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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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nicht unmöglich. Zumindest wissen wir, in welche Richtung wir gehen müssen.«
    »Es sei denn, er hat gelogen«, sagte Kayla leise. »Vielleicht war es sein Auftrag, uns auf eine falsche Fährte zu locken.«
    »Heute Nacht können wir das Rätsel nicht lösen. Ich schlafe jetzt besser.«
    »Bist du sicher, dass …«
    »Es geht mir gut«, unterbrach ich sie und drehte ihr den Rücken zu. Ich hörte, wie ihr Bett quietschte, als sie sich hinlegte. Dann löschte sie die Lampe zwischen unseren Betten.
    Eine halbe Ewigkeit lag ich da und konnte trotz meiner Erschöpfung nicht einschlafen. Ich merkte, wie Kayla ganz still wurde. Sie hatte einen sehr ruhigen Schlaf. Dann hörte
ich etwas an der Tür - ein schlurfendes Geräusch, als würde jemand auf die Veranda treten.
    Leise verließ ich mein Bett, huschte barfuß durch die Hütte und öffnete die Tür. Ich trat auf die Veranda und zog die Tür hinter mir zu. Ich habe keine Ahnung, woher ich wusste, dass Rafe gekommen war. Ich wusste es einfach. Ich wollte zu ihm, ihn umarmen, mich von ihm im Arm halten lassen. Ich dachte an den Streit, den Connor und ich ausgefochten hatten. Waren seine Worte ernst gemeint gewesen? Hatte er womöglich Recht? Sollte ich den Gefühlen, die ich für Rafe hegte, auf den Grund gehen?
    »Ich wollte dich nicht aufwecken«, sagte Rafe leise und schob die Hände in die Taschen seiner Jeans.
    »Hast du nicht.«
    »Ich wollte nur nachschauen, ob alles in Ordnung ist mit dir.«
    Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen schossen. »Rafe, ich glaube, es war vielleicht meine Schuld, dass er umgebracht wurde.«
    »Was? Nein.« Zärtlich strich er über meine Wange. »Wenn irgendjemand die Schuld trägt, dann bin ich es.«
    »Aber wenn ich nicht zurückgegangen wäre und nach Brombeeren gesucht hätte, wenn er dich nicht in Wolfsform gesehen hätte …«
    Er legte mir den Finger auf die Lippen, damit ich schwieg. Dann zog er mich an sich und streichelte tröstend meinen Rücken.
    »Wenn er uns gleich am ersten Abend eingeweiht hätte, wäre alles vielleicht anders gekommen. Aber das werden wir nie erfahren. Was geschehen ist, ist geschehen, keiner
von uns konnte daran etwas ändern. Wir wissen nur, dass jemand nach ihm gesucht hat und dass er jetzt tot ist. Aber du kannst dir nicht die Schuld daran aufbürden.«
    Das konnte ich schon, wenn ich wollte, aber ich sagte nichts, weil ich nicht mit ihm streiten wollte. In dieser Nacht hatte ich mehr als genug Aufregung gehabt. In diesem Augenblick fühlte ich mich in seinen Armen genauso entspannt wie bei einer Massage im Wellness-Hotel meiner Mutter.
    »Hör mal, gestern Nacht - als ich dich geküsst habe«, sagte er leise. »Es tut mir leid, dass ich dich damit überrumpelt habe. Aber ich hatte solche Angst um dich, als ich den Berglöwen sah … Ich wollte sicher sein, dass dir nichts passiert war, und dafür brauchte ich einfach mehr als eine Umarmung. Hätte ich direkt nach dem Angriff mit dir reden können, wäre es vielleicht anders gewesen, aber meine Gefühle wurden immer aufgewühlter und …«
    »Ist schon in Ordnung.« Ich schnitt ihm das Wort ab, bevor er etwas sagen konnte, das wir beide bedauert hätten.
    Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, löste widerstrebend seine Umarmung und trat einen Schritt zurück. »Nun, wie ich schon sagte, ich wollte nur sehen, ob mit dir alles in Ordnung ist, bevor ich mich auf den Weg mache.«
    »Wo willst du hin?«
    »Ich will das Labor suchen.«
    Mein Herz raste. »Werden dich Connor und Lucas begleiten?«
    »Nein, sie sind schon unterwegs, um sich mit den Ältesten zu beraten. Sie kommen morgen zurück. Ich will jetzt los.«

    »Nimm mich mit.«
    »Nein, das ist zu gefährlich.«
    »Rafe, ich habe das Gefühl, dass ich Schuld an Dallas’Tod habe. Wenn nötig, mache ich mich allein auf die Suche nach dem Labor.«
    Er seufzte frustriert. »Lindsey, das ist was anderes, als ein Waldspaziergang zum Brombeerpflücken.«
    »Ich weiß, aber ich will es so.«
    »Connor wäre sicher nicht damit einverstanden.«
    Aber Connor hatte mir doch gesagt, dass ich vielleicht mit Rafe ausgehen sollte. Ich wusste, dass ihm dabei etwas anderes vorschwebte, aber dennoch konnte er nicht allzu wütend auf mich sein. Auf diese Weise konnte ich helfen und gleichzeitig ein bisschen Zeit mit Rafe verbringen, so wie er es vorgeschlagen hatte. »Ich muss es tun.«
    Rafe blieb eine kleine Weile stumm, die mir wie eine Ewigkeit erschien.
    »Na schön. Du hast zehn Minuten zum

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