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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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er endlich seine Haustür erreichte, begrüßte ihn Anya mit einer Umarmung und einem Willkommenskuß und führte ihn sogleich in die Küche, wo bereits zwei dampfende Schüsseln mit Erbsensuppe auf dem Tisch standen. Anya setzte sich Claus gegenüber auf die Bank und begann zu essen. Doch ihr Mann saß nur regungslos da. Er war so müde, daß er nicht einmal den Suppenlöffel hochheben konnte.
    »Deine Suppe wird kalt«, sagte Anya mit liebevoller Fürsorge. Da klopfte es an die Tür, und Dooley trat ein wenig zaghaft über die Schwelle. »Willkommen zu Hause«, sagte er lächelnd. »Hattet Ihr eine gute Reise?« Er stellte den Aktenordner, den er mitgebracht hatte, so unauffällig auf den Tisch, als hoffte er, die beiden würden ihn gar nicht erst bemerken.
    »Was ist das?« fragte Anya und sah Dooley mit bangen Augen an.
    »Die Arbeitspläne für das nächste Jahr«, murmelte Dooley im entschuldigenden Ton. Er wandte die Augen nicht von dem Aktenordner, als wollte er die beiden nicht ansehen.
    »Kann das nicht ein paar Tage warten?« fragte Anya und erhob sich vom Tisch, um sich schützend vor ihren Mann zu stellen.
    Und während sie noch aufstand, fielen Claus die Augen zu, und er kippte nach vorne, mit dem Gesicht mitten in die Suppenschüssel hinein, daß es nach allen Seiten spritzte. Anya stieß einen erschrockenen Schrei aus, während sich Claus mit einem vor Verlegenheit roten und von der Suppe grünen Gesicht wieder aufsetzte. »Entschuldigung«, murmelte er durch seinen erbsengrünen Bart. »Ich muß eingenickt sein.« Hastig wischte Anya ihm mit einer Serviette die heiße Suppe aus dem Bart und dem Kragen. »Liebling«, sagte sie besorgt, »warum besorgst du dir keinen Assistenten?« Das war ein Gedanke, der sie in den letzten Jahren oft beschäftigt hatte, als sie immer länger darauf warten mußte, daß er von seinen endlosen Runden durch die Spielzeugfabrik zu ihr nach Hause kam.
    Claus schaute sie mit großen Augen an. »Was?« sagte er ungehalten, als wäre schon die Idee an sich unbegreiflich. »Ich, Santa Claus, einen Gehilfen?«
    Anya schüttelte den Kopf, die Hände in die Hüften gestemmt. »Es gefällt mir nicht, daß du dich so abrackerst, Claus. Du mutest dir zuviel zu.«
    Dooley nickte und fügte seinen besorgten Blick zu Anyas hinzu. »Ich würde mich freiwillig dafür melden, wenn ich nicht selbst schon bis über beide Ohren in Arbeit steckte. «
    Claus zuckte mit den Achseln und schüttelte den Kopf. »Wer würde schon diesen Posten übernehmen wollen?« fragte er und dachte dabei an die endlosen Einzelheiten und Kopfschmerzen, die ihm sein Amt bereiteten und für die er nur durch das Vergnügen seiner Weihnachtsreise einigermaßen entschädigt wurde.
    Doch Dooley lächelte. »Zwei Elfen kommen mir auf der Stelle in den Sinn«, sagte er.
    »Einer von ihnen drängt sich mir sofort auf«, fügte Anya hinzu und lächelte warm vor sich hin, als ihr Flecks munteres Gesicht mit dem kecken Blick vor Augen stand.
    Da Dooley genau wußte, wen sie meinte — Fleck war ihm selbst als einer der beiden Anwärter eingefallen —, nickte er zum zweitenmal. Und als er an Fleck dachte, schnippte er plötzlich mit den Fingern. »O ja«, sagte er, als es ihm endlich einfiel, »ich wollte euch das zeigen.« Er griff in seine Tasche und holte eine kleine Hohlkugel hervor, die er Claus gab.
    »Was ist das?« fragte Claus und nahm ihm die Kugel Vorsichtig aus der Hand. »Eine alte Idee von Fleck«, sagte Dooley betreten, weil er daran denken mußte, wie lange er sie schon in seinem Büro aufbewahrt hatte. Er hatte sie nur verlegt. Das mußte schon ein paar Jahrzehnte hersein ... Er fragte sich mit einem Anflug von Sorge, ob sein Gedächtnis allmählich nachließ.
    In der Kugel begann sich etwas zu verändern, als Santa Claus sie in der Hand drehte. Claus sah näher hin und beobachtete mit hochgezogenen Augenbrauen die winzigen weißen Flocken aus künstlichem Schnee, die durch die mit Wasser gefüllte Kugel schwebten. Als er sie jetzt schüttelte, wurde ein Schneesturm daraus. Die Flocken wirbelten um ein kleines Mädchen, das vor einem eleganten Stadthaus stand. Die Details der Figur und der Kulisse dahinter waren liebevoll herausgearbeitet. Man konnte jeden Stein in der weißen Fassade des im Kolonialstil erbauten Hauses erkennen.
    »Also, schau dir das an«, rief Claus begeistert, während er Anya die Kugel zur Betrachtung vor die Augen hielt. »Ist das nicht ein raffiniertes Ding?« Er schüttelte es

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