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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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sagte mit niedergeschlagenen Augen: »Also zurück ans Reißbrett. « Er nahm seinen Reifen unter den Arm und verließ die Werkstätte.
    Santa seufzte, als er sich wieder Dooley und Puffy zudrehte, die noch am anderen Ende des Werkraums standen und alles beobachtet hatten. Als er näher kam, sah er das Lächeln auf Puffys Gesicht — ein Lächeln, das nicht die Spur eines Mitgefühls zeigte. »Und was dich betrifft, Puffy«, sagte Claus mit ungewöhnlicher Strenge, »schau mich nicht so elfenzufrieden an. Wenigstens hat er sich bemüht.«
    Santa war die uneingestandene Rivalität zwischen den beiden Elfen nicht verborgen geblieben. Fleck beneidete insgeheim Puffy um seinen verantwortlichen Posten, während Puffy wiederum Fleck dessen Kreativität mißgönnte. Puffy war ein guter, sorgfältiger Arbeiter, doch so unbeweglich und unschöpferisch, wie Fleck brillant und unberechenbar war.
    Der Gescholtene wischte sich rasch sein Grinsen vom Gesicht und beeilte sich, seinen Pflichten nachzugehen. Doch insgeheim freute er sich immer noch über Flecks Niederlage und gönnte ihm auch seine Erfolge nicht.
    Das zwanzigste Jahrhundert plätscherte vorüber, und die Jahre zogen vorbei wie Wellen auf dem großen Meer der Zeit. In Dooleys Büro stand nun ein großer Globus, der einem aus bunten Flicken gefertigten Ball nicht unähnlich sah. Darauf steckte er die jährlichen Weihnachtsreisen von Santa Claus ab. An seinen Wänden waren zahllose Schlitze eines Karteisystems für die Briefe, die selbst das größte Postamt der Welt in Verlegenheit gebracht hätten. Doch die meisten Dinge wurden immer noch auf dieselbe sorgfältige, zeitbewährte Art in dem Elfendorf erledigt. Was die Technologie betraf und die Zahl der menschlichen Wesen, die in der Außenwelt mit schwindelerregendem Tempo zunahm, begannen Santa Claus und seine treuen Helfer den Streß ihrer traditionellen Fabrikations- und Auslieferungsmethoden zu spüren. Fleck schlug ständig etwas Neues vor, um ihr System auf den modernsten Stand zu bringen; doch Santa Claus, der über das, was er in der Außenwelt an Fortschritt sah, nicht sehr glücklich war, weil es meistens auf Kosten der Menschen ging, weigerte sich hartnäckig, noch mehr neumodische Erfindungen in ihrem zeitlosen Dorf einzubauen. Und trotzdem spürte er im tiefsten Grunde seines Herzens, daß er eines Tages wohl nachgeben mußte . . .
    Fleck, Boog, Honka und Vout standen empfangsbereit im Spielzeugtunnel, als Santa und sein Schlitten wieder einmal von einer Reise durch die magische Nacht vor dem Weihnachtsfest zurückkamen.
    Santa Claus lenkte die Rentiere mit der Geschicklichkeit jahrhundertelanger Erfahrung in den Tunnel und brachte sie auf der Rollbahn zum Stehen. Die Rentiere waren froh über das Ende der Reise, und ihre Zungen hingen ihnen vor Erschöpfung aus dem Maul, als sie vor Fleck zum Stehen kamen. Santa lehnte sich in seinen Sitz zurück und seufzte, nicht weniger erschöpft als seine Tiere. Er dachte wehmütig an die Zeit zurück, als er und die Rentiere die Reise noch spielend bewältigten.
    »Willkommen zu Hause, Santa Claus«, rief Honka, während sich wie stets Lachfältchen um seine weit auseinanderstehenden Augen bildeten.
    Santa Claus beantwortete seinen begeisterten Zuruf mit einem unverständlichen Brummeln. Mehr brachte er nicht mehr zustande, als er schwerfällig aus dem Schlitten stieg.
    Fleck sah die Rentiere mit besorgtem Gesicht der Reihe nach an. »Oh, Junge, sie sehen aus, als hätte man sie durch die Mühle gedreht.«
    »Mühle!« sagte Santa ein wenig verdrossen. »Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zum letztenmal eine gute altmodische Mühle gesehen habe. Die Welt ist mit Wohnblöcken und Wolkenkratzern gepflastert. Glaubst du, es macht mir Spaß, zwischen Wolkenkratzern zu kutschieren?« Er winkte ihnen müde mit der im Fäustling steckenden Hand zu, während er den Tunnel hinunterschlurfte. »Von den Turbulenzen, die diese Jumbo-Jets erzeugen, ganz zu schweigen«, brummelte er kopfschüttelnd vor sich hin, wobei er mit den Knien einknickte, weil ihm die Beine auf der Reise abgestorben waren.
    So schleppte er sich müde durch die große Halle, die ihm an diesem Morgen endlos breit erschien, nickte stumm, als ihn einige Elfen zu seiner gesunden Heimkehr beglückwünschten, und erreichte endlich die Wendeltreppe, die zu seinem Haus hinaufführte. Er stand da und betrachtete seufzend das letzte große Hindernis, das er überwinden mußte, ehe er sich ausruhen durfte.
    Als

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