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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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vorstellen? Gefangen in dieser Höhle, hört ihn nicht kommen, sieht nicht, was er tut, kann nicht um Hilfe schreien.« Faith klickte auf die Maus, um die E-Mail abzuschicken, und lehnte sich dann zurück. » Elf Mülltüten. Wie konnte Sara die beim ersten Opfer übersehen?«
    » Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich die Zeit nimmt, eine Beckenuntersuchung zu machen, wenn eine Frau eingeliefert wird, die so ziemlich jeden Knochen im Leib gebrochen hat und mit einem Fuß im Grab steht.«
    » Kommen Sie mir nicht so schnippisch«, sagte sie, obwohl Will es überhaupt nicht schnippisch gemeint hatte. » Sie gehört einfach nicht zentral zu diesem Fall.«
    » Wer?«
    Faith verdrehte die Augen und klickte auf die Maus, um den Browser zu öffnen.
    » Was machen Sie da?«, fragte er.
    » Mich über Sara informieren. Ihr Mann war Polizist, als er starb. Ich bin mir sicher, dass das, was mit ihm passiert ist, in den Medien stand.«
    » Das ist nicht fair.«
    » Fair?« Faith tippte auf der Tastatur. » Was meinen Sie mit fair? «
    » Faith, kein Spionieren in der Privat…«
    Sie drückte auf Enter. Will wusste nicht, was er tun sollte, deshalb bückte er sich und schaltete den Computer aus. Faith bewegte die Maus, drückte auf die Leertaste. Das Gebäude war alt – es gab immer wieder Probleme mit der Stromversorgung. Sie hob den Kopf und sah, dass das Licht noch brannte.
    » Haben Sie den Computer ausgeschaltet?«
    » Wenn Sara Linton wollte, dass Sie Details aus ihrem Privatleben erfahren, dann würde sie es Ihnen sagen.«
    » So steif, wie Sie sich geben, sollte man meinen, Sie hätten eine bessere Haltung.« Faith verschränkte die Arme und schaute ihn scharf an. » Finden Sie es nicht komisch, wie sie sich in unsere Ermittlung drängt? Ich meine, sie ist kein Coroner mehr. Sie ist Zivilistin. Wenn sie nicht so hübsch wäre, würden Sie sehen, wie merkwürdig …«
    » Was hat ihre Schönheit damit zu tun?«
    Faith war so freundlich, seine Frage in der Luft hängen zu lassen wie ein Neonschild, das Idiot blinkt. Sie gab dem Ding fast eine ganze Minute, um auszubrennen, bevor sie sagte: » Vergessen Sie nicht, ich habe in meinem Büro auch einen Computer. Ich kann genauso gut dort recherchieren.«
    » Was Sie auch herausfinden, ich will es nicht wissen.«
    Faith rieb sich das Gesicht. Eine weitere Minute lang starrte sie durch das Fenster in den grauen Himmel. » Das ist verrückt. Wir drehen uns hier nur im Kreis. Wir brauchen einen Durchbruch, irgendetwas, dem wir nachgehen können.«
    » Pauline McGhee …«
    » Leo hat über den Bruder rein gar nichts gefunden. Er sagt, ihr Haus ist sauber – keine Dokumente, kein Hinweis auf Eltern oder Verwandte. Kein Hinweis auf einen Decknamen, aber so was kann man ziemlich leicht geheim halten, wenn man den richtigen Leuten genug Geld zahlt. Auch Paulines Nachbarn haben ihre Geschichte nicht geändert: Entweder sie kennen sie nicht, oder sie mögen sie nicht. Wie auch immer, über ihr Leben können sie uns rein gar nichts sagen. Leo hat auch mit den Lehrern an der Schule des Jungen gesprochen. Dasselbe. Ich meine, mein Gott, ihr Sohn ist im Augenblick in Pflege, weil die Mutter nicht genug enge Freunde hat, die bereit wären, ihn aufzunehmen.«
    » Was macht Leo jetzt?«
    Sie schaute auf die Uhr. » Überlegt sich wahrscheinlich, wie er früher Schluss machen kann.« Sie rieb sich die Augen, offensichtlich war sie müde. » Er lässt McGhees Fingerabdrücke durch den Computer laufen, aber das ist nur ein Schuss ins Blaue, außer sie wurde schon mal verhaftet.«
    » Hat er noch immer Probleme damit, dass wir uns in seinen Fall einmischen?«
    » Noch mehr als zuvor.« Faith presste die Lippen zusammen. » Ich wette, der Grund ist, dass er krank war. Die machen das so, wissen Sie – sie schauen, was die Versicherung kostet, und versuchen dann, einen abzuschieben, wenn man für das System zu teuer ist. Man sollte beten, dass man keine chronische Krankheit bekommt, die eine teure Behandlung erfordert.«
    Zum Glück musste sich Will über so etwas noch keine Gedanken machen. Er sagte: » Paulines Entführung könnte von unserem Fall völlig unabhängig sein, könnte etwas so Einfaches sein wie ein Streit, der ihren Bruder durchdrehen ließ, oder eine Entführung durch einen völlig Fremden. Sie ist eine attraktive Frau.«
    » Wenn sie mit unserem Fall nichts zu tun hat, ist es wahrscheinlich, dass jemand, der sie kannte, verwickelt ist.«
    » Das wäre dann der

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