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Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Titel: Saphirtraenen (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jaeger
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zurückzuholen.“
    Als ich die Stimme des dicken Kerkermeisters erkenne, stellen sich meine Nackenhaare auf.
    „Du weißt, dass ich nicht freiwillig mitkommen werde und in einem Kampf hast du keinerlei Chance.“
    Die Sicherheit in seiner Stimme verblüfft mich.
    „Aber Herr...“, setzt der Fette erneut an.
    „Du bist ohne Verstärkung hier.“
    „Allein ist man stets schneller und ich musste Euch einholen“, stottert der Mann nervös.
    „Nenn mir einen Grund, warum ich mit dir kommen sollte.“
    „Der Meister...“
    „Einen guten Grund.“
    Peinliche Ruhe breitet sich aus.
    „Das habe ich mir schon gedacht. Nun lass uns vorbei.“
    Erneut will der Dämon widersprechen, doch Edan fällt ihm ins Wort:
    „Und richte deinem Meister aus, dass ich ein wenig beleidigt bin. Ich hätte mehr von ihm erwartet. Ein einfacher Diener. Nicht einmal einen Krieger bin ich ihm wert.“
    Jedes einzelne Wort klingt abfällig und erniedrigend. Ich kann das knallrote Gesicht des Widerlings vor mir sehen. Wie er empört nach Luft schnappt und sich sein Mund dabei fischartig öffnet und schließt. Fast bedauere ich ein wenig, dass ich ihn nicht leibhaftig dabei beobachten kann.
    Wieder knirscht Kies und Edan kommt zu mir auf den Wagen geklettert.
    „Abfahrt, Joachim“, ruft er und der Wagen setzt sich wieder in Bewegung.
    „Irgendetwas stimmt hier nicht. Deargh hat sich sicher noch andere Dinge ausgedacht, um uns zurückzuholen. Einen einzelnen Diener zu schicken, ist nicht sein Stil.
    Edans Stirn umwölkt sich sorgenvoll.
    „Was hat er wohl vor?“, frage ich mit zittriger Stimme.
    „Das weiß ich leider auch nicht, Niamh.“

 
     
     
    „Wir sind da.“
    Joachims Stimme reißt mich aus meinen Tagträumen.
    „In Namara’e?“ 
    Lachend schüttelt Eda n den Kopf.
    „In einem kleinen Dorf in der Nähe von Varlla’e. Hier werden wir Pferde für unsere Weiterreise besorgen.“
    „Varlla’e?“
    „Die Stadt, in der Dearghs Burg steht“, erklärt Edan und grinst mich dabei an. Ich komme mir unendlich dämlich und unwissend vor.
    „Wir warten hier, bis Joachim mit den Reittieren zurückkehrt.“
    „Ich saß noch nie auf einem Pferd“, murmele ich kleinlaut und weiche Edans Blick aus.
    „Das ist kein Problem. In diesem Fall werden wir zwei uns auf ein Tier setzen und das Andere schenken wir Joachim.“
    Ein ehrliches Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus.
    „Ehrlich gesagt habe ich damit gerechnet“, fügt er hinzu und zwinkert. Seine Fürsorge verblüfft mich, bis mir klar wird, dass so eine Flucht für mich schwerer wird. Er scheint etwas von meinem Plan zu ahnen. Um sein Misstrauen nicht weiter zu schüren, nicke ich und versuche, dankbar auszusehen.
    „Sehr schön.“
    „Ich bin zurück!“, ertönt Joachims Stimme vor dem Wagen.
    „Das ging aber schnell“, nuschele ich.
    „Dieses Dorf ist Reisende gewohnt und die Bewohner leben davon, mit ihnen zu handeln. Hier ein Pferd aufzutreiben ist nicht wirklich ein Kunststück.“
    Bevor ich etwas erwidern kann, ist Edan aus dem Wagen geklettert. Zurückhaltend folge ich ihm und betrachte die zwei braunen Tiere, die Joachim an den Zügeln hält. Wortlos nimmt ihm mein Begleiter ein Pferd ab. Der Mensch möchte mir das andere Reittier überreichen, aber Edan schüttelt den Kopf.
    „Behalte du es. Als Lohn.“
    „Du weißt, dass ich keine Gegenleistung erwartet habe...“
    „Ja, aber du hast dir eine verdient.“
    Daraufhin senkt Joachim den Kopf und zeigt sich mit einem Lächeln erkenntlich.
    „Danke für alles, Joachim. Pass gut auf Hannah auf. Sie ist wirklich eine einzigartige Frau.“
    „Und gib du auf das Mädchen Acht!“, ruft die rundliche Frau lachend.
    „Das werde ich! Auf gehts, Niamh.“
    Bevor ich reagieren kann, hat Joachim mich zu Edan auf das Pferd gehoben und wir galoppieren los. Erschrocken klammere ich mich an Edan fest und presse mich gegen seinen Körper.
    Noch nie in meinem Leben habe ich mich so schnell bewegt. Der Wind fährt unter meinen schwarzen Umhang und weht mir die Kapuze vom Kopf. Mit einer schnellen und unbeholfenen Bewegung setze ich sie mir wieder auf, während das Schaukeln des Pferdes an meinen Kräften zerrt. Innerlich stelle ich mich auf eine lange und beschwerliche Reise ein.
    Ich spüre die Muskeln des Tieres unter mir und die Körperwärme meines Begleiters vor mir. Vorsichtig sehe ich mich um und bewundere die Landschaft. Aus meiner Heimat bin ich hohe Bäume gewohnt, die mit ihrem grünen Laub die Sonne

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