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Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Titel: Saphirtraenen (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jaeger
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Niamh.“
    Unerwartet sanft dreht er meinen Kopf so, dass ich direkt in seine Augen blicke. Karamellfarben und glänzend ruhen sie auf mir, während Tränen aus den Augenwinkeln tropfen.
    „Es tut mir leid.“
    Ich verstehe seine abrupte Stimmungsschwankung nicht, bin aber erleichtert, dass sein Zorn vergessen scheint.
    Noch immer schmerzt mein Kopf und mein Körper bebt, während eine Welle von Gefühlen mich überrollt. Schmerz, Hass, Verzweiflung, Angst, Panik, Erleichterung. Abwechselnd fegen sie über mich hinweg und lassen ein bibberndes Häufchen Elend zurück, das sich am liebsten unter der seidenen Decke verstecken und nie wieder darunter hervorkriechen möchte.
    Noch immer sitzt Edan auf mir und sieht mich flehend an.
    „Verzeih mir.“
    Zuerst weiß ich nicht, wie ich reagieren soll.
    „Bitte geh von mir runter“, flüstere ich. Es ist unangenehm, ihn so nah bei mir zu spüren. Wortlos lässt er sich neben mich auf das Bett fallen und stößt einen langen Seufzer aus.
    „Du verwirrst mich. Eigentlich habe ich mein Dämonenblut im Griff...“
    „Aber ich bringe dich aus der Fassung?“
    Wo auch immer meine scharfe Zunge auf einmal herkommt, ich hasse sie. Entschuldigend sehe ich Edan an, der überrascht eine Augenbraue hebt.
    „Langsam vergisst du deine ilyeaische Erziehung, Prinzessin.“
    Ich stöhne genervt auf. 
    „Prinzessin hört sich so vornehm und elegant an, das bin ich nicht. Also lass es bitte.“ 
    „Und wenn du eine Prinzessin bist?“
    Unwillkürlich klappt mein Mund nach unten und ich sehe ihn entgeistert an.
    „Nur ein Scherz.“
    Edan grinst herausfordernd und ich kann mir nicht verkneifen, ihm in die Seite zu boxen.
    „Das war nicht nett. Ich hatte genug Aufregung für einen Tag.“
    „Wie wahr, Engelchen.“
    „Oh Göttin. Bitte bleib bei Prinzessin.“
    „Wenn du meinst.“
    Mit diesen Worten setzt er sich auf und sieht mich fragend an.
    „Die Sonne steht noch nicht einmal an ihrem höchsten Punkt. Wie möchtest du diesen Tag noch nutzen?“
    Ich schnaube verächtlich und erhebe mich von dem Bett.
    „Nach H ause darf ich nicht, richtig?“
    Anstatt zu antworten, nickt Edan nur bedauernd.
    „Gut, dann... Wie geht es weiter?“
    Die Vorstellung, in diesem Raum gefangen zu sein, gefällt mir nicht. Bis ich allerdings einen Fluchtweg gefunden habe, muss ich wohl so tun, als hätte Edan meinen Willen gebrochen. Eine andere Möglichkeit fällt mir nicht ein. Eine überstürzte Handlung würde dazu führen, dass ich eingesperrt werden würde.
    Sobald diese Dämonen mir jedoch vertrauen, werden sie unachtsam und mir bietet sich eine Chance, zu entkommen.
    Hoffentlich.
     

 
     

     
     
    Den Gedanken an Alriel schob ich die letzten Tage meistens zur Seite, denn er schmerzte zu sehr. Nur, wenn ich alleine war, gestattete ich den Tränen, ungehalten zu fließen. In diesen Momenten kauerte ich mich auf Edans Bett, rollte mich zu einer Kugel zusammen und presste meine Hände fest auf meine Brust, damit mein Herz nicht zerriss.
    Die Tage liefen eintönig ab und Edans Zimmer habe ich kein einziges Mal verlassen. Er war oft unterwegs, was mir die Gelegenheit gab, über mein Leben nach der Flucht nachzudenken.
    Ich will Alriels Rat befolgen und den Ring finden. Das ist die erste Hürde, die ich überwinden muss. Weiter bin ich mit meinem Plan nicht gekommen, was für drei Tage Denkarbeit ein sehr ernüchterndes Ergebnis darstellt. Grübelnd liege ich auf den roten Bett und starre Löcher in die Luft.
    Schließlich höre ich das knarrende Geräusch, das mir Edans Rückkehr ankündigt. Seit seinem Ausbruch gab es keine neuen Vorfälle und mittlerweile verstehen wir uns ganz gut. So gut, wie es bei einer Gefangenen und ihrem Kerkermeister eben möglich ist. ‚Kerkermeister’ war tatsächlich der Begriff, dem ich ihm nach meinem ersten Tag gegeben hatte. Als ich Edan am zweiten Tag ausversehen so ansprach, kochte er vor Wut, aber er benahm sich den Umständen entsprechend zivilisiert.
    Es mangelt mir an nichts – Außer Freiheit.
    Edan bedrängt mich nicht, sondern schläft nachts auf einen provisorischen Heuberg, der in einer Ecke aufgetürmt und mit weichen Stoffen überdeckt wurde.
    Ich weiß nicht genau, was ich davon halten soll. Die Tatsache, dass wir ein gemeinsames Kind zeugen sollen, welches mich irgendwann töten wird, ignorieren wir beide. Auch wenn Edan jeden Tag gestresster zurückkehrt, weil er die Anforderungen Dearghs nicht erfüllt. Er würde es niemals vor mir

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