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Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Titel: Saphirtraenen (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jaeger
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genauso.“
    Skeptisch sehe ich den Halbdämon an.
    „Das soll ich dir glauben?“
    „Es ist nicht bewiesen, aber eine glaubhafte Theorie. Die Elemente verändern ebenfalls ihre Kinder, nicht nur andersherum. Deswegen gleichen sich die Ilyea in ihrer jeweiligen Rasse so sehr. Wenn auf dich aber zwei Kräfte einwirken, muss dein Körper irgendetwas tun, um dich vor solch großer Macht zu beschützen.
    Die Elemente umgeben uns, überall. Ihre magischen Schwingungen verlaufen auf verschiedenen Ebenen, die...“
    „Ebenen?“, unterbreche ich ihn ungläubig.
    „Edan, du... Das kann doch nicht dein Ernst sein! Dein Erbe bestimmt, wie du aussiehst, nicht die Elemente.“
    „Die Elemente sind dein Erbe“, erwidert er trocken.
    „Es gibt fünf Elementebenen, doch die Elemente lassen sich nur von ihren Kindern ansprechen. Nur ihnen gewähren sie Zugang zu ihren Schwingungen. Somit kann ein Wald-Ilyea in die Magie des Waldes eindringen, aber das Feuer wird ihm auf ewig den Zugang verwehren. Hat ein Wesen erst einmal den Zugang zu dieser Elementebene gefunden, kann er die Schwingungen des Elementes spüren und verändern.“
    „Und so brachte mein Volk die Pflanzen dazu, nach ihrem Willen zu wachsen.“
    Staunend sehe ich Edan an und glaube ihm jedes Wort, das er sagt. Früher hätte ich ihn ausgelacht, wäre aufgestanden, wütend über seine Lügen gewesen. Aber ich sitze hier und nicke.
    „Deswegen konnte ich das Lied des Wassers hören.“
    „Ja. Wie du auch richtig beme rkt hattest, war das Lied verzerrt und voller Missklänge. Das lag an dem Meer-Ilyea, der die Wasserschwingungen verändert hatte, denn er war von einem Dämon besessen. Ein Dämon kann auf die Erinnerungen seines Wirtes zugreifen, deshalb war es ihm möglich, die Wasserebene zu betreten. Aber das Wasser erkannte ihn als Feind und beugte sich sehr widerwillig seiner Macht.“
    „Das Wasser leistete Widerstand?“
    „So könnte man es sagen.“
    Nachdenklich starre ich vor mich hin und wiederhole geistig Edans Worte. Die Kinder der Elemente werden von diesen verändert. Elementebenen. Verschiedene Schwingungen. Ich spüre einen pochenden Schmerz in meinem Kopf. Eine der Informationen hat mich stutzig gemacht. 
    „Moment... Du hast von fünf Elementebenen gesprochen. Ich kenne nur vier: Erde, Stein, Wasser, Feuer.“
    Ein leises Lachen ertönt.
    „Du solltest schlafen. Wir setzen die Lektion morgen fort.“
    Bevor ich protestieren kann hat er das Feuer gelöscht und sich hingelegt. Entrüstet starre ich dorthin, wo ich seinen Körper vermute.
    „Edan!“
    Keine Antwort. Murrend rolle ich mich ebenfalls zusammen, decke mich mit meinem Mantel zu und schließe die Augen. Meine Erschöpfung zieht mich schon bald gegen meinen Willen in einen tiefen Schlaf.
     
    Vogelgezwitscher, warme Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Träge drehe ich mich auf die andere Seite, werde aber unsanft von einer Hand zurückgehalten.
    Erschrocken setze ich mich auf und blinzle.
    „Guten Morgen, Prinzessin.“
    Strahlend weiße Zähne blitzen auf.
    „Edan?“
    „Ja?“
    Müde strecke ich meine Glieder und gähne ausgiebig.
    „Gibt es was zu essen?“
    „Klar.“
    Mit wackligen Beinen krieche ich auf allen vieren näher zum Feuer. Jeder einzelne Knochen meines Körpers schmerzt und beschwert sich über die anstrengende Tätigkeit. Meine Haut brennt zwischen den Schenkeln, da das lange Reiten sie wundgescheuert hat. Alles in allem fühle ich mich, als hätte man jeden Teil meines Körpers mit einem harten Stock malträtiert.
    Als ich mich wieder hinsetze, entrinnt meinen Lippen ein Schmerzenslaut. Edan lächelt wissend und reicht mir einen Stock, auf dem ein Stück Brot steckt.
    Ich schaue den Halbdämon fragend an, bis ich sehe, dass er einen Ast ins Feuer hält, damit der weiche Teig an dessen Spitze knusprig braun wird. Erschöpft beobachte ich die gelben Flammen, während sie an dem Gebäck lecken.
    „Du solltest dich beeilen, ich möchte bald aufbrechen. Wir haben noch einen langen Weg vor uns.“
    „Wie lange denn genau?“, frage ich und beäuge dabei kritisch das leicht geschwärzte Essen.
    „Eigentlich vier bis fünf Tage.“
    Vor Schreck lasse ich fast das Brot fallen.
    „So lange?“
    Bei dem Gedanken an meine aufgeschürfte Haut vergeht mir die Lust auf die Weiterreise. Hier auf der offenen Straße habe ich außerdem keine Chance, Edan zu entfliehen, was bedeutet, dass ich noch bis zum Waldrand mit ihm zurechtkommen muss.
    „Aber sobald wir am Waldrand

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