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Sara

Sara

Titel: Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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verstummte sofort.
    »Es ist besser, wenn du nicht soviel über diesen Traum sprichst, glaube ich. Mit deiner Mom oder sonst jemandem, außer mir.«
    »Außer dir.«
    »Ja. Und dasselbe gilt für die Kühlschrankleute. Okay?«
    »Okay. Mike, da war eine Lady in Matties Kleid.«
    »Ich weiß«, sagte ich. Ich war sicher, daß sie ungeniert sprechen konnte, fragte aber trotzdem: »Wo ist Mattie jetzt?«
    »Blumen gießen. Wir haben eine Menge Blumen, mindestens eine Milliarde. Ich muß den Tisch abräumen. Das ist eine Hausarbeit. Aber das stört mich nicht. Ich mach’ das gern. Wir haben French Toast gegessen. Wie immer sonntags. Schmeckt lecker, besonders mit Erdbeersirup.«
    »Ich weiß«, sagte ich und malte einen Pfeil zu dem Stück Brot mit dem Barett. »French Toast ist toll. Ki, hast du deiner Mom von der Lady in ihrem Kleid erzählt?«

    »Nein. Ich dachte, das könnte ihr angst machen.« Sie fuhr mit gedämpfter Stimme fort. »Jetzt kommt sie!«
    »Schon gut … aber wir haben ein Geheimnis, richtig?«
    »Ja.«
    »Kann ich jetzt wieder mit Mattie sprechen?«
    »Okay.« Ihre Stimme entfernte sich ein wenig. »Mommy-bommy, Mike will mit dir reden.« Dann meldete sie sich noch einmal. »Vesuvst du uns heute? Wir könnten wieder ein Picknick machen.«
    »Heute kann ich nicht, Ki. Ich muß arbeiten.«
    »Mattie arbeitet sonntags nie.«
    »Nun, wenn ich ein Buch schreibe, arbeite ich jeden Tag. Das muß ich, sonst vergesse ich die Geschichte. Aber vielleicht können wir am Dienstag ein Picknick machen. Eine Grillparty in deinem Haus.«
    »Ist es lang bis Dienstag?«
    »Nicht zu lange. Übermorgen.«
    »Ist es lang, ein Buch zu schreiben?«
    »Mittellang.«a
    Ich konnte hören, wie Mattie Ki aufforderte, ihr den Hörer zu geben.
    »Mach ich, einen Moment noch. Mike?«
    »Ich bin da, Ki.«
    »Ich hab’ dich lieb.«
    Ich war gerührt und entsetzt zugleich. Einen Augenblick war ich sicher, mein Hals würde zugeschnürt werden wie meine Brust, als ich versucht hatte zu schreiben. Dann wurde er wieder frei, und ich sagte: »Ich hab’ dich auch lieb, Ki.«
    »Hier ist Mattie.«
    Wieder das Rascheln, als der Telefonhörer von einer Hand in die andere wechselte, dann sagte Mattie: »Hat das Ihre Erinnerung an die Verabredung mit meiner Tochter aufgefrischt, Sir?«a
    »Nun«, sagte ich, »ihre auf jeden Fall.« Es bestand eine Verbindung zwischen mir und Mattie, aber hierauf erstreckte sie sich nicht - da war ich ganz sicher.
    Sie lachte. Mir gefiel, wie sie sich heute morgen anhörte, und ich wollte ihre Hochstimmung nicht dämpfen … aber ich
wollte auch nicht, daß sie den weißen Mittelstreifen auf der Straße mit dem Zebrasteifen verwechselte.
    »Mattie, du mußt trotzdem vorsichtig sein, okay? Nur weil Lindy Briggs dir deinen alten Job wieder angeboten hat, bedeutet das nicht, daß jeder in der Stadt plötzlich dein Freund ist.«
    »Das ist mir klar«, sagte sie. Ich überlegte wieder, ob ich sie bitten sollte, eine Zeitlang mit Ki nach Derry zu gehen - sie konnten in meinem Haus leben und den Sommer dort verbringen, wenn das erforderlich war, bis sich hier wieder alles normalisiert hatte. Aber das würde sie nicht tun. Als es darum ging, mein Angebot eines teuren New Yorker Rechtsbeistands anzunehmen, hatte sie keine andere Wahl gehabt. Hier schon. Bildete sie sich jedenfalls ein, und wie sollte ich sie umstimmen? Ich hatte nichts Logisches zu bieten, keine zusammenhängenden Fakten; ich hatte nur einen undeutlichen dunklen Schemen, wie etwas, das unter einer zwanzig Zentimeter dicken blendendweißen Eisschicht liegt.
    »Ich möchte, daß du dich besonders vor zwei Männern hütest«, sagte ich. »Einer ist Bill Dean. Der andere ist Kenny Auster. Er ist derjenige -«
    »- mit dem großen Hund, der ein Halstuch trägt. Er -«
    »Das ist Booberry!« rief Ki ein Stück entfernt. »Booberry hat mein Gesichti geleckt!«
    »Geh raus, spielen, Liebes«, sagte Mattie.
    »Ich abräuma den Tisch.«
    »Das kannst du später fertigmachen. Geh jetzt raus.« Es folgte eine Pause, als sie Ki nachsah, wie sie zur Tür ging und Strickland mitnahm. Obwohl das Kind den Wohnwagen verlassen hatte, sprach Mattie weiter im gedämpften Tonfall von jemandem, der nicht belauscht werden will. »Versuchst du mir angst zu machen?«
    »Nein«, sagte ich und malte mehrere Kreise um das Wort GEFAHR . »Aber ich möchte, daß du vorsichtig bist. Bill und Kenny könnten in Devores Mannschaft gewesen sein, genau wie Footman und Osgood. Frag mich

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