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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Bruder.«
    » Sie hätte den Jungen nicht vor ihm gewarnt, wenn sie keine Befürchtungen gehabt hätte.« Dann fügte Faith hinzu: » Natürlich ist da auch noch dieser Morgan – ein arroganter Scheißkerl. Ich hätte ihm am liebsten durchs Telefon eine gelangt, als ich mit ihm redete. Vielleicht lief da irgendwas zwischen ihm und Pauline …«
    » Sie arbeiteten zusammen. Vielleicht hat sie ihn zu sehr schikaniert, und ihm ist der Kragen geplatzt. Das kommt oft vor, wenn Männer mit herrischen Frauen arbeiten.«
    » Haha«, entgegnete Faith ironisch. » Hätte Felix ihn nicht erkannt, wenn Morgan der Entführer gewesen wäre?«
    Will zuckte die Achseln. Kinder konnten alles verdrängen. Und Erwachsene waren darin auch nicht schlecht.
    Faith gab zu bedenken: » Keines von unseren beiden bekannten Opfern hat Kinder. Keines wurde als vermisst gemeldet, soweit wir das wissen zumindest. Jacquelyn Zabels Auto ist verschwunden. Wir haben keine Ahnung, ob Anna ein Auto hat, da wir nicht einmal ihren Familiennamen kennen.« Ihr Tonfall wurde beim Aufzählen der Sackgassen immer schärfer. » Oder ihren Vornamen. Es könnte was anderes als Anna sein. Wer weiß denn, was Sara gehört hat.«
    » Ich habe es gehört«, hielt Will dagegen. » Ich habe sie › Anna ‹ sagen hören.«
    Faith überging diese Erwiderung. » Glauben Sie immer noch, dass es zwei Entführer geben könnte?«
    » Sicher weiß ich im Augenblick gar nichts, außer dass unser Täter kein Amateur ist. Seine DNS ist überall, was bedeutet, er hat kein Vorstrafenregister, über das er sich Sorgen machen müsste. Wir haben keine Spuren, weil er keine hinterlassen hat. Er macht seine Sache sehr gut. Er ist sehr gut darin, Spuren zu verwischen.«
    » Ein Polizist?«
    Will ließ die Frage unbeantwortet.
    Faith spezifizierte: » Er tut irgendetwas, das Frauen dazu bringt, ihm zu vertrauen – ihn so nahe an sich heranlassen, dass er sie schnappen kann, ohne gesehen zu werden.«
    » Der Anzug«, sagte Will. » Frauen – und Männer ebenfalls – vertrauen einem gut gekleideten Mann eher. Das ist ein Vorurteil, aber es stimmt trotzdem.«
    » Toll. Wir müssen einfach alle Männer in Atlanta zusammentreiben, die an diesem Morgen einen Anzug getragen haben.« Sie hob die Hand und zählte an ihren Fingern eine Liste ab. » Keine Fingerabdrücke auf den Mülltüten, die wir in den beiden Frauen gefunden haben. Nichts Verwertbares auf den Gegenständen, die in der Höhle gefunden wurden. Der blutige Fingerabdruck auf Jacquelyn Zabels Führerschein stammt von Anna. Wir kennen ihren Familiennamen nicht. Wir wissen nicht, wo sie wohnte oder arbeitete oder ob sie Familie hat.« Faith waren die Finger ausgegangen.
    » Der Entführer hat offensichtlich eine Methode. Er ist geduldig. Er hebt die Höhle aus, bereitet sie für seine Gefangenen vor. Wie Sie gesagt haben: Wahrscheinlich beobachtet er die Frauen, bevor er sie entführt. Er hat es zuvor schon getan. Wer weiß, wie oft.«
    » Ja, aber seine Opfer haben nicht überlebt, um darüber zu reden, denn sonst hätten wir in der FBI -Datenbank was gefunden.«
    Wills Festnetztelefon klingelte, und Faith hob ab. » Mitchell.« Sie hörte kurz zu, holte dann ihren Notizblock aus der Handtasche. Sie schrieb in ordentlichen Blockbuchstaben, aber Will konnte die Worte nicht entziffern. » Kannst du das weiterverfolgen?« Sie wartete. » Super. Ruf mich auf meinem Handy an.«
    Sie legte auf. » Das war Leo. Die Abdrücke von Pauline McGhees SUV sind zurück. Ihr richtiger Name ist Pauline Agnes Seward. Sie wurde 89 in Ann Arbor, Michigan, als vermisst gemeldet. Sie war damals siebzehn. Nach dem Bericht sagten die Eltern, es hätte irgendeinen Streit gegeben, der der Auslöser gewesen wäre. Sie war auf die schiefe Bahn geraten – Drogen, Herumvögeln. Ihre Abdrücke waren registriert wegen eines Ladendiebstahls, den sie allerdings abstritt. Die Kollegen vor Ort ermittelten nur flüchtig und steckten sie in die Datenbank, aber das ist der erste Treffer seit zwanzig Jahren.«
    » Das passt zu dem, was Morgan sagte. Pauline erzählte ihm, sie sei mit siebzehn von zu Hause weggelaufen. Was ist mit dem Bruder?«
    » Da ergab sich gar nichts. Leo wird aber ein wenig tiefer graben.« Sie steckte den Block wieder ein. » Er versucht, die Eltern aufzuspüren. Hoffen wir, dass sie noch in Michigan leben.«
    » Seward klingt nicht nach einem sehr häufigen Namen.«
    » Nein«, pflichtete sie ihm bei. » Der Computer hätte irgendwas

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