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Sara

Sara

Titel: Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sich heutzutage nicht mehr zusammentun und den Weg sauberhalten, so wie früher. Aber zu unserer Zeit! Damals war der Wald größer, Noonan, waren größere Entfernungen zurückzulegen, und Nachbarschaft bedeutete
noch etwas. Oft genug das Leben selbst. Damals war dies hier wirklich eine Straße. Können Sie es sehen?«
    Ich konnte es. Wenn ich durch die Phantomgestalten von Fred Dean und Harry Auster und den anderen hindurchsah, konnte ich es sehen. Sie waren nicht nur Gespenster; sie waren Milchglasfenster in eine andere Zeit. Ich sah
    einen Sommernachmittag des Jahres … 1898? Vielleicht 1902? 1907? Spielt keine Rolle. Dies ist eine Epoche, wo immer dieselbe Zeit zu herrschen scheint, als wäre die Zeit generell stehengeblieben. Dies ist die Zeit, die die Oldtimer als eine Art von Goldenem Zeitalter im Gedächtnis haben. Es ist das Land Früher, das Königreich Als-ich-ein-Junge-war. Die Sonne taucht alles ins erhabene goldene Licht eines ewigen Juli; der See ist blau wie ein Traum und von einer Milliarde goldener Fünkchen übersät. Und erst die Straße! Gras, so ebenmäßig und glatt wie ein Rasen, wächst darauf, und sie ist breit wie ein Boulevard. Sie ist ein Boulevard, sehe ich, ein Ort, wo die Gemeinschaft gedeiht. Sie ist das Zentrum der Kommunikation, das Hauptkabel in einer Stadt, die von Kabeln durchzogen ist. Ich hatte die Existenz dieser Kabel die ganze Zeit gespürt - auch als Jo noch lebte, hatte ich sie unter der Oberfläche gespürt, und hier ist ihr Ursprung. Leute schlendern auf der Straße , die ganze Ostseite des Dark Score Lake hinauf und hinab schlendern sie in kleinen Gruppen, lachen und plaudern unter einem wolkigen Sommerhimmel, und hier haben alle Kabel ihren Anfang. Ich sehe mich um und erkenne, wie sehr ich mich geirrt habe, sie alle als Marsianer zu betrachten, als grausame und berechnende Wesen von einem anderen Stern. Im Osten ihrer sonnigen Promenade ragen die dunklen Wälder auf, Sümpfe und Schluchten, wo alles mögliche Unheil lauern mag, von einem Fuß, der bei einem Holzfällerunfall abgehackt werden kann, bis zu einer Fehlgeburt, bei der die junge Mutter stirbt, bevor der Arzt mit seinem Einspänner aus Castle Rock eintrifft. Dies sind Menschen ohne Elektrizität, ohne Telefon, ohne County-Ambulanz, niemand, auf den sie sich verlassen können, außer auf sich selbst und einen Gott, dem manche allmählich schon mißtrauen. Sie leben im Wald und im Schatten des Waldes, aber an schönen Sommernachmittagen kommen sie zum Seeufer. Sie kommen zur Straße und sehen einander in die Gesichter und lachen miteinander, und dann sind sie wirklich im TR - in der Zone, wie ich es in
Gedanken nenne. Sie sind keine Marsianer; sie sind kleine Leute, die am Rande der Dunkelheit leben, das ist alles.
    Ich sehe Sommergäste aus dem Warrington’s, die Männer in weißen Flanellanzügen, zwei Frauen in langen Tenniskleidern, die noch ihre Schläger tragen. Ein Mann, der ein Dreirad mit riesigem Vorderrad fährt, bahnt sich zitternd einen Weg zwischen ihnen hindurch. Die Gruppe der Sommergäste ist stehengeblieben, um mit einer Gruppe junger Männer aus der Stadt zu reden; die Burschen von außerhalb wollen wissen, ob sie Dienstag abend beim Baseballspiel der Einheimischen im Warrington’s mitmachen können. Ben Merrill, Royces zukünftiger Vater, sagt: Jau, aber wir werns euch nich leichtmachen, nur weil ihr aus Nyuork kommen tut. Die jungen Männer lachen; die Tennisspielerinnen ebenfalls.
    Ein Stück weiter entfernt spielen zwei Jungs Fangen mit dieser Art von behelfsmäßigem selbstgemachtem Baseball, die man »horsey« nennt. Hinter ihnen sitzt eine Gruppe junger Mütter beisammen, die ernsthaft über ihre Babys sprechen, alle sicher verpackt in ihren Kinderwagen, die in einer Gruppe zusammenstehen. Männer in Overalls diskutieren über das Wetter und die Ernte, Politik und die Ernte, Steuern und die Ernte. Ein Lehrer der Gemeinschaftsschule sitzt auf der grauen Felsstirn, die ich so gut kenne, und unterrichtet geduldig einen mürrischen Jungen, der anderswo sein und etwas anderes tun möchte. Ich glaube, der Junge wird aufwachsen und Buddy Jellisons Vater werden. Hupe kaputt, achten Sie auf den Finger, denke ich.
    Überall entlang der Straße angeln Leute und fangen reichlich; im See wimmelt es nur so von Barschen und Forellen und Hechten. Ein Künstler - ein weiterer Sommergast, seinem Gehrock und dem albernen Barett nach zu urteilen - hat seine Staffelei aufgestellt und malt unter den

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