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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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ihr versichert, er würde zu Hause sein, um den Techniker hereinzulassen, der den Fernseher nachrüsten wollte, damit auch weiterhin ein reibungsloser Empfang gewährleistet sei. Es gab jede Menge Tricks, wenn man sicherstellen wollte, dass Leute auch wirklich zu Hause waren. Die Kabel-Masche war die beste. Die meisten waren nicht bereit, auf vieles zu verzichten, aber sie würden ihr Leben tagelang auf Sparflamme schalten, nur um auf den Mann zu warten, der ihren Fernseher wieder zum Laufen brachte.
    Will las die Nummer auf dem Briefkasten und verglich sie mit der Notiz, die Sam Lawson Faith gegeben hatte. Dank MapQuest, die große Pfeile auf ihre Wegbeschreibungen druckten, und einigen Stopps bei Gemischtwarenläden, hatte Will es geschafft, sich in dieser ländlichen Kleinstadt zurechtzufinden, ohne sich allzu oft zu verfahren.
    Dennoch kontrollierte er die Nummer auf dem Briefkasten ein drittes Mal, bevor er ausstieg. Er sah das Herz, das Sam um die Adresse gemalt hatte, und er fragte sich wieder einmal, warum ein Mann, der nicht der Vater von Faiths Kind war, so etwas tun sollte. Will hatte den Reporter nur ein einziges Mal getroffen, aber er mochte ihn nicht. Victor war in Ordnung. Will hatte ein paar Mal mit ihm telefoniert und war bei einer unglaublich langweiligen Ordensverleihung neben ihm gesessen, weil Amanda auf die Teilnahme ihres Teams bestanden hatte, vorwiegend um dafür zu sorgen, dass jemand klatschte, wenn ihr Name aufgerufen wurde. Victor hatte über Sport reden wollen, aber nicht über Football und Baseball, was die beiden einzigen Sportarten waren, die Will interessierten. Eishockey war etwas für die Yankees und Fußball für die Europäer. Er wusste nicht so recht, warum Victor sich für diese beiden Sportarten interessierte, aber die Unterhaltung war recht mühsam geworden. Was Faith in dem Kerl auch gesehen haben mochte, Will war auf jeden Fall froh, als er vor ein paar Monaten merkte, dass Victors Auto nicht mehr in der Einfahrt stand, wenn er Faith zu Gerichtsterminen abholte.
    Natürlich durfte Will sich kein Urteil über Beziehungen erlauben. Sein ganzer Körper schmerzte noch von der letzten Nacht mit Angie. Es war kein guter Schmerz – es war ein Schmerz, bei dem man am liebsten ins Bett kriechen und eine Woche lang schlafen wollte. Will wusste aus Erfahrung, dass das nichts brachte, denn sobald er anfing, einen Fuß vor den anderen zu setzen und sich sein Leben wieder zusammenzubasteln, würde Angie zurückkommen, und er wäre wieder ganz am Anfang. Das war das Muster seines Lebens. Nichts würde daran je etwas ändern.
    Das Haus der Bermans war ein einstöckiger Holzbau, der sich auf einem großen Grundstück ausbreitete. Es wirkte bewohnt, aber nicht auf die gute Art. Das Gras war lange nicht gemäht worden, in den Blumenbeeten wucherte Unkraut. Der grüne Camry in der Einfahrt war schmutzig. Schlamm klebte an den Reifen und ein Schmutzfilm überzog das ganze Auto. Auf dem Rücksitz klemmten zwei Babysitze, an der Windschutzscheibe klebten die unvermeidlichen Cerealien. Zwei gelbe, rautenförmige Schildchen hingen im Seitenfenster, wahrscheinlich mit der Aufschrift Baby an Bord. Will legte die Hand auf die Motorhaube. Das Blech war kalt. Will schaute auf die Zeitanzeige seines Handys. Kurz vor zehn. Faith sollte inzwischen bei ihrer Ärztin sein.
    Will klopfte an die Tür und wartete. Er dachte wieder an Faith, wie wütend sie sein würde, vor allem, falls Will jetzt wirklich gleich ihrem Mörder gegenüberstand. Obwohl es so aussah, als würde er gleich niemandem gegenüberstehen. Niemand öffnete die Tür. Will klopfte noch einmal. Als das nichts brachte, ging er ein paar Schritte zurück und schaute die Fenster an. Alle Jalousien waren offen. Einige Lichter brannten. Vielleicht war Berman in der Dusche. Vielleicht wusste er aber auch sehr genau, dass die Polizei mit ihm sprechen wollte. Nicks Hinterwäldlergärtnernummer mochte zwar eindrucksvoll gewesen sein, aber er saß bereits seit über einer Stunde in seinem Auto am Ende der Straße. In einer so kleinen Nachbarschaft glühten wahrscheinlich inzwischen die Telefondrähte.
    Will drehte den Knauf an der Haustür, aber sie war verschlossen. Er ging ums Haus herum und spähte durch die Fenster. Am Ende des Gangs brannte Licht. Er ging eben zum nächsten Fenster, als er drinnen ein Geräusch wie das Zufallen einer Tür hörte. Wills Nackenhaare stellten sich auf, er legte die Hand auf die Waffe an seinem Gürtel. Irgendetwas

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