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Sara

Sara

Titel: Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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besitzergreifend hin und her. Rommie kam mit uns und jonglierte mit drei Köpfen Salat - ich glaubte nicht, daß er eine Gefahr für den Burschen war, der Ki Samstag abend im Stadtpark so fasziniert hatte.
    George machte die Hecktür des Altima auf und holte zwei Säcke Eis heraus. »Der Laden hatte geschlossen«, sagte er. »Auf einem Schild stand: AB 17 UHR WIEDER GEÖFFNET. Das schien mir ein bißchen zu lang zu sein, daher hab’ ich einfach das Eis genommen und das Geld in den Briefkasten geworfen.«
    Natürlich hatten sie wegen Royce Merrills Beerdigung geschlossen. Verzichteten in der Hauptsaison fast auf einen ganzen Tagesumsatz, nur um dabeizusein, wie der alte Bursche unter die Erde gebracht wurde. Irgendwie rührend. Außerdem fand ich es irgendwie unheimlich.
    »Kann ich etwas Eis tragen?« fragte Kyra.
    »Ich denke ja, aber verkühl dich nicht«, sagte George und legte Kyra behutsam eine fünf Pfund schwere Tüte Eis auf die ausgestreckten Arme.
    »Verkühlen«, sagte Kyra kichernd. Sie ging auf den Wohnwagen zu, wo Mattie gerade herauskam. John folgte ihr und betrachtete sie mit den Augen eines waidwunden Beagles. »Mommy, schau her! ich verkühle mich!«
    Ich nahm die andere Tüte. »Ich weiß, daß sie die Eisbox im Freien stehen haben, aber ist sie nicht mit einem Vorhängeschloß gesichert?«

    »Ich bin gut Freund mit den meisten Vorhängeschlössern«, sagte George.
    »Oh. Ich verstehe.«
    »Mike! Fangen Sie!« John warf ein rotes Frisbee. Es schwebte auf mich zu, aber hoch. Ich sprang, schnappte es, und plötzlich hörte ich Devore in meinem Kopf: Was ist los mit dir, Rogette? Du hast doch sonst nie wie ein Mädchen geworfen. Triff ihn!
    Ich sah nach unten, wo Ki zu mir aufschaute. »Denk nicht an traurige Sachen«, sagte sie.
    Ich lächelte sie an und warf ihr das Frisbee zu. »Okay, keine traurigen Sachen. Los doch, Herzblatt, wirf ihn deiner Mom zu. Mal sehen, ob du das kannst.«
    Sie lächelte zurück, drehte sich um und machte einen knappen, akkuraten Drehwurf zu ihrer Mutter - so fest, daß Mattie die Scheibe fast nicht erwischte. Was Kyra Devore sonst noch sein mochte, sie war ein kommender Frisbee-Champion.
    Mattie warf das Frisbee zu George, der sich drehte, so daß die Schöße seiner absurden braunen Jacke flatterten, und ihn geschickt hinter dem Rücken fing. Mattie lachte und applaudierte, wobei der Saum ihres Tops mit ihrem Bauchnabel flirtete.
    »Angeber!« rief John von der Treppe.
    »Eifersucht ist so ein häßliches Gefühl«, sagte George zu Rommie Bissonette und warf ihm das Frisbee zu. Rommie ließ es zu John schweben, verfehlte ihn aber, und die Wurfscheibe prallte von der Seitenwand des Wohnwagens ab. Als John die Treppe hinunterlief, um sie zu holen, drehte sich Mattie zu mir um. »Mein Gettoblaster steht im Wohnzimmer, zusammen mit einem Stapel CDs. Die meisten sind ziemlich alt, aber wenigstens ist es Musik. Bringst du sie raus?«
    »Klar.«
    Ich ging ins Innere, wo es trotz dreier strategisch plazierter Ventilatoren, die Überstunden machten, heiß war. Ich betrachtete das trostlose Mobiliar aus Massenproduktion und Matties ziemlich edle Bemühungen, eine eigene Note hineinzubringen: der Druck von van Gogh, der in der Kochnische eines Wohnwagens hätte fehl am Platze wirken sollen, es aber nicht tat, Edward Hoppers Nachtschwärmer über dem Sofa, die braunen
Vorhänge, die Jo zum Lachen gebracht hätten. Alles drückte eine Tapferkeit aus, die mich ihretwegen traurig stimmte und mich erneut wütend auf Max Devore machte. Tot oder nicht, ich hätte ihn am liebsten in den Arsch getreten.
    Ich ging ins Wohnzimmer und sah die neue Mary Higgins Clark mit einem Lesezeichen auf dem Beistelltisch beim Sofa liegen. Daneben lagen ein paar Kleinmädchenhaarbänder auf einem Haufen - etwas daran kam mir vertraut vor, obwohl ich mich nicht entsinnen konnte, daß ich je gesehen hätte, wie Ki sie trug. Ich blieb noch einen Moment stirnrunzelnd stehen, dann schnappte ich mir den Gettoblaster, die CDs und ging wieder hinaus. »He, Jungs«, sagte ich. »Rock ’ n ’ Roll.«
     
    Es ging gut, bis sie tanzte. Ich weiß nicht, ob das für Sie eine Rolle spielt, aber für mich schon. Es ging gut, bis sie tanzte. Danach war ich verloren.
    Wir gingen mit dem Frisbee hinter das Haus, teils damit wir mit unserer rowdyhaften Fröhlichkeit keine Einheimischen auf dem Weg zur Beerdigung vor den Kopf stießen, aber hauptsächlich weil Matties Garten ideal zum Spielen war - ebener Boden und

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