Saphar - Der Aufstand (German Edition)
die frische Luft zu genießen, die der Regen mit sich brachte. So standen die beiden Mädchen draußen eine ganze Weile wortlos nebeneinander und betrachteten den schönen blauen Himmel, der die grauen Wolken nach und nach verbannte. Aeris bemerkte schließlich das Band in Allisons Hand und war erstaunt. Sie erkannte es sofort wieder. „Das hat Din gehört hab ich recht?“ Erschrocken wurde Allison aus ihren Gedanken gerissen. „Ja, er gab es mir, kurz bevor wir das Dorf verließen, es soll unser Glücksbringer sein. Obwohl ich mir schlecht vorstellen kann, dass ein Stirnband als Glücksbringer dienen könnte.“ Aeris streckte ihre Hand aus und nahm vorsichtig das Stirnband entgegen um es zu betrachten. „Ich glaube, alles kann ein Glücksbringer sein, egal was es ist, oder wer es ist. Solange man es von einer Person bekommt, die einem alles Glück auf Erden wünscht. Man muss nichts aus einem fremden Land haben, oder teuer von jemanden erstanden haben. Für mich kann selbst ein gefundener Stein ein Glücksbringer sein, wenn die Person die ihn mir schenkt, mir auf diesem Wege Glück wünscht.“ Allison nahm das Band wieder an sich und steckte es behutsam in ihre Tasche. „Du hast recht. Ich bin froh euch alle kennen gelernt zu haben.“ Sie zwinkerte mit ihren strahlend hell blauen Augen und strich sich ihre hell blonden Haare aus dem Gesicht. Sie sah immer wie ein Engel aus, wenn sie direkt im Sonnenlicht stand. Ihre Haare, welche auch ohne die Lichteinwirkung sehr hell waren, schienen durch das reflektieren des Sonnenlichtes immer zu leuchten. Im Allgemeinen schien Allison immer eine ganz besondere Ruhe auszustrahlen. Aber das schien einen Magier der Heilung auszumachen. Sie schienen die Kraft der Ruhe zu besitzen.
Im Inneren der Höhle unterdessen, erzählten Scarpo und Hank aus ihrer Vergangenheit. Beide wurden in der Stadt Lako geboren, eine Stadt die allen anderen nur vom Hören sagen her bekannt war. Laut Erzählungen soll sie richtig groß und sehr geprägt vom Reichtum sein. Beide Elternteile kamen bei der Tragödie ums Leben, bei der auch König Mashell sein Leben ließ. Sie waren Gäste des Königs, um bei den Vorbereitungen eines großen Banketts mit zu wirken und fielen dadurch der Rebellion des Schlosses zum Opfer. Die beiden Kinder wuchsen anschließend bei einem Freund der beiden Familien auf, bis sie erfahren hatten, wie es außerhalb der Stadt vor sich geht. Lako war keine gewöhnliche Stadt. In dieser Stadt wurden Magier geduldet, was nur niemand wusste. Und vor der Öffentlichkeit, außerhalb von Lako, wurde dies sehr streng geheim gehalten. Sehr zum großen erstaunen der anderen, die gespannt die Geschichte verfolgten. Selbst Ruph kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Aber eines schien dennoch im Verborgenen zu bleiben, Londem selber. Wer war eigentlich dieser Mann? Und woher kam er überhaupt? Und warum sind ihm alle Soldaten so untergeben, ohne selber Zweifel zu hegen? Aber Antworten darauf konnte sich keiner geben, dafür waren sich allerdings alle einig das alles bald ein Ende finden würde.
Draußen befanden sich immer noch die beiden Mädchen, denen die Geschichte drinnen in der Höhle nicht entgangen ist. So fiel Aeris plötzlich ein, das Isa einen Bruder hatte, seinen Namen allerdings nicht wusste. Aber das wollte sie nun wissen. „Isa, Isa, ich muss dich etwas fragen, ich möchte dir allerdings nicht zu nahe treten, also nimm mir diese Frage bitte nicht übel. Hattest du nicht einen Bruder?“ Isa senkte betroffen den Kopf. Sie wusste, dass es irgendwann jemanden geben würde, der sie darauf ansprechen könnte, aber gerade jetzt, wo sie nicht daran gedacht hatte, kam diese unerwartete Frage mit einer Wucht wie ein Dolchstoß. „Ja, du hast recht, ich habe noch einen Bruder, Malo. Er ist mein Zwillingsbruder. Ich weiß nicht, was mit ihm geschehen ist, oder ob er überhaupt noch lebt. Ich habe absolut keine Ahnung.“ Aeris bemerkte Isas Betroffenheit und sie schämte sich dafür, solch eine Frage gestellt zu haben. „Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht danach fragen dürfen. Jetzt hab ich dir Schmerzen zugefügt nur um meine Neugier zu befriedigen. Es tut mir aufrichtig leid. Bitte verzeih mir.“ Die Prinzessin wusste, dass es keine Absicht war. Dennoch fühlte es sich so schlecht an wieder an ihren Bruder erinnert zu werden. Erinnert an die Ungewissheit, was mit ihm geschehen sein könnte. Erinnert daran, getrennt von den Menschen zu sein,
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