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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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für den Fall der Fälle.«
    »Es kann nicht so schmerzhaft sein, wie die Jungs behaupten. Kayla sagt, Lucas hätte sie von den Schmerzen abgelenkt - vielen Dank, aber ich kann mich selbst ablenken. Ich schaff das schon.«
    Ich schloss sie in die Arme. »Wir schaffen das beide«, flüsterte ich in der Hoffnung, dass es so sein würde.
    Ohne die schwere Ausrüstung und die wilde Mädchentruppe im Schlepptau kamen wir viel schneller vorwärts. Kurz vor Sonnenuntergang schlugen wir unser Lager auf, und wenn alles gut ging, würden wir am Abend des nächsten Tages zurück am Parkeingang sein.
    Lucas und Connor machten sich auf, um Kaninchen zu jagen. Kayla zündete ein Feuer an. Ich war rastlos.
    »Ich geh ein paar Brombeeren pflücken«, sagte ich zu Kayla und schnappte mir einen kleinen Eimer.
    Sie drehte sich zu mir um. »Willst du wirklich allein losgehen?«
    »Ich habe auf dem Weg hierher ein paar Brombeersträucher gesehen. Es war ganz in der Nähe. Ich bleib nicht lange weg.«
    »Aber sei vorsichtig.«
    »Bin ich doch immer.«

    Ich ging in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Seltsamerweise befanden die Brombeersträucher sich in viel größerer Entfernung, als ich gedacht hatte, und sie standen nicht direkt am Wegrand. Ich stieg in eine kleine Senke und kletterte auf der anderen Seite wieder hoch, wo ich die Brombeeren leuchten sah. Immer auf der Hut vor den spitzen Dornen, pflückte ich eine und steckte sie in den Mund. Wilde Beeren schmecken immer viel besser als Früchte aus dem Supermarkt.
    Der Eimer war halb voll, als ich spürte, dass sich irgendetwas in der Nähe befand. Ganz langsam schaute ich mich um, bis ich sah, was es war.
    Ein Berglöwe.
    »Braves Kätzchen«, flüsterte ich und wusste, dass ich in Gefahr war. Hätte ich wie ein Mensch gerochen, wäre er vielleicht weitergezogen. Aber wir Gestaltwandler riechen wie Wildtiere.
    Er ließ ein tiefes, kehliges Schnurren ertönen und entblößte Fangzähne, die Fleisch von Knochen reißen konnten. Vorsichtig verlagerte ich mein Gewicht und bereitete mich auf einen Sprung ins Brombeergestrüpp vor in der Hoffnung, dass die Dornen die Bestie auf Abstand halten würden. Mein Mund fühlte sich staubtrocken an, und mein Herz hämmerte so stark, dass mir das Blut in den Ohren rauschte.
    Ich sah, wie die Muskeln der Raubkatze sich spannten.
    Schreiend sprang ich auf und sah den Berglöwen auf mich zuschießen.
    Ein Wirbel aus Fell stoppte seinen Sprung, bevor er sich auf mich stürzen konnte. Ich spürte die Hitze der beiden
Tierkörper und den durch die Kollision ausgelösten Luftstoß. Ohne den Blick von dem Kampf wenden zu können, kroch ich zurück. Jetzt konnte ich sehen, dass ein Wolf die Raubkatze angegriffen hatte. Aber es war nicht irgendein Wolf, sondern einer, den ich kannte.
    Rafe.
    Was tat er hier? Und was war, wenn er den Kampf verlor?
    Ich rappelte mich hoch und trat einen Schritt vor, dann wieder einen zurück. Ich wollte, dass es aufhörte. Ich wollte nicht, dass Rafe verletzt wurde. Mein Herz raste. Ich wollte um Hilfe rufen, aber ich durfte ihn auf keinen Fall ablenken. Ich hatte die Fäuste so fest zusammengeballt, dass meine Fingernägel sich ins Fleisch gruben.
    Das Fauchen der Raubkatze zerriss die Luft, dicht gefolgt vom Knurren des Wolfs. Sie hatten sich ineinander verbissen und setzten sich gnadenlos zu. Ich sah, dass Rafe blutete, und wollte zu ihm eilen und ihm helfen, wollte, dass er in Sicherheit war, wollte, dass die Raubkatze verschwand.
    Der Berglöwe riss sich schließlich los und raste in den dichten Wald. Der Wolf trat einen Schritt auf mich zu und brach zusammen.
    Ich rannte zu ihm, setzte mich auf den Boden und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Er blutete an der Schulter und am Hinterlauf. Als er versuchte, den Kopf zu heben, drückte ich ihn zurück und streichelte sanft über sein Fell. »Sch, ruh dich aus. Du musst wieder heil werden. Es wird alles wieder gut.«
    Während ich ihm in die Augen blickte, wurde mir klar, dass ich noch nie so froh gewesen war, irgendjemanden wiederzusehen,
aber es war mehr als die Tatsache, dass er mir beim Angriff des Berglöwen das Leben gerettet hatte. Ich war einfach nur froh, ihn zu sehen. Und ich hatte hundert Fragen an ihn, aber mehr als alles andere wollte ich ihn einfach nur im Arm halten. Er leckte über mein nacktes Knie, als wollte er mich wissen lassen, dass er dasselbe fühlte. Ich schalt ihn nicht aus wegen des verstohlenen Kusses.
    Das Knacken eines Zweiges ließ mich

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