Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Titel: Sarah Boils Bluterbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Laue
Vom Netzwerk:
sich ins Schlafzimmer verdrücken.
    „Hiergeblieben“, mahnte ich sie.
    „Wir wollen doch jetzt alle wissen, was uns da so in Angst und Schrecken versetzt hat.“
    Mary guckte zerknirscht in die Runde uns lispelte: „ Österreichische Landwurst.“
    „Wir schieben hier alle die mega Panik wegen ein paar Pfund fettiger Wurst? Das kann nicht dein Ernst sein. Mal davon abgesehen, dass du mir seit Monaten wegen einer Diät in den Ohren hängst. Da bestellst du dir eine riesen große Kiste voller fettiger Würste?“
    Sie begann verlegen auf ihren Fingernägeln zu kauen. Ich machte einen Schritt auf Mary zu, nahm sie in den Arm und drückte sie an mich.
    „Es tut mir leid, du kannst ja gar nichts dafür. Wir hocken dir hier auf der Pelle und ziehen dich in all das mit hinein. Ich sollte dankbar sein, dass du so für mich da bist. Es tut mir wirklich leid.“
    Mary legte mit einem Seufzer ihren Kopf auf meine Schultern und erwiderte: „Ist schon O.k., ich bin doch froh, wenn ich helfen kann.“

Wenn jemand hier im Raum noch eine reine Seele hat, dann ist es Mary.
    Aber über die Kalorien, die wir eigentlich einsparen wollten, mussten wir irgendwann reden. Es war jetzt zumindest definitiv klar, warum keine Diät bei ihr anschlug. Ich ließ Mary los und wir setzten uns gemeinsam aufs Sofa. Es war an der Zeit, endlich darüber nachzudenken, wie wir weiter vorgehen konnten. Wir brauchten Informationen. Dringend mehr Informationen. Ich wandte mich an Lionel.
    „Wenn wir Richard vernichten könnten, dann wären die anderen Vampire doch erst einmal eingeschüchtert, sehe ich das richtig?“
    Lionel lachte laut auf.
    „Du willst Richard vernichten? Das klingt genauso lächerlich, als wolltest du einen Truck eigenhändig durch die Wüste ziehen.“
    Ich grinste.
    „Dürfte für mich ja bald kein Problem mehr darstellen.“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Du vergisst, mit wem wir es zutun haben. Er ist ein Altvampir, seine Kräfte sind enorm, es haben sich bereits weitere Altvampire zu ihm gesellt. Ein Kampf mit ihnen wäre ein Krieg, den beide Seiten nicht gewinnen können.“
    „Beide Seiten? Das hört sich an, als gäbe es noch mehr, die auf unserer Seite stehen? Also zwei Seiten Vampire, die sich bekämpfen würden, sehe ich das richtig?“
    Er nickte mit besorgtem Gesicht. Ich selbst hinterfragte ständig wo Lionel wohl wirklich stand?
    „Vielleicht könntest du mal ein wenig mehr erzählen, damit ich mir überhaupt ein Bild machen kann.“
    Lionel ließ sein Zippo aufschnippen, die Glut der Zigarette knisterte leise, Rauch stieg auf. Er lehnte sich zurück, zog genüsslich an seinem Glimmstängel und sah uns abwechselnd an, wobei er Iris auf skeptische Weise musterte.
    „Das ist ganz einfach, einige Altvampire sind wie ich der Meinung, dass unsere Art nur überleben kann, wenn wir uns anpassen und unerkannt unter den Menschen leben. Einige Jahrhunderte hat das ja auch wunderbar funktioniert. Allerdings kann man nicht leugnen, dass es uns ewig und ohne Einschränkungen nach menschlichem Blut dürstet. Wir haben gelernt, uns zu beherrschen, was nicht bedeutet, dass wir die Instinkte verloren haben. Richard hingegen hatte immer die Vision, die verbannten Vampire auf die Erde zurück zu holen. Sie aus der anderen Dimension zu befreien. In jedem Zauber steckt schließlich ein Gegenzauber. Ein altes Gesetz übrigens. Und viele meiner Art denken genauso. Für sie ist das hier so kein Leben bzw. kein Zustand, es ist ein Dahinvegetieren, ohne seinen Jagdtrieb auszuleben zu können.“
    Wir hörten ihm aufmerksam zu, die Worte waren verständlich, doch nachempfinden konnte man es nicht. Schließlich waren wir Menschen und uns dürstete nicht danach unsere Feinde auszusaugen. Lionel hatte meinen Gedanken wahrgenommen. Er lächelte kurz belustigt und fügte unter einem schelmischen Grinsen hinzu: „Dafür ernährt ihr euch von Fleisch, sind Tiere keine Lebewesen?“
    „Doch,“ erwiderte Mary gereizt.
    „Aber wir essen sie ja nur, weil wir Hunger haben und essen müssen.“
    Der Altvampir deutete mit dem Finger auf sie und rief hocherfreut: „Siehst du, wir Vampire machen genau dasselbe.“
    Die Gesichtszüge meiner Freundin wurden düster.
    „Tiere sind keine denkenden Wesen!“
    Lionel winkte ab.
    „Das denkst du, aber lassen wir das. Vampire ernähren sich von Blut, es ist ihre Droge. Stellt euch vor, ihr müsstet ewig leben und dürftet keinen Sex mehr haben, irgendwann würdet ihr auch durchdrehen.“
    Mary warf ein

Weitere Kostenlose Bücher