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Sara

Sara

Titel: Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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1933 verlassen hatte, hatte er auch danach ein lebhaftes Interesse an der Region gezeigt, wo er aufgewachsen war, Lokalzeitungen abonniert und sich Zeitschriften wie Downeast und die Maine Times schicken lassen. Anfang der achtziger Jahre hatte er damit angefangen, größere Grundstücke direkt östlich der Grenze zwischen Maine und New Hampshire zu kaufen. Weiß Gott, es hatten genug zum Verkauf gestanden; die Papierfabriken, denen das meiste gehörte, kämpften mit einer Rezession, viele waren der Meinung, daß ihre Tochtergesellschaften und Werke in Neuengland am besten für den Beginn der Konsolidierung geeignet wären. Und so kam dieses Land, das den Indianern gestohlen und in den zwanziger und fünfziger Jahren gnadenlos ausgebeutet worden war, in den Besitz von Max Devore. Vielleicht hatte er es nur gekauft, weil es da war, ein gutes Geschäft, aus dem er einmal Nutzen ziehen konnte. Er hätte es
als Beweis für sich selbst kaufen können, daß er seine Kindheit wirklich überlebt, daß er sogar über sie triumphiert hatte.
    Oder er hätte es als Spielzeug für seinen geliebten jüngeren Sohn gekauft haben können. In den Jahren, als Devore seine größten Landkäufe im westlichen Maine tätigte, war Lance noch ein Kind gewesen … aber schon so alt, daß ein aufmerksamer Vater sehen konnte, in welche Richtung seine Interessen gingen.
    Devore hatte Lance gebeten, den Sommer 1994 damit zu verbringen, eine Bestandsaufnahme seiner Ländereien zu machen, die er größtenteils schon vor zehn Jahren gekauft hatte. Er wollte, daß der Junge den Papierkram in Ordnung brachte, aber er wollte noch mehr - Lance sollte einen Sinn hineinbringen. Er war nicht unbedingt auf einen Nutzungsplan aus, obwohl ich vermute, er hätte zugehört, wenn Lance einen gemacht hätte; er wollte einfach nur wissen, was er gekauft hatte. Würde Lance einen Sommer im westlichen Maine verbringen und herauszufinden versuchen, was er davon hielt? Bei einem Gehalt von zwei- oder dreitausend Dollar im Monat?
    Ich könnte mir denken, Lances Antwort war eine etwas höflichere Version von Buddy Jellisons ›Scheißt ein Bär im Wald?‹.
    Der Junge traf im Juni 1994 ein und schlug ein Zelt auf der anderen Seite des Dark Score Lake auf. Ende August sollte er wieder in Reed sein. Statt dessen beschloß er, sich ein Jahr beurlauben zu lassen. Sein Vater war nicht angetan. Sein Vater roch ›Mädchenärger‹, wie er sich ausdrückte.
    »Klar, aber man muß verdammt weit schnüffeln von Kalifornien bis Maine«, sagte Bill Dean, lehnte sich an die Fahrertür seines Lasters und verschränkte die sonnenverbrannten Arme. »Er hatte jemanden viel näher als Palm Springs, der das Schnüffeln für ihn erledigte.«
    »Wovon reden Sie?« fragte ich.
    »Über das Gerede . Das machen die Leute umsonst, und die meisten noch mehr, wenn sie dafür bezahlt werden.«
    »Leute wie Royce Merrill?«
    »Royce könnte einer davon sein«, stimmte er zu, »aber nicht der einzige. Das Leben hier pendelt nicht zwischen gut und schlecht; für einen Einheimischen pendelt es meistens zwischen
schlecht und beschissen. Und wenn ein Mann wie Max Devore einen Kerl mit einem Vorrat an Fünfzig- und Hundertdollarscheinen herschickt …«
    »War es ein Einheimischer? Ein Anwalt?«
    Kein Anwalt, ein Immobilienmakler namens Richard Osgood (»ein schmieriger Typ«, lautete Bill Deans Urteil über ihn), der sein Geschäft und seinen Wohnsitz in Motton hatte. Osgood hatte schließlich einen Anwalt aus Castle Rock angeheuert. Ursprünglich war der Job des schmierigen Typen gewesen, herauszufinden, was, zum Teufel, da los war und ihm ein Ende zu machen, als der Sommer 1994 zu Ende ging und Lance Devore im TR blieb.
    »Und dann?« fragte ich.
    Bill sah auf die Uhr, sah zum Himmel und richtete den Blick auf mich. Er zuckte kurz und seltsam mit den Schultern, als wollte er sagen: »Schließlich sind wir beide Männer von Welt - eine so dumme Frage müssen Sie nicht stellen.«
    »Dann haben Lance Devore und Mattie Stanchfield in der Grace Baptist Church hier am Highway 68 geheiratet. Es kursieren Geschichten, was Osgood nicht alles angestellt hat, um es zu verhindern - wie ich hörte, soll er sogar versucht haben, Reverend Gooch zu bestechen, damit er sie nicht traut, aber das halte ich für Quatsch, weil sie einfach anderswo hingegangen wären. Außerdem seh’ ich keinen großen Sinn darin, was zu wiederholen, das ich nicht mit Sicherheit weiß.«
    Bill hob einen Arm und zählte die Punkte an den

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