Saphar - Der Aufstand (German Edition)
Und ich dachte wir wären Freunde, die sich alles erzählen?“ Aeris blickte zu Faryll und strich ihr braunes Haar nach hinten über die Schultern, so das ihr Haarpony wirr über ihre Stirn glitt. „Es tut mir leid, ich wusste nicht, wie ich es dir erklären sollte. Ich hatte Angst du würdest mich für verrückt halten. Ich dachte du würdest denken, ich würde mir das alles nur einbilden und womöglich stimmen hören. Aber dem ist nicht so. Ja ich habe eine Wächterin. Ihr Name ist Avodia. Sie ist nur dann bei mir, wenn etwas Schlimmes geschehen soll, oder wird. Sie versucht, mich dann immer zu warnen. Aber sonst hält sie sich im Hintergrund. Auf normale Fragen reagiert sie nicht, es muss schon ein wichtiger Grund vorliegen, um sie zu rufen. Zeigen tut sie sich noch seltener, selbst ich hab sie bisher nur zwei Mal gesehen, es tut mir leid das Ich nichts von ihr erzählt habe. Bitte sei mir nicht böse.“ In ihrem Blick konnte man erkennen, wie leid es ihr tat, und so konnte Faryll nicht anders außer ihr ein Lächeln zu schenken, um Ihr zu signalisieren, dass es in Ordnung für ihn ist und er ihr keinesfalls böse sein kann. „Fein Kinder, dann hätten wir das ja nun auch geklärt und wir können uns auf den Weg zum Wald machen, was nun durch Lesat seinen netten Umweg leider eine etwas längere Strecke für uns bedeutet, bis wir dort ankommen werden.“ Din wollte sich gerade umdrehen, um sich auf den Weg zu machen, als er von Aeris aufgehalten wurde. „Aber was ist mit Lesat seinen Männern? Er hatte doch erwähnt, dass seine Männer in Position stehen würden. Was ist, wenn sie uns angreifen?“ Der Bogenschütze wandte sich dem Mädchen zu. „Ein Mann seiner Größe, seinen Fähigkeiten, so einer braucht keinen Trupp, weder zu seinem Schutz, noch um etwas zu bekommen. Er hatte nur nicht damit gerechnet, dass wir uns ihm in den Weg stellen. Er war sich seiner Sache einfach zu sicher, nie hätte er daran gedacht das euch jemand zu Hilfe kommen könnte. Es gab nie Männer, weil er nie welche dabei hatte. Lesat war von Anfang an alleine, was auch unser Glück war. Aber beim nächsten zusammentreffen, wird er schlauer sein und diesmal seine Leute wirklich dabei haben. Dann allerdings könnte es eng für uns alle werden.“ Die beiden Kinder atmeten hörbar nervös ein und liefen dichter an Din heran, während er sich auf den Weg machte. Mit seinem Bogen gab er einigen Männern das Zeichen sich zurückzuziehen, während vier das Zeichen erhielten, ihnen zu folgen. Von denen zwei von ihnen, dicht neben Aeris und Faryll liefen, zum Schutze der beiden Kinder.
Als es so langsam dunkel wurde, erreichten sie endlich den Wald. Auch die Erschöpfung machte sich nun deutlich bei fast jedem bemerkbar, abgesehen von Din, der pfeifend und mit seinem Bogen jonglierend vor allen anderen lief, und kurz vorm Eingang des Waldes anhielt und nach oben schaute. „Es dauert nicht mehr lange und die Nacht wird hereinbrechen. Es wäre jetzt ziemlich unklug von uns weiter zu gehen. Ich schlage daher vor, über Nacht hier zu bleiben. Die Bäume hier werden uns großen Schutz bieten. Der Wald birgt tagsüber schon viele Gefahren, möchte also nicht wirklich wissen, was uns nachts dort drin erwarten könnte.“ Aeris setzte ihren Rucksack ab und schaute sich um. „Ist es nicht ein wenig gefährlich, hier zu übernachten? Was wäre, wenn plötzlich Lesat mit seinen Männern auftaucht?“ Din rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht und lächelte anschließend dem Mädchen aufmunternd zu. „Keine Sorge Kleines, wir würden es rechtzeitig erfahren, dafür sorgen meine Leute. Zusätzlich werden wir nachts auf euch aufpassen. Ihr braucht euch also keine Sorgen zu machen. Ihr seid in besten Händen.“ Bei diesen Worten konnte sich Faryll ein Räuspern nicht unterdrücken, was dem Mädchen natürlich nicht entging. „Was hast du denn? Hast du dich verschluckt, oder was ist plötzlich dein Problem?“ Eine leichte Verärgerung war in ihrem Unterton zu hören, welches bei Faryll nicht zu überhören war. „Was los ist? Wir sollen uns keine Sorgen machen? Ja warum eigentlich auch? Ach jetzt fällt es mir wieder ein. Wir wurden ja nur fast in unserem eigenem Dorf gefangen genommen, wären beinahe diesem Lesat zum Opfer gefallen, und stehen jetzt vor einem Wald, der schlimmer als tausend Alpträume zusammen ist. Aber entschuldige, stimmt ja, wir sollen uns ja keine Sorgen machen. Hab ich recht Meister
Weitere Kostenlose Bücher