Sanfte Selbstbehauptung
Sie, was diese Frau gemacht hat? Sie ist gegangen. Sie hat wortlos mein Büro verlassen. Ich glaube kaum, dass sie für den Posten die Richtige ist.«
Mit Ihrer Hartnäckigkeit zeigen Sie
Ihrem Gegenüber, dass Sie es wirklich
ernst meinen.
Ich war irritiert. Diese Mitarbeiterin war geeignet und dennoch hat er sie abgelehnt? Was, um Himmels Willen, sollte das?
Ich fragte den Mann: »Sie haben sie abgelehnt und daraufhin hat sie wortlos ihr Büro verlassen. Was hätte sie denn sonst tun sollen?« Der Mann schaute mich mit aufgerissenen Augen an, so, als würde ich plötzlich eine unbekannte Fremdsprache sprechen.
»Na, was hätte sie wohl tun sollen? Kämpfen natürlich! Sie hätte mir aufs Dach steigen müssen, mich am Kragen packen und nicht locker lassen dürfen.« Er schüttelte den Kopf. »Und was macht sie? Nichts. Sie gibt auf und haut ab.«
Ich wollte gerade etwas sagen, aber der Mann war schneller: »Was meinen Sie, mit wem diese Frau es später als Leiterin zu tun kriegt? Die Mitarbeiter in dieser Außenstelle sind alte, zähe Hasen. Die lassen sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Und die Kunden, vor allem die Großkunden, sind echte Dickköpfe. Da muss jemand in der Leitung sein, der standfest ist. Jemand, der sich nicht gleich umpusten lässt, wenn der Wind mal rauer weht.«
Geben Sie nicht gleich auf, wenn der
andere Nein zu Ihnen sagt.
»Also war Ihre Ablehnung nur ein Test?«, fragte ich.
Mein Gesprächspartner winkte ab: »Ach, was heißt hier Test! Ich brauche jemanden, der Rückgrat hat und zäh am Ball bleibt. Jemand, der standfest ist. Wortlos das Büro verlassen – diese Frau hat viel zu wenig Biss.«
Bei einem Nein fängt die Verhandlung erst an
»Ein Nein ist ein Nein und dem muss man sich fügen.« Bitte, vergessen Sie diesen Satz. Vor allem, wenn Sie in der männlich-dominierten Geschäftswelt mitspielen wollen. Dort heißt ein Nein nur: Jetzt geht’s erst richtig los. Ab jetzt wird zäh nachgefasst, beharrlich verhandelt und bloß nicht locker lassen. Ohne Hartnäckigkeit sind Sie dort auf verlorenem Posten.
Übrigens kann es gut sein, dass in dieser männlich-dominierten Geschäftswelt auch Ihr Nein nicht auf Anhieb akzeptiert wird. Also wundern Sie sich nicht, wenn Sie dort eine Grenze ziehen und andere beharrlich daran rütteln.
Ohne Ihre Hartnäckigkeit stehen Sie
in der Geschäftswelt auf verlorenem
Posten.
Umgekehrt ist es wichtig, dass Sie nicht sofort aufgeben, wenn man zu Ihnen Nein sagt. Stellen Sie sich innerlich darauf ein, dass eine Ablehnung nur eine vorübergehende Antwort sein kann. Ob ein Nein tatsächlich der Schlusspunkt ist, wissen Sie erst, nachdem Sie hartnäckig gewesen sind.
Ihr Chef hat keine Zeit, um mit Ihnen zu reden. Okay, dann zeigen Sie mal, wie zäh Sie um einen Termin ringen können. Ihr Vorschlag wurde überhört? Wiederholen Sie ihn. Und noch einmal. Und wenn das nichts nützt, dann verschicken Sie Ihren Vorschlag als Memo oder singen Sie ihn laut, während Sie durch die Flure schreiten. Sie wollen andere Aufgaben übernehmen, aber leider sind die schon vergeben? Bleiben Sie am Ball, denn das ist eine tolle Möglichkeit, um Ihre Ausdauer zu trainieren.
Die Hartnäckigkeit, die jedes Kind beherrscht
Wie man so richtig schön beharrlich ist, können Sie problemlos von einem fünfjährigen Kind lernen. Kleine Kinder haben nicht allzu viele Möglichkeiten, um sich gegen die mächtigen Erwachsenen durchzusetzen. Aber sie können beharrlich sein. Sie können so richtig stur immer wieder das Gleiche sagen. Jedes kleine Kind kennt diese Strategie und wenn Sie Kinder haben, wissen Sie, wovon ich hier rede.
Keine Angst, Sie müssen nicht so reden, wie ein fünfjähriges Kind. Ich zeige Ihnen in diesem Buch vor allem die psychologisch ausgereiften Gesprächsstrategien. Schließlich brauchen Sie eine erwachsene Sprechweise, um sich in einer Erwachsenenwelt durchzusetzen. Dennoch zeigt Ihnen ein Kind von fünf Jahren die Grundbausteine dieser Hartnäckigkeit.
Sie wissen bereits, wie man hartnäckig
sein kann. Schon im Alter von fünf
Jahren konnten Sie das hervorragend.
Damals als fünfjähriges Kind konnten Sie hervorragend beharrlich sein. Sie wussten, wie das geht – ohne irgendein Buch oder Training. Wenn Sie sich daran erinnern, haben Sie diese Selbstbehauptungsstrategie praktisch schon verinnerlicht. Hier ist ein Beispiel, das Ihnen zeigt, wie diese ganz simple Form der Hartnäckigkeit in einem
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