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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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eine Anklage wegen Behinderung der Justiz in einem besonders abscheulichen Fall. Während seiner Schicht wurde eine Bewohnerin seines Gebäudes entführt. Sie wurde vergewaltigt und gefoltert, kam gerade noch so mit dem Leben davon. Ich bin mir sicher, Sie haben es in den Nachrichten gesehen. Ihr Kind wurde ausgesetzt, sein Tod billigend in Kauf genommen. Wieder während Mr Simkovs Dienstzeit. Das Opfer wird nie mehr sehen können. Deshalb verstehen Sie vielleicht, warum wir etwas frustriert sind über die geringe Bereitschaft Ihres Mandanten, uns mitzuteilen, was genau in diesem Gebäude vor sich geht.«
    » Ich weiß nichts«, sagte Simkov, und sein Akzent war so dick, dass Faith fast befürchtete, er würde gleich anfangen, Kasatschok zu tanzen. Zu seinem Anwalt sagte er: » Holen Sie mich hier raus. Warum bin ich ein Gefangener? Ich werde bald ein reicher Mann sein.«
    Finney ignorierte seinen Mandanten und fragte Amanda: » Wie lange wird das hier dauern?«
    » Nicht lange.« Ihr Lächeln signalisierte das Gegenteil.
    Finney ließ sich nicht ins Bockshorn jagen. » Sie haben zehn Minuten. Beschränken Sie alle Ihre Fragen auf den Fall Anna Lindsey.« Simkov riet er: » Ihre Kooperation jetzt wird sich auf unsere Zivilklage positiv auswirken.«
    Es war kaum überraschend, dass ihn die Aussicht auf Geld milder stimmte.
    » Sagen Sie mir, Mr Simkov«, fuhr Amanda fort. » Wie lange sind Sie schon in unserem Land?«
    Simkov schaute kurz seinen Anwalt an, der zustimmend nickte.
    » Siebenundzwanzig Jahre.«
    » Sie sprechen sehr gut Englisch. Soll ich trotzdem einen Übersetzer kommen lassen, um es Ihnen einfacher zu machen?«
    » Ich bin perfekt im Englischen.« Er straffte sich. » Ich lese die ganze Zeit amerikanische Bücher und Zeitungen.«
    » Sie stammen aus der Tschechoslowakei«, sagte Amanda. » Ist das korrekt?«
    » Ich bin Tscheche«, erwiderte er, wahrscheinlich, weil sein Heimatland nicht mehr existierte. » Warum stellen Sie mir diese Fragen? Ich habe Sie verklagt. Sie sollten meine Fragen beantworten.«
    » Sie müssen ein Bürger der Vereinigten Staaten sein, um die Regierung verklagen zu können.«
    Nun meldete sich Finney. » Mr Simkov besitzt eine Daueraufenthaltsgenehmigung.«
    » Sie haben mir meine Green Card abgenommen«, fügte Simkov hinzu. » Sie ist in meiner Brieftasche. Ich habe gesehen, dass Sie sie gesehen haben.«
    » Ja, natürlich.« Amanda öffnete den Ordner, und Faith hielt kurz den Atem an. » Vielen Dank dafür. Das hat uns viel Zeit gespart.« Amanda setzte ihre Brille auf und las von einem Blatt in der Akte ab. »› Green Cards, die zwischen 1979 und 1989 ausgegeben wurden und kein Ablaufdatum enthalten, müssen binnen hundertzwanzig Tagen nach Erhalt dieses Schreibens ersetzt werden. Betroffene Einwohner mit Daueraufenthaltsgenehmigung müssen mit dem Formular I-90 einen Antrag auf Austausch der Daueraufenthaltskarte stellen, um ihre gegenwärtige Green Card zu ersetzen, anderenfalls erlischt ihre Daueraufenthaltsgenehmigung. ‹ « Sie legte das Blatt ab. » Kommt Ihnen das bekannt vor, Mr Simkov?«
    Finney streckte die Hand aus. » Lassen Sie mich das sehen.«
    Amanda gab ihm das Schreiben. » Mr Simkov, ich fürchte, die Einwanderungsbehörde hat keine Unterlagen darüber, dass Sie das Formular I-90 eingereicht haben, um Ihren Status als legaler Einwohner dieses Landes zu erneuern.«
    » Blödsinn«, entgegnete Simkov, doch sein Blick zuckte nervös zu seinem Anwalt.
    Amanda gab Finney ein weiteres Blatt Papier. » Das ist eine Fotokopie von Mr Simkovs Green Card. Wie Sie sehen, trägt sie kein Ablaufdatum. Ich fürchte, wir müssen ihn der Einwanderungsbehörde übergeben.« Sie lächelte freundlich. » Ich habe außerdem heute Morgen einen Anruf von der Heimatschutzbehörde erhalten. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Waffen tschechischer Herstellung in die Hände von Terroristen fallen. Mr Simkov, soweit ich weiß, waren Sie Metallarbeiter, bevor Sie nach Amerika kamen?«
    » Ich war Hufschmied«, erwiderte er sofort. » Ich habe Pferden Hufeisen angelegt.«
    » Dennoch sind Sie Spezialist für Metallbearbeitung.«
    Finney stieß einen Fluch aus. » Sie sind wirklich unglaublich. Wissen Sie das?«
    Amanda lehnte sich zurück. » Ich kann mich an Ihren Werbespot nicht mehr so genau erinnern, Mr Finney – sind Sie eigentlich auch Spezialist für Einwanderungsrecht?« Sie pfiff fröhlich eine kleine Melodie – eine exakte Nachahmung von Finneys Jingle.
    » Glauben Sie

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