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Sara

Sara

Titel: Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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dann merkte sie, daß wir sie wie gebannt anstarrten - denn bis zu einem gewissen Grad sahen sie alle, was ich sah, und fühlten, was ich fühlte. In dieser Minute, oder wie lange es dauerte, verbrauchte keiner von uns viel Sauerstoff.
    Sie trat von dem Frisbee herunter, lachte und errötete gleichzeitig und war verwirrt, fühlte sich aber nicht wirklich unwohl. »Tut mir leid«, sagte sie. »Es ist nur … ich liebe dieses Lied.«
    »Alles was sie will, ist tanzen«, sagte Rommie.
    »Ja, manchmal ist das alles, was sie will«, sagte Mattie und errötete noch mehr. »Entschuldigung, ich muß mal wohin.« Sie warf mir das Frisbee zu und lief in den Wohnwagen.

    Ich holte tief Luft, versuchte, wieder in die Wirklichkeit zurückzukommen, und sah, daß John dasselbe versuchte, George Kennedy stellte eine leicht benommene Miene zur Schau, als hätte ihm jemand ein schwaches Betäubungsmittel verabreicht, dessen Wirkung endlich einsetzte.
    Donner grollte. Diesmal hörte er sich wirklich näher an.
    Ich warf Rommie das Frisbee zu. »Was denken Sie?«
    »Ich denke, ich habe mich verliebt«, sagte er, dann schien er sich im Geiste zu schütteln - man konnte es in seinen Augen sehen. »Ich denke auch, es wird Zeit, daß wir mit den Steaks anfangen, wenn wir noch im Freien essen wollen. Möchten Sie mir helfen?«
    »Klar.«
    »Ich auch«, sagte John.
    Wir gingen zum Wohnwagen und ließen George und Kyra Werfen spielen. Kyra fragte George, ob er schon mal Krinimelle verhaftet hätte. In der Küche stand Mattie vor dem offenen Kühlschrank und stapelte Steaks auf einem Teller. »Gott sei Dank, daß ihr Jungs reingekommen seid. Ich war drauf und dran, eines davon so runterzuschlingen, wie es ist. Sie sind das Schönste, was ich je gesehen habe.«
    » Sie sind das Schönste, was ich je gesehen habe«, sagte John. Er meinte es durchaus aufrichtig, aber das Lächeln, das sie ihm schenkte, war geistesabwesend und ein wenig zerstreut. Ich machte mir im Geiste eine Notiz: Mach nie einer Frau ein Kompliment wegen ihrer Schönheit, wenn sie einen Teller mit rohen Steaks in der Hand hält. Irgendwie bringt das die Sache nicht richtig in Schwung.
    »Wie gut bist du im Grillen?« fragte sie mich. »Sag die Wahrheit, denn die hier sind viel zu gut, um sie zu verderben.«
    »Ich komme zurecht.«
    »Okay, du bist angestellt. John, Sie assistieren ihm. Rommie, Sie helfen mir, die Salate zu machen.«
    »Mit Vergnügen.«
    George und Ki waren zur Vorderseite des Wohnwagens gekommen und saßen nun wie zwei gute alte Bekannte in ihrem Londoner Club auf Gartenstühlen. George erzählte Ki, wie er
sich 1993 mit Rolfe Nedeau und der Echt Bösen Bande auf der Lisbon Street eine Schießerei geliefert hatte.
    »George, was ist mit Ihrer Nase los?« fragte John. »Sie wird auf einmal so lang .«
    »Gestatten Sie bitte?« fragte George. »Ich führe hier ein Gespräch.«
    »Mr. Kennedy hat eine Menge böse Krinimelle gefangen«, sagte Kyra. »Er hat die Echt Böse Bande gefangen und in Supermax gesteckt.«
    »Ja«, sagte ich. »Außerdem hat Mr. Kennedy einen Oscar für seine Rolle in dem Film Der Unbeugsame gewonnen.«
    »Das ist völlig richtig«, sagte George. Er hob die rechte Hand und kreuzte zwei Finger. »Ich und Paul Newman. Wir stehen so miteinander.«
    »Wir haben seine Eiterspaghettisauce«, sagte Ki ernst, was John wieder zum Lachen brachte. Ich fand es nicht so witzig, aber Lachen ist ansteckend; allein John anzusehen reichte aus, daß ich nach wenigen Sekunden einstimmte. Wir heulten wie zwei Idioten, während wir die Steaks auf den Grill klatschten. Ein Wunder, daß wir uns nicht die Hände verbrannten.
    »Warum lachen sie?« fragte Ki George.
    »Weil sie alberne Kerle mit winzig kleinen Gehirnen sind«, sagte George. »Jetzt hör zu, Ki - ich habe sie alle erwischt, außer dem Menschlichen Matschkopf. Er sprang in sein Auto, ich in meins. Die Einzelheiten dieser Verfolgungsjagd sind nicht für die Ohren eines kleinen Mädchens bestimmt -«
    George traktierte sie trotzdem damit, während John und ich uns über Matties Grill hinweg angrinsten. »Das ist toll, nicht?« sagte John, worauf ich nickte.
    Mattie kam mit in Alufolie gewickelten Maiskolben heraus, gefolgt von Rommie, der eine riesige Salatschüssel in den Armen hielt, vorsichtig die Stufen herunterkam und versuchte, dabei über den Rand der Schüssel zu sehen.
    Wir setzten uns an den Picknicktisch, George und Rommie auf einer Seite, John und ich flankierten Mattie auf der anderen. Ki

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