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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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schlimm werden konnte.«
    Er zuckte die Achseln. » Diese Leute. Die haben vor gar nichts Respekt. Sie scheißen in die Ecken wie Hunde. Also mich überrascht das nicht. Sind doch nur verdammte Tiere, die alles tun, um die Droge in den Körper zu kriegen.«
    » Was ist mit dem Baby?«, fragte Amanda.
    » Diese Nutte – Lola. Ich dachte, die geht da hoch, um Geld zu verdienen. Freddy war oben. Lola hatte eine Schwäche für ihn. Ich wusste nicht, dass er tot war. Oder dass sie Miss Lindseys Wohnung verwüstet hatten. Offensichtlich.«
    » Wie oft ging Lola da hoch?«
    » Ich habe nicht mitgezählt. Paarmal am Tag. Dachte, sie holt sich ab und zu mal ’ne Dröhnung ab.« Er hielt sich den Finger an die Nase und schniefte – die universelle Geste für Koksen. » Sie ist nicht so schlecht. Eine gute Frau, die von schlechten Umständen zu Fall gebracht wurde.«
    Simkov schien nicht zu merken, dass er Teil dieser schlechten Umstände war. Faith fragte: » Haben Sie in den letzten zwei Wochen im Gebäude irgendetwas Ungewöhnliches gesehen?«
    Er würdigte sie kaum eines Blicks, sondern fragte Amanda: » Warum stellt dieses Mädchen mir Fragen?«
    Man war Faith schon oft über den Mund gefahren, aber sie wusste, dass sie diesen Typen an die kurze Leine nehmen musste. » Wollen Sie, dass ich meinen Partner hole, damit der mit Ihnen redet?«
    Er schnaubte, als würde ihm eine weitere Prügelei rein gar nichts mehr ausmachen, antwortete aber auf Faiths Frage. » Was meinen Sie mit ungewöhnlich? Wir reden von Buckhead. Da ist alles überall ungewöhnlich.«
    Anna Lindsey hatte die Wohnung wahrscheinlich etwa drei Millionen Dollar gekostet. Die Frau wohnte nicht gerade in einem Getto. Faith fragte: » Haben Sie irgendwelche Fremden herumlungern sehen?«
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. » Fremde überall. Das ist eine große Stadt.«
    Faith dachte an den Mörder. Er musste Zugang zu dem Gebäude gehabt haben, um Anna mit dem Taser zu betäuben und sie aus ihrer Wohnung zu schaffen. Simkov hatte offensichtlich nicht vor, ihnen die Sache einfach zu machen, also versuchte sie zu bluffen. » Sie wissen, wovon ich rede, Otik. Kommen Sie mir nicht blöd, sonst hole ich meinen Partner, damit der Ihnen noch mal Ihr hässliches Gesicht bearbeitet.«
    Er zuckte wieder die Achseln, aber diesmal war diese Geste etwas anders. Faith wartete, und schließlich sagte er: » Manchmal gehe ich für eine Zigarette hinters Haus.«
    Die Feuertreppe, die zum Dach führte, befand sich an der Rückwand. » Was haben Sie gesehen?«
    » Ein Auto«, sagte er. » Silberfarbig, vier Türen.«
    Faith versuchte, ihre Reaktion unter Kontrolle zu halten. Sowohl die Coldfields als auch die Familie aus Tennessee hatten eine weiße Limousine gesehen, die sich sehr schnell von der Unfallstelle entfernte. Es war bereits dämmrig gewesen. Vielleicht hatten sie ein silbernes Auto für ein weißes gehalten. » Konnten Sie ein Kennzeichen erkennen?«
    Er schüttelte den Kopf. » Ich habe gesehen, dass das Endstück der Feuerleiter heruntergelassen war. Ich bin aufs Dach hoch.«
    » Über die Leiter?«
    » Aufzug. Ich kann diese Leiter nicht hochklettern. Hab ein schlimmes Knie.«
    » Was haben Sie auf dem Dach gesehen?«
    » Da war eine Limodose. Jemand hatte sie als Aschenbecher benutzt, jede Menge Kippen drin.«
    » Wo war das?«
    » Am Dachrand, direkt bei der Leiter.«
    » Was haben Sie damit gemacht?«
    » Vom Dach getreten«, sagte er und zuckte mal wieder die Achseln. » Hab gesehen, wie sie unten aufknallte. Ist explodiert wie …« Er brachte die Hände zusammen und riss sie dann auseinander. » Ziemlich spektakulär.«
    Faith war hinter dem Gebäude gewesen und hatte alles abgesucht. » Wir haben hinter dem Gebäude keine Limodose und keine Kippen gefunden.«
    » Das sage ich ja. Am nächsten Tag war alles verschwunden. Jemand hat alles weggeräumt.«
    » Und das silberne Auto?«
    » Auch verschwunden.«
    » Sind Sie sicher, dass Sie keine verdächtigen Männer gesehen haben, die im oder in der Umgebung des Gebäudes herumlungerten?«
    Er blies lautstark die Luft aus. » Nein, Lady. Ich hab’s Ihnen doch gesagt. Nur das Root Beer.«
    » Was für Root Beer?«
    » Die Limodose. Es war Doc Peterson’s Root Beer.«
    Dieselbe Marke, die sie auch im Souterrain von Olivia Tanners Nachbarhaus gefunden hatten.

22 . Kapitel
    A uf der Fahrt zu Jake Bermans Haus im Coweta County überlegte sich Will, wie wütend Faith sein würde, wenn sie erfuhr, dass er

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