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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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obwohl ich ihn nicht so liebe, wie du Lucas liebst?«

    Kayla kam zu mir und schloss mich ganz fest in die Arme. »Es wäre euch beiden gegenüber nicht fair. Wenn du dich nicht entscheiden kannst, werde ich bei deiner ersten Wandlung für dich da sein.«
    »Aber du bist doch an Lucas gebunden.«
    »Na und?« Sie wich zurück und sah mir in die Augen. »Wo steht geschrieben, dass wir uns nur an einen Menschen binden können? Du bist meine beste Freundin, Lindsey. Ich werde dich diesen Weg nicht allein gehen lassen.«
    Tränen brannten in meinen Augen. »Danke, Kayla. Aber ich bekomme das schon auf die Reihe. Wenn ich das nicht schaffe, bin ich es nicht wert, ein Dunkler Wächter zu werden. Ich wünsche es mir fast genauso sehr, zu den Wächtern zu gehören, wie ich mir Klarheit darüber wünsche, wer von den beiden mein wahres Schicksal ist.«
    Bevor ich ging, bat ich Kayla, Connor zu erklären, wo ich war und was ich vorhatte, damit er sich keine Sorgen machte und nicht auf die Idee kam, mir zu folgen. Wie ich Connor kannte, würde er sich von beidem nicht abhalten lassen, aber ich wollte es wenigstens versuchen.
    Rafe lehnte an einem Verandapfosten, als ich nach draußen kam, und die Erkenntnis, dass mein Vorhaben in die Realität umgesetzt würde, traf mich wie ein Keulenschlag. Ich ging mit ihm fort. Ich würde mit ihm allein sein. Es überraschte mich, wie sehr ich mich danach sehnte. Ich spürte seinen prüfenden Blick, und gleichzeitig fiel mir auf, dass sein Gesichtsausdruck, der sonst so schlecht zu deuten war, unverhohlene Freude ausdrückte. Trotz der Gefahren, die uns begegnen mochten - sowohl die der Wildnis als auch die, in denen unsere Herzen sich befanden -, freute er
sich über meine Gesellschaft. Ein unvergleichliches Gefühl der Wärme durchströmte mich, als er seine starken Finger mit meinen verflocht. Ich war überrascht, wie richtig es sich anfühlte. Leise folgte ich ihm, und wir verließen das kleine Dorf und eilten zu der Stelle, an der er sein Motorrad abgestellt hatte, weit genug entfernt, als dass jemand den Motor hören konnte.
    Ich stieg hinter Rafe auf, rückte meinen Rucksack in eine bequemere Position und schlang die Arme um seinen warmen, kräftigen Körper.
    »Bist du sicher, dass du mitkommen willst, Lindsey?«, fragte er und ahnte offensichtlich, dass ich diese Reise nicht nur unternahm, um das versteckte Laboratorium zu finden, sondern auch aus anderen Gründen.
    »Ganz sicher.«
    »Du weißt, dass Connor dir folgen wird, wenn er zurückkommt und du nicht mehr da bist.«
    »Aber er kann nicht böse auf mich sein, Rafe. Ehrlich gesagt … folge ich nur seinem Rat.«
    Er lachte. »Er wird außer sich sein vor Zorn.Verlass dich drauf.«
    Der Motor röhrte auf. Ich klammerte mich noch ein wenig fester an Rafe, und wir fuhren los. Ein seltsames Gefühl überkam mich, und ich warf einen Blick über die Schulter. Obwohl ich nicht das Geringste sehen konnte, wurde ich den Eindruck nicht los, dass wir beobachtet wurden.
     
    Den Rest der Nacht und den ganzen nächsten Tag fuhren wir durch das dichte Grün des Waldes. Ein Mal hielten wir kurz an, um die Brote zu essen, die Rafe eingepackt hatte.
Wir redeten nicht. Vielleicht war es das Gefühl, etwas Verbotenes zu tun, das uns zum Schweigen brachte - oder vielleicht fürchteten wir, belauscht zu werden. Vielleicht fehlten uns auch die Worte, während uns die Tragweite unseres Vorhabens bewusst wurde. Gefahren waren vorprogrammiert, und wahrscheinlich war es nicht besonders clever von Rafe, mich mitzunehmen. Allerdings wäre es meiner Meinung nach auch nicht klüger gewesen, wenn er ganz allein losgezogen wäre.
    Es dunkelte bereits, als wir einen Rastplatz für die Nacht gefunden hatten. Rafe musste mich festhalten, bis sich meine Beine wieder ans Stehen gewöhnt hatten.
    »Wie lange dauert es wohl, bis sich meine Beine ans stundenlange Motorradfahren gewöhnt haben?«, fragte ich.
    »Hoffentlich gewöhnst du dich nie daran. Ich halte dich so gern im Arm.«
    Ich entspannte mich und genoss es, seine starken Arme um meinen Körper zu spüren, und drückte meine Nase an seine Brust, um seinen einzigartigen Geruch einzuatmen. Ganz egal, wie diese Reise endet, dachte ich, diesen Geruch werde ich niemals vergessen.
    »Wir sollten besser kein Lagerfeuer machen«, sagte Rafe. »Wir wissen nicht, ob jemand in der Nähe ist.«
    »Glaubst du, wir werden verfolgt?«
    »Ich weiß nicht, aber den Wachen, von denen Dallas gesprochen hat, wäre es sicher

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