obwohl Sie eine erstklassige Selbstbehauptung aufs Parkett gelegt haben. Nur Ihr Gesprächspartner scheint davon nichts mitbekommen zu haben. Ihre Worte verpuffen wirkungslos im Weltall.
    Was machen Sie jetzt? Ziehen Sie sich beleidigt zurück, weil der andere einfach nicht hören will? Werden Sie wütend und lauter? Nein, tun Sie das nicht. Denn es gibt eine Strategie, die dafür sorgt, dass Ihre Worte tatsächlich auch ankommen. Und zwar mit Nachdruck. Das ist die Strategie der höflichen Hartnäckigkeit.

Nichts erreicht – trotz Selbstbehauptung?
    Nur weil Sie etwas ausgesprochen haben, bedeutet das noch lange nicht, dass Ihre Worte bei Ihrem Gesprächspartner auch tatsächlich angekommen sind. Es kann sein, dass der Eindruck täuscht. Ihr Gegenüber sieht vielleicht nur so aus, als würde er Ihnen zuhören. Er (oder sie) schaut Sie zwar an, nickt sogar hin und wieder mit dem Kopf, aber kapiert derjenige auch, was Sie von ihm wollen? Vielleicht ist Ihr Gesprächspartner mit seinen Gedanken ganz woanders? Tatsächlich können Sie von außen kaum erkennen, ob Ihr Gegenüber Sie auch tatsächlich versteht.
    Die Sache mit der Kommunikation ist manchmal gar nicht so einfach. Sie wollen sich durchsetzen und teilen Ihrem Gegenüber mit, worum Sie ihn bitten. Aber das, was Sie sagen, trifft häufig auf ein Gehirn, das bereits ziemlich voll gestopft ist.
     
    Nur weil Sie etwas gesagt haben,
muss es noch nicht beim anderen
angekommen sein.
     
    Kurz nachdem die ersten Worte aus Ihrem Mund kamen, dachte Ihr Gesprächspartner vielleicht gerade daran, wann er seine Mittagspause machen will und ob er sich ausnahmsweise eine Pizza gönnen sollte. Und da kommen Sie mit Ihrer Bitte oder einem neuen Vorschlag. Während Sie noch darüber sprechen, fällt Ihrem Gegenüber ein, dass er das mit der Pizza doch lieber lassen sollte, weil er heute Abend eingeladen ist. Und dass er nicht vergessen darf, noch Blumen für die Gastgeberin zu kaufen. Und dann überlegt er noch kurz, wo er die Blumen kaufen soll und ob er genug Benzin im Tank hat.
    Währenddessen kommen viele Worte aus Ihrem Mund. Worte, die leider an diesem vollbesetzten Gehirn vorbeirauschen. Aber weil Ihr Gesprächspartner ein taktvoller Mensch ist, schaut er Sie die ganze Zeit interessiert an, nickt auch mal mit dem Kopf und in Gedanken tippt er darauf, dass der Tank noch halb voll sein müsste.
    Nach einer solchen Begegnung könnten Sie jetzt durchaus den Eindruck haben, Sie hätten sich souverän behauptet.
    Wahrscheinlich haben Sie Ihre Sache sogar sehr gut gemacht. Außer Ihnen hat das bloß niemand gemerkt.
     
    Wenn jemand Sie interessiert anschaut
und mit dem Kopf nickt, heißt das
noch lange nicht, dass er Ihnen

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