Sanfte Selbstbehauptung
auch
zuhört.
Nein, Ihr Gegenüber ist kein Bösewicht, der Sie eiskalt auflaufen lässt, indem er zuerst so tut, als wäre alles in Ordnung und sich dann an nichts mehr erinnert. Die Sache ist viel einfacher. Das, was Sie gesagt haben, ist nie auf der anderen Seite angekommen. Es hat keinen Einlass gefunden in die voll gepackten Gehirnwindungen Ihres Gesprächspartners. Das ist einer der Gründe, weshalb Sie die Strategie der höflichen Hartnäckigkeit brauchen.
Warum es wichtig ist, sich zu wiederholen
Mit Ihrer Hartnäckigkeit verstärken Sie die ersten drei Strategien aus den vorangegangenen Kapiteln. Was immer Sie auch zu Ihrem Gesprächspartner sagen, seien Sie bereit, es beharrlich zu wiederholen. Ohne dabei lauter zu werden oder sich aufzuregen. Einfach das Ganze noch mal sagen und noch mal. Und gerne auch noch einmal. Ganz locker und entspannt.
Mit der Strategie der höflichen Hartnäckigkeit können Sie...
... nachdrücklich Ihre Wünsche oder Ihr Nein durchsetzen
... energisch werden, ohne sich dabei aufzuregen
... Ihren Gesprächsfaden in der Hand behalten
... sich hervorragend gegen Manipulationen und Druck zur Wehr setzen
... leichter mit Leuten fertig werden, die auch sehr hartnäckig sind.
Werbeleute wissen eine Menge über Kommunikation und darüber, wie man mit seinen Botschaften auf der anderen Seite, beim Kunden, ankommt. Keine Firma würde einen aufwändigen Werbespot produzieren lassen und ihn dann nur ein einziges Mal im Fernsehen senden. Nein, der Werbespot wird andauernd wiederholt. Sie sehen ihn in fast jedem Fernsehkanal und in jedem Werbeblock. Zusätzlich wird die gleiche Botschaft in Zeitschriften und auf möglichst viele Plakatwände gebracht. Werbefachleute wissen, um beim Kunden anzukommen, braucht die Botschaft eine ständige Wiederholung. Je öfter, desto besser. Nur dann besteht die Chance, dass sich die Information in den prall gefüllten Gehirnen der Verbraucher einnistet. Das ist eine Form von Hartnäckigkeit, die Sie jeden Tag erleben können.
Sie sind im Alltag von Hartnäckigkeit
umzingelt. Was Sie dagegen tun
können? Werden Sie ebenfalls
hartnäckig.
Wenn Sie einen Augenblick überlegen, stellen Sie fest, dass Sie in Ihrem Alltag bereits von Hartnäckigkeit umzingelt sind. Alle möglichen Leute, Firmen und Medien sind Ihnen gegenüber bereits sehr beharrlich. Man redet auf Sie ein, attackiert Sie mit Angeboten, versucht Sie zu überreden, und alle kämpfen um Ihre Aufmerksamkeit. Und zwar immer wieder.
Wenn Sie genau hinschauen, dann merken Sie auch, wie beharrlich Ihre Kinder sein können. Und wie ausdauernd Ihre Kollegen mit immer den gleichen Sachen ankommen und mit welcher Sturheit Ihre Verwandten immer dieselben Geschichten erzählen.
Es gibt einen einfachen Weg, wie Sie damit fertig werden können: Lernen Sie, ebenfalls hartnäckig zu sein. Treten Sie für das ein, was Sie wollen und zwar mit Ausdauer.
Die übliche Hartnäckigkeit in der Geschäftswelt
Es ist schon über zehn Jahre her, da hatte ich in der Pause bei einem meiner Kommunikationstrainings ein interessantes Erlebnis. Es war ein kurzes Gespräch zwischen mir und einem Teilnehmer. Eigentlich war es mehr eine Plauderei und sie dauerte keine fünf Minuten. Aber danach war ich fest davon überzeugt, dass Hartnäckigkeit unbedingt in jedes Selbstbehauptungstraining gehört. Damals leitete ich ein Kommunikationstraining für Führungskräfte in einer großen Firma. Die Teilnehmer waren ausschließlich Männer. Ein älterer Teilnehmer stellte sich in der Pause neben mich und erzählte mir davon, wie schwer es für ihn sei, eine offene Stelle richtig zu besetzen. Zur Zeit müsse er den passenden Kandidaten für die Stelle eines Filialleiters finden. Er hätte zwar eine Wunschkandidatin, aber bei der Frau sei er sich nicht sicher. Ich fragte ihn, warum er unsicher sei, und was er dann erzählte, hat auf mich einen nachhaltigen Eindruck gemacht.
Mit der höflichen Hartnäckigkeit
verstärken Sie Ihre Selbstbehauptung.
»Diese Frau kenne ich schon länger und sie wäre nahezu ideal für den Posten. Sie hat die nötige Qualifikation und sie hat sich auch für die Stelle bei mir beworben«, erklärte er mir.
»Und wo ist das Problem?«, fragte ich.
Er antwortete: »Ich hab mit ihr ein Bewerbungsgespräch geführt. Und am Ende des Gespräches habe ich sie abgelehnt.
Ich hab ihr auf den Kopf zugesagt, dass sie für diesen Leitungsposten nicht infrage kommt. Und wissen
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