Saphar - Der Aufstand (German Edition)
und mit wem rede, geht dir überhaupt nichts an. Aber schön zu wissen, dass es noch Menschen gibt, die erst mal ihre Waffen sprechen lassen ehe sie selbst zu Wort kommen. Und jetzt halt uns nicht weiter auf. Ich habe noch meine Arbeit zu erledigen.“ Der Bogenschütze lächelte bei Lesat seinen Worten. „Das war jetzt nicht dein Ernst oder? Nennst du es Arbeit, wehrlose Kinder zu zwingen dich zu begleiten? Was will der König mit den Kindern? Sie genauso weg sperren, wie er es mit all den anderen Magiern getan hat? Ist es das, was ihr wollt? Ihr solltet euch schämen. Sie sind genauso Mensch wie du und ich und außerdem frag ich mich, wie du es als Katzenmensch überhaupt geschafft hast als treuer Untertan des Königs zu dienen, wo du doch ebenfalls gewisse Fähigkeiten besitzt.“ Wütend sprang Lesat mit ungeheuerlicher Geschwindigkeit dem Bogenschützen entgegen und machte kurz vor ihm halt. „Es ist genug, schweig, diese Kinder haben sich dem König widersetzt, sie lebten ohne Erlaubnis mit ihren Familien weiter in Lysall, und wer sich der Verbannung widersetzt wird gefangen genommen. So lauten die Gesetze, und diese Kinder lebten unerlaubt in unserem Land. Dafür droht ihnen der Kerker.“ Der Bogenschütze machte einen Schritt an Lesat vorbei. „Weißt du eigentlich, wie erbärmlich du bist? Du zollst einem Mann, der sich König nennt Respekt und besitzt selbst nicht einmal den nötigen Respekt gegenüber von unschuldigen Kindern? Aber mach dir nichts draus, du brauchst dir auch darüber gar nicht mehr länger deinen hübschen Katzen Kopf zu zerbrechen. Ab hier werde ich die Kinder übernehmen. Und ich würde es mir jetzt an deiner Stelle gut überlegen, ob du damit einverstanden bist oder nicht. Ich jedenfalls würde jetzt ganz still und heimlich mit flinken Füßchen von hier verschwinden.“ Lesat fing lauthals an, zu lachen. Man konnte sofort erkennen, dass sein Lachen mehr Spott dem Bogenschützen entgegenbrachte wie alles andere. „Okay, Schütze, dein Humor ist wirklich sehr gut und jetzt hören wir auf mit diesen Späßen. Mach, das du verschwindest.“ Lesat lief mit diesen Worten weiter und blieb neben Aeris stehen. „Ach und noch etwas, ehe ich es vergesse. Das nächste Mal werden wir uns alleine wieder treffen, ohne Kinder und dann werden wir uns noch einmal richtig unterhalten müssen. Darauf kannst du dich verlassen.“ Der Bogenschütze lachte. „Oh wie gnädig, soll das jetzt eine Drohung sein?“ Lesat blickte ihn an „Nein, keine Drohung, das war ein Versprechen.“ Er beendete mit dem Satz das Gespräch, packte Aeris am Arm und zog sie hinter sich her. „Lass sie los, nimm deine Hände von ihr.“ In Faryll seiner Stimme konnte man Angst erkennen. Plötzlich blieb Lesat stehen, er ließ das Mädchen los und blickte sich um. Von allen Seiten kamen Bogenschützen mit gezückten Bögen und keiner von ihnen sah momentan freundlich aus. Man konnte regelrecht die Feindseligkeit riechen, die in der Luft lag.
„Was zum Teufel soll das?“ Lesat blickte sich um und erkannte seine ausweglose Situation. „Gut, ihr habt gewonnen, ich beuge mich. Du hast gewonnen, heute zumindest. Ihr wollt die beiden Kinder? Dann sollt ihr sie haben, aber verlasst euch drauf, dass ich sie nicht aus den Augen lassen werde, ich werde meinen Auftrag erledigen, wenn nicht heute, dann ein andermal. Das verspreche ich euch.“ Er funkelte seinem gegenüber noch einen letzten bösen Blick zu, machte schließlich einen Satz nach oben, und trat in zügigen Schritten den Rückzug an. Für Faryll war dies der Augenblick, als er sichtlich mitgenommen und vollkommen durcheinander auf die Knie sinken tat. Aber Aeris war sofort zur Stelle und beugte sich besorgt nach unten. „Ist alles in Ordnung mit dir? Du bist so blass.“ Der Junge schnaufte und blickte in die Funkelnden grünen Augen des Mädchens. „Ja, alles in Ordnung, tut mir leid, war wohl doch etwas viel auf einmal in den letzten Stunden, und dann hätte mein Blindes vertrauen uns beinahe in wirklich große Schwierigkeiten gebracht, das tut mir so unendlich leid Aeris. Ich bin so ein Holzkopf.“ Sie lächelte ihm bei diesen Worten aufmunternd zu und streckte ihm ihre Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen. Beide blickten nun in die Richtung des fremden Bogenschützen, man konnte die vielen Fragen in Ihren Augen erkennen, worauf nur er eine Antwort geben konnte. Und als hätte jener ihre Gedanken lesen können, setzte
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